Fotostory Der letzte Magier

Kucki

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Februar 2021
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Noch in Bearbeitung. Hier werde ich ein Prolog einfügen :)
 
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Inhaltsverzeichnis



Folge 1 bis 50


Folge 51 bis 100


Folge 101 - 150


Folge 151 - 200


Folge 201 - 250

 
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Aua. Was ist hier los? Mir ist so schwindelig und ich sehe nichts.
„Mam? Paps? Hilfe!“, versuche ich zu rufen, aber aus mir kommt einfach kein lauter Ton raus.
„Hilfe! Ich sehe nichts“.
Langsam werde ich panisch. Ich kann mich nicht mal bewegen. Alles schmerzt.

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Oh je, mein Junge. Was hast du gemacht? Was ist passiert? Warum liegst du in Unterhose hier? Joel. Bleib´ruhig liegen.
Ich bin da. Mam ist da.“
Ich fühle die Panik in ihrer Stimme, aber dann bin ich immer wieder weg. Ich verliere das Bewusstsein.

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Schließlich bemerke ich, wie sich jemand über mich beugt und an mir rumtätschelt. Ich zucke zusammen, weil das ja
mal richtig kalte Hände sind. Außerdem regnet es. Die kalten Wassertropfen berühren meinen Körper.
„Joel. Ich bin da. Alles gut“, versucht Mam mit einer ruhigen Stimme nicht panisch zu wirken.
„Kannst du dich bewegen? Irgendwas? Was ist überhaupt passiert?“


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„Mam, ich hab´Angst. Es ist so kalt.“
„Alles gut, mein Sohn. Warte. Ich helfe dir. Kannst du aufstehen? Ich bringe dich rein. Du kannst doch hier nicht so einfach rumliegen.“
Wieder fühle ich diese kalten Hände auf meinem Körper. Mam zittert. Aber sie stützt mich, so gut es geht.

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„Komm. Wir gehen rein.“
Immer wieder sacke ich zusammen. Meine Beine sind so schwer. Ich kann mich nicht halten.

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„Warte Emily. Ich helfe dir. Lass gut sein. Ich bring´den Jungen rein. Verdammt. Was ist passiert? Er war doch eben noch drin.“
Ich spüre, wie mich wärmere Hände umarmen und mich hochheben. Paps ist da. Das ist schön.
Mir ist so schwindelig. Ich habe Kopfschmerzen. So kalt.

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„Boah. Du wirst auch immer schwerer.“
„Paps?“
„Hm?!“
„Ich hab´dich lieb.“

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Ich bemerke noch, wie Paps mich zudeckt, aber das war es auch schon.

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Was für ein Albtraum. Ich fühle mich, als hätte ich die Nacht durchgemacht. Alles dreht sich und ich könnte den ganzen Tag schlafen.
Und alles tut weh. Ich merke jeden einzelnen Knochen. Langsam werde ich wach, doch an aufstehen denke ich nicht.

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Immer wieder wälze ich mich hin und her und versuche irgendwie einzuschlafen. Nein, heute mache ich gar nichts.
Sage ich Mam, dass ich krank bin und dann muss die Schule mal ohne mich auskommen. Da habe ich mir ja ordentlich einen eingefangen. Puh.

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Langsam öffne ich die Augen. Schließe sie wieder und versuche irgendwie meine Umgebung wahrzunehmen. Es dreht sich alles.
Mein Kopf dröhnt. Verdammt nochmal. Habe total den Filmriss. Da war ich doch gestern nirgendwo. Ich und Partys? Nicht wirklich.

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Langsam richte ich mich auf und plötzlich ist alles ganz klar. Es ist beängstigend, da mein Zimmer nicht wirklich so aussieht.
Wo sind die mintgrünen Wände? Warum ist es hier so dunkel? Nein. Ich hatte niemals ein schwarzes Bett.
Was ist das denn für ein verrückter Traum? Ich versuche mich zu erinnern, doch nichts will mir einfallen. Was zum?!

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Als ich aufstehe, bin ich immer noch sehr wackelig auf den Beinen. Ich schleife förmlich durch die Gegend. Wie ein Zombie.
Aber ich muss das jetzt wissen. Mam und Paps haben mir doch geholfen. Natürlich. Das waren sie.
Doch warum bin ich jetzt in einem fremden Haus? Haben sie mich noch irgendwo hingebracht? Zu einem Arzt?

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Der Gedanke verschwindet jedoch gleich, als ich nach unten schaue und Chelsey sehe. Chelsey ist also da.
Wie in Trance bleibe ich an Ort und Stelle und mir will verdammt nochmal nichts einfallen. Das kann doch nicht sein.
Irgendwie bekomme ich mit, dass sich meine Schwester auf das Bett setzt, doch es fühlt sich so weit weg an.

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„Was ist denn mit dir los, Joel? Du siehst aus, als hättest du tagelang durchgefeiert. Wo warst du?“

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Ihre Worte sind gerade das reinste Klingeln in den Ohren. Als würde man ein Megafon an mein Ohr halten. Autsch!
Ich schaue Madleen nur an.
„Hm?!“
Schließlich schleife ich mich durch die Tür und kann kaum glauben, was ich hier sehe. Das muss einfach ein Traum sein.
Wir sind doch erst umgezogen. Warum stehen jetzt all diese Kartons hier rum? Alles sieht so anders aus. Als wäre ich im falschen Film.

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Puh. Mir wird langsam richtig schlecht. Meine Arme und Beine werden schwerer.
Ich habe keine Ahnung, wo hier das Bad ist, aber ich brauche ganz dringend ein Bad. Ein Klo.

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Zombie Joel begibt sich ins Bad. Nur, wo ist das Bad? Hä? Hier war niemals eine Tür.
Als ich diese Tür öffne, sehe ich eine Küche. Aber nicht unsere. Alles klar. Das ist definitiv ein Traum. Ich glaube, ich muss wieder ins Bett.

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Nachdem ich mich schon fast im Flur übergebe, finde ich doch noch etwas, was aussieht wie ein Bad.
Das Klo freut sich erstmal 'ne Runde. Aber ich kann es einfach nicht aufhalten. Mir ist so schlecht.
Ich wische mir den Mund ab und stelle fest, wie ich überhaupt aussehe. Also ein bisschen rasiere ich mich dann doch schon. Und die Haare erstmal.

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Ich beschließe wieder, zurück ins Bett zu gehen. Muss ich doch echt erstmal suchen. Ich kenne mich hier überhaupt nicht aus.
Morgen wache ich dann auf und bemerke, dass alles nur ein Traum ist. Heute bin ich jedoch zu nichts mehr zu gebrauchen. Aua.

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Zudecken und weg.

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„Joel? Wach auf. Du schläfst mir jetzt doch ein bisschen zu lange. Komm hoch mit dir. Drei Tage reichen.“

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„Hm? Was? Bist du das, Mam?“
Ich fühle mich so mies. Boah. Wann hat das mal ein Ende? Kann doch nicht sein, dass ständig etwas so gegen meinen Kopf hämmert.
Bäm, bäm. Immer voll gegen.

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„Komm schon. Du kannst nicht ewig von der Schule wegbleiben. Die Lehrer machen sich schon Sorgen. Du musst doch mal was essen.
Wenn du so weitermachst, dann rufe ich im Krankenhaus an.“
„Nein, Mam. Alles gut. Ich.“
Jedes Wort löst noch mehr Schmerz in meinem Kopf aus.

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„Joel? Ich meine das ernst. Du machst mir langsam Angst. Komm schon. Hoch mit dir.“
„Ja, Mam. Gleich.“

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Aber ja. Ich möchte mich jetzt doch zusammenreißen und auf die Beine kommen. Der Albtraum war schon übel genug.
Und wir haben nächste Woche eine wichtige Prüfung in der Schule. Da muss ich noch viel lernen. Auf dem Gymnasium zu sein, ist nicht ohne.
Also rappel ich mich irgendwie auf und. Boah. Verdammt. Was auch immer ich abbekommen habe: Es hat gesessen.

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Mam setzt sich zu mir aufs Bett und ich wundere mich echt, wann mein Zimmer gestrichen wurde.
Ja, wir sind erst umgezogen, aber es wurde doch nicht so einfach schwarz gestrichen? Und wann wurde das Bett ausgetauscht?
Ich verstehe nur Bahnhof. War das doch kein Traum? Ich schaue Mam an und muss jetzt einfach mal alles loswerden.

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„Du wirst es nicht glauben, aber ich habe da plötzlich was Grelles gesehen und schließlich bin ich aufgewacht und alles sah anders aus.
Ich habe keine Ahnung, aber plötzlich war unser Haus ganz anders. Wir hatten eigentlich alles in mint und so und ....“

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„.... und dann hatte ich immer noch diesen Traum. Er will einfach nicht aufhören. Ich bin froh, dass alles wieder gut ist.
Also, ich hoffe doch, dass alles wieder gut ist, oder? Mam?! Sag was.“

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„Natürlich ist alles in Ordnung. Schatz? Ich weiß nicht, was dir passiert ist, aber wenn dir der Umzug nach Copperdale
nicht gepasst hat, dann hättest du uns das doch sagen können. Was ist los mit dir?“
„Copperdale?“

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„Ja, was denn? Copperdale. In Sulani war es halt nicht mehr so schön bei dem ganzen Mistwetter. Joel, ich bitte dich.
Ich glaube, wir müssen doch mal zum Arzt.“

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Tja. Und dann wird alles noch bekloppter. Mein Paps ist eigentlich total der zurückhaltende Typ. Er und Mam küssen? Nein. Nie freiwillig.
„Was ist hier los? Ist er wach? Meine Güte, Emily. Hör´auf so sexy zu sein. Sonst vernasch´ ich dich auf der Stelle.“

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Kann mich mal gerade bitte jemand zwicken? Das ist ja gruselig. Paps macht sowas niemals. Mam vielleicht, aber nicht Paps.

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Ich habe verdammt nochmal keine Ahnung, was hier gerade abgeht. Ist das wieder so ein magischer Blödsinn?
Was soll das? Hallo?! Ahnin Kucki?! Was machst du mit mir? Melde dich.
Ich muss hier erstmal raus.

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Was auch immer hier abgeht: Ich muss herausfinden, was. Denn für einen Traum fühlt sich das alles verdammt echt an.

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Hallo. Mein Name ist Joel Duvan und das ist meine Geschichte. Wie verrückt sie auch immer werden wird.

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Eine neue Dimension

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Hallo Joel,

wenn Du das liest, dann bin ich bereits tot. Ich habe mit allen Mitteln versucht, dieses magische Tor offenzuhalten,
doch irgendjemand hat es geschafft, es zu schließen. Ich habe versagt und das tut mir leid. Als ich es jedoch bemerkt hatte,
was hier vor sich geht, habe ich noch schnell versucht, eine neue Dimension zu erschaffen. Leider musste ich mich damit etwas beeilen,
da ich nicht mehr viel Zeit hatte. Es tut mir leid, wenn nicht alles so ist, wie Du es zuletzt noch in Erinnerung hattest,
aber Du wirst sehen, dass diese Welt besser ist.

In dieser Dimension gibt es jemanden, der mit Dir hierhergekommen ist. Leider habe ich vergessen, wer das noch war.
Dieser Sim ist nur etwas eher angekommen als Du. Finde ihn und baue eine neue Welt auf. Abseits von schwarzer und weißer Magie.
Das auf Deinem Rücken ist nur ein Mahnmal aus längst vergangenen Tagen. Es sei denn, Du wärst bereit dazu, eine neue magische Welt aufzubauen.
Aber ich sage es Dir jetzt schon: Mach's lieber nicht.

Es war eine wunderbare Zeit mit Dir. Mach das beste draus.

In Liebe,
Deine Kucki



Bitte auf die Geschichte nicht antworten :)
 
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Gut. So weit habe ich es verstanden. Die Worte von Ahnin Kucki haben mich traurig gestimmt. Sie hat mich also gerettet?
Alles war aussichtslos und mich schickt sie in eine neue Dimension? Wow. Aber jetzt möchte ich erst recht herausfinden,
wer der andere Sim aus meiner Dimension ist. Doch bevor ich hier irgendwas mache, muss ich diese Welt verstehen.
Ich schaue nach draußen und bemerke tatsächlich, dass ich nicht mehr in Brindleton Bay bin. Aber warum Copperdale?
Paps hasst simgefüllte Orte.

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Ich schaue mich um und sehe, dass wir frisch hierhergezogen sind. Viele Umzugskartons stehen noch rum und so wirklich viel gemacht ist hier noch nicht.

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Alles klar. Copperdale. Check. Paps ist alles andere als schüchtern. Check. Aber.
Woaaaaaah, ich schaue wohl nicht richtig. Paps ist wirklich alles andere als schüchtern. Was zum Geier treiben meine Eltern da? Das ist ja unheimlich.

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Kucki hat ja so einiges verdreht. Verdammt nochmal.
„Maaaaaaam? Paaaaaaps? Was macht ihr da?“
Ich bin echt schockiert.

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Da haben es die beiden aber eilig und sind schnell aufgestanden. Tja. Aber leider zu spät. Sie haben wohl vergessen, dass ich auch noch da bin.

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Mam ist eigentlich recht lebensfreudig. In meiner alten Welt hat sie gerne Partys veranstaltet und tja. Meinen Paps in der Dusche verführt.
Paps wiederum ist lieber für sich gewesen. In seiner Arbeit vertieft. Er ist nämlich Privatdetektiv und ich möchte bei ihm ein Praktikum machen.
Es reizt mich nämlich sehr, in seine Fußstapfen zu treten. Aber ob das hier auch noch alles so ist?
Es klingt richtig doof, aber irgendwie habe ich das Gefühl, ich muss meine Familie neu kennenlernen.
„Was veranstaltet ihr hier? Könnt ihr das nicht im Schlafzimmer machen?“
So megapeinlich gerade. Echt.

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Paps schaut mich auch nur an. Mam wiederum verschwindet unschuldig in der Küche und macht wohl das Mittagessen.

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„Hast du ein Problem damit, dass ich deine Mutter liebe? Du kommst da irgendwann auch noch hinter.“
Schließlich verschwindet Paps mit einem ernsten Blick nach draußen. Ganz ehrlich? Das hier ist wirklich übelst unheimlich.
Und ich weiß, verdammt nochmal nicht, wie ich meinen Eltern erklären soll, was hier passiert ist.
Und hoffentlich wird das Ganze nicht noch schlimmer. Das muss ich nämlich erstmal sacken lassen.

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Bis ich mich ordentlich erschrecke, als Madleen plötzlich vor mir sitzt und mich aus meinen Gedanken reißt.
Eigentlich ist sie meine etwas jüngere Schwester. Tollpatschig und mit Shadow zusammen. Doch wie ist das hier?
„Na, mein Lieblingszwillingsbruder?! Endlich von den Toten auferstanden? Hihi.“

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„Zwillingsbruder? Was?“

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Gut, das reicht. Ich bin eigentlich gerade etwas froh darüber, dass mir nicht mehr so übel ist und ich einigermaßen unter den Lebenden bin, aber das gerade?
Wo sind überhaupt meine anderen Geschwister? Auch wenn Kucki es wohl richtig gut mit mir gemeint hat, aber ich will hier weg.
Sofort. Ich muss raus. Weg von diesem Albtraum.

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Ich verpiesel’ mich nach irgendwohin. Irgendwo hin, wo gerade nicht so viel verdreht ist. Unten finde ich einen kleinen Fluss,
wo ich erstmal eine Weile bleiben möchte. Das Plätschern beruhigt mich etwas. Wie muss sich der andere Sim fühlen, der mit mir hier ist?

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Später schaue ich auf mein Handy und bemerke, dass ich keine einzige Nummer gespeichert habe.
Es wäre jetzt wenigstens hilfreich gewesen, wenn der besagte Sim gespeichert wäre. Wäre wohl zu einfach.

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Mir wird klar, dass diese Welt anders ist. Ich weiß noch nicht wie anders, aber anscheinend komme ich nicht drumherum,
das herauszufinden. Langsam werde ich mich herantasten, wie hier was läuft. Mich würden doch eh alle für verrückt halten,
wenn ich erzählen würde, was passiert ist. Bei Mam habe ich nämlich gesehen, dass sie ihr magisches Mal nicht mehr hat.
Wir sind also eine ganz normale Familie? Tja. Auch gut.

Ich gehe einige Stunden später wieder nach Hause. Jetzt bin ich doch neugierig, was mir Kucki da für eine Welt gezaubert hat.
Und insbesondere: Wer ist dieser andere Sim? Stehe ich diesem nahe? Ist es jemand aus der Familie?

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Die nächsten Tage mache ich mich also daran zu verstehen, in welcher Welt ich hier jetzt lebe. Sie ist anders und vieles ist hier nicht, wo es sein sollte.
Dinge fehlen, die mir im Leben wichtig waren. Jingles zum Beispiel. Mein Hund. Dafür ist aber Chelsey wiederum da.
Von meinen Geschwistern gibt es auch noch keine Spur. Sind sie überhaupt hier?
Ich habe nämlich noch mehrere Geschwister. Wir sind 6 an der Zahl. Nur Madleen wohnt im Haus.
Was ist aber mit Joshua? Emilio? Niklas und Aurelie? Sehe ich sie jemals wieder?

Ich lasse den Kopf nicht hängen und versuche alles positiv zu sehen. Kann nur besser werden und Kucki sagte ja, dass ich diese Welt gestalten soll.
Dann fange ich damit mal an.

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Zur Schule gehe ich auch bald wieder. Ein bisschen matt fühle ich mich noch und ich muss erst so vieles verstehen.
Wer weiß, was mich dann in der Schule erwartet?
Also helfe ich Mam und Paps etwas beim Einräumen und sowas. Lerne sie kennen. Muss sagen: Irgendwie sind sie hier total cool.
Paps vor allen Dingen. Nein, nicht das mein Paps in der anderen Welt doof war oder so. Dieser hier ist nur noch viel mehr. Knallharter.
Ach ja. Meine Eltern heißen übrigens Marc und Emily.

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Und ich versuche eben immer mehr über diese Welt herauszufinden. Bei Madleen sehe ich ganz schnell, dass sie hier eine Quasselstrippe ist.
Bis ich dann mal nachhake, ob wir wirklich Zwillinge sind.
„Natürlich, Joel. Dir scheint ja ganz schön was auf den Kopf gefallen zu sein. Wie kannst du das vergessen haben? Du bist ein paar Minuten älter als ich.“

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Sie zeigt mir sogar unsere Geburtsurkunden. Das ist echt krass. Sie ist wirklich meine Zwillingsschwester. Okay.
Muss ich mich daran wohl gewöhnen. Madleen und ich haben von je her schon so eine feste Verbindung. Aber so?
Und Kucki wollte es wohl doch noch etwas mehr festigen.

Tja, bis sich dann meine Eltern wieder halb vor uns ausziehen.

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Also nicht, dass ich das jetzt nicht begrüßen würde oder so, aber es ist halt fremd. Zu fremd, um ehrlich zu sein.
Hey nein, stopp. Nicht, weil sie sich vor uns ausziehen. Herrje. So schmuddelig bin ich dann nicht. Man.
Ihr wisst schon, was ich meine. Dass sie sich so lieben und so. Ist doch schön. Nur eben ungewohnt.

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„Was machen die da bitte? Was soll das, Madleen? Haben die kein Schlafzimmer? Boah. Welche Jahreszeit haben wir?
Frühling? Vielleicht erklärt es sich dann ja. Aber ich bitte dich.“

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„Hör zu, Joel. Du scheinst wirklich nicht ganz da zu sein. Keine Ahnung, wo deine Erinnerungen gerade stecken, aber lass Mam und Paps bitte machen.
Paps sein Beruf ist schon gefährlich genug und letztens wäre er fast erschossen worden, okay? Die beiden wollen also keine Zeit mehr verlieren.“
„Erschossen? Warum?“
„Weil Paps an der Tanke war und in dem Moment kam einer mit Waffe rein. Dank seiner Berufserfahrung wusste er, was zu tun war und lief dem Mann nachher hinterher.
Er drehte sich jedoch um und wollte auf ihn schießen. Verfehlte aber. Tja. Unser Paps ist halt ein Held. Nachher konnte er ihn trotzdem dingfest machen.“
Da muss ich dann doch schlucken und erstmal verarbeiten. Als ich nachhake, ob Paps Privatdetektiv ist, nickte Madleen.
Immerhin habe ich jetzt ordentlich einen Schlag auf den Kopf bekommen und einen Filmriss. Da hätte ich schon viel eher drauf kommen können. Filmriss. Genau.
Wenigstens verpieseln sie sich jetzt aber ins Schlafzimmer. Ich bekomme wiederum kein Wort mehr raus.

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Und sie meine Zwillingsschwester? Da muss ich mich wirklich erstmal dran gewöhnen. Doch was ist mit den anderen Geschwistern?
Joshi und Emilio waren bereits ausgezogen. Die anderen aber noch nicht. Hm.

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Ich beschließe, etwas Neues auszuprobieren. Das blöde Mal auf meinem Rücken muss weg. Vielleicht mache ich ja mal ein richtiges Tattoo?
Das wäre cool. Oder ich bin einfach nur der Märchenprinz oder ein Macho. Ich kann alles sein, wenn ich will.
Na ja. Eigentlich möchte ich nur so sein, wie Paps. Nur welchen? Den hier oder den anderen? Welcher ist cooler?

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Auf jeden Fall ist das dann da wohl meine neue und alte Familie. Dann willkommen, Joel.

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Ich finde heraus, dass wir Sommer haben. Hier scheint die Zeit etwas langsamer zu laufen. Was eigentlich cool ist.
Länger Sommer und so. Also gehe ich etwas auf Erkundungstour. Nebenan soll ein Jahrmarkt sein. Mal schauen, ob ich noch andere Sims treffe.

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Doch niemand ist hier.

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Wow. Es gibt wenigstens Verkäufer hier. Na immerhin was. Aber für wen verkaufen sie was? Gähnende Leere, wie in einer Geisterstadt.
„Ein Bubble Tea Mango bitte.“

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Also setze ich mich irgendwo hin und beobachte die Umgebung. Normal sollte es hier doch rappelvoll sein. Wo sind alle hin?
Oder ist es ihnen zu heiß heute? Ich muss zugeben, dass es hier in Copperdale wirklich sehr heiß ist. Schon krass.
Das Schlürfen ist gerade lauter als alles andere. Fehlt jetzt nur noch ein Echo.

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Schmeckt aber.

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Ich schaue mich noch etwas um, in der Hoffnung einen anderen Sim zu treffen. Wenn hier keiner ist, sitzt Madleen dann allein in der Schule rum?
Das wäre ja abgefahren. Und keinem würde es stören. Also, dass die Welt eigentlich total schräg ist.

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Ich habe langsam das Gefühl, dass wir die einzigen hier sind. Zumindest in Copperdale.
Aber dann wäre es nicht möglich gewesen mit dem Überfall. Hier muss doch irgendjemand sein?

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Das stimmt mich doch gerade etwas sauer. Traurig. Weiß nicht. Das kann doch nicht alles sein?
Ich gehe nach Hause, aber lasse mir nicht anmerken, dass ich eigentlich gerade nur noch losheulen könnte.
Ich verpiesel’ mich nach draußen und muss nachdenken. Verdammt. Kucki, ich hasse dich. Ich hasse dich. Aaaaaah.

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Oder hätte ich vielleicht nur besser hinschauen sollen?

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Ich höre draußen ein Bellen. Das Bellen kommt immer näher.
„Wuff wuff.“
Jingles? Das wird doch wohl nicht Jingles sein? Ich falle vom Glauben ab, wenn er das ist. Aber ist es dann auch mein Hund? Aus meiner Dimension?
„Wuff wuff.“

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Das Tapseln wird draußen immer lauter und schneller. Jetzt muss ich doch mal an die Tür rennen und nachschauen.
Wenn das Jingles ist, dann ... Wow. Mein Leben würde sich verändern. Es wäre der Wahnsinn. Ich lasse alles stehen und liegen.
„Wuff wuff.“

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Ich reiße die Haustür auf und sehe ihn. Er ist wohl genauso aus dem Häuschen wie ich. Er erkennt mich sogar und wedelt so freudig mit dem Schwanz.
„Jingles!“, rufe ich. „Hey Kumpel. Was machst du denn hier? Wo kommst du überhaupt her?“

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„Oooh, komm mal her, mein kleiner pelziger Freund. Du bist es wirklich. Mein Jingles. Nur du kannst so schlabbern, haha.“
Ich nehme ihn hoch und er schlabbert sofort mein Gesicht ab. Ich drücke und knuddel ihn und bin einfach nur happy.

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„Wuff wuff.“

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Aber hatte ich denn auch in dieser Dimension schon einen Hund? Ich weiß es nicht. Ich hoffe es doch. Jingles gebe ich nie wieder her. Nie wieder.
Voller Freude gehe ich ins Wohnzimmer, wo meine Familie versammelt ist. Sie schauen mich erst sehr sparsam an. Bis Paps mich dann fragt:
„Was ist das denn für ein Hund?“
Alles klar. Mist. Sie kennen ihn nicht. Was soll ich denn jetzt machen? Ich kann ja nicht einfach sagen, dass es ein Hund aus einer anderen Dimension ist.
Ich spüre, dass es mein Jingles ist. Er macht genau dasselbe wie sonst auch, wenn wir uns nach der Schule wiedergesehen haben.
„Ich, ähm. Das ist Jingles. Es ist doof zu erklären, aber er ist mein Hund.“
Gut, diese Blicke sind eindeutig. Sie denken, ich bin verrückt.

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„Du hast doch überhaupt keinen Hund“, sagt Mam. „Was redest du da?“
„Mam? Wenn ich dir erzählen würde, was mir passiert ist, dann würdest du mich wegsperren lassen, glaub mir.
Jingles braucht mich und ich brauche ihn. Bitte versteh´. Ich möchte den Hund behalten. Bitte.“
„Aber wir haben doch schon Chelsey?“
„Ja, ich weiß. Bitte. Ich kümmer’ mich auch gut um den Hund. Bitte.“
Mam und Paps schauen sich nur an und ziehen eine Augenbraue hoch. Mit einem Seufzer nickt Paps mir zu.
„Na gut. Aber wenn wir sehen, dass du dich nicht um ihn kümmerst, dann kommt er weg.“
„Das wird nicht passieren. Stimmt’s Jingles?“
„Wuff.“

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Und so schöpfe ich wieder neue Energie, um da weiterzumachen, wo ich in der alten Dimension aufgehört habe.
Mir fehlen so viele andere Sims. Meine Geschwister. Melody. Irgendwo müssen sie doch sein.


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Ob Chelsey auch aus meiner Dimension kommt? Ich glaube es irgendwie nicht.
Chelsey lag abends immer bei mir auf dem Bett, wenn ich einschlafen wollte. Diese Katze tut das aber nicht.
Sei es drum: Mein alter Freund Jingles ist wieder da und das ist bislang das Beste, was mir hier passieren konnte. Yippie.

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So tollen wir noch lange zusammen draußen rum. Wie in alten Zeiten. Bis wir aus der Puste sind.

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„Wuff wuff.“

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„Schön, dass du wieder hier bist. Ob du der Sim bist, der mit mir hierhergekommen ist?“
„Wuff.“

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Ich fühle mich nicht mehr so alleingelassen. Nicht mehr so fremd. Von Hier auf Jetzt ändert sich einfach alles.
Meine Suche nach alten Bekannten geht weiter. Wer ist noch hier?
 
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Eigentlich dachte ich ja, dass ich mich schon irgendwie anpassen kann und habe mit Zuversicht in die Zukunft gesehen.
Doch, was am Nachmittag noch passiert, ist echt die Krönung.
Mam hat die Familie zusammengetrommelt. Es ist schön, alle mal wiederzusehen. Echt. Meine ganzen Geschwister sind also auch hier.

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Aber dann der Schock:

Joshi, der eigentliche Naturfreak, der immer auf der Suche nach neuen Schmetterlingsarten ist, ist plötzlich ein Partyfreak.
Er erzählt, wie cool doch sein letztes Konzert war.

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Emilio, der kleine Draufgänger, ist jetzt schwul. Hey, nein. Ich habe total kein Problem damit, aber das ist nicht Emilio. Nicht mein Bruder.

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Oder Niklas. Quasselt und quasselt und quasselt. Boah, ist das eine Nervensäge. Ich dachte schon, Madleen wäre schlimm.
Er reißt einen Witz nach dem anderen und kennt keinen Punkt.

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NEEEEIN!!! NIEMALS IST DAS MEINE FAMILIE!!!!

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Dann noch Aurelie und ihre Bemerkungen. Keine Ahnung, was in sie gefahren ist, aber sie nervt so richtig.
Immer negativ gestimmt und alles ist ja so bla bla. Bla. Boah. In meiner alten Welt war sie einfach nur die Leserin, die sich gerne irgendwohin verkrümelt hat.
Aber hier? Schrecklich.

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Die Horrorshow geht aber noch weiter. Irgendeinen Grund muss es doch geben, dass Mam uns alle zusammengetrommelt hat. Also die fremde Mam.
„So Leute. Ich wollte euch noch verkünden, dass ich schwanger bin.“

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WAAAAS?! Nein, niemals. Natürlich haben meine Eltern ordentlich rumgemacht, seit ich hier bin, aber ein siebtes Kind? Boah.
Ich drehe langsam durch. Ich muss hier raus. Ich brauche Luft. Und sie sitzt da ganz cool.

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Mir steigen langsam die Tränen in die Augen und ich möchte einfach nur noch aus dieser Welt flüchten.
Doch versuche ich mir nichts anmerken zu lassen. Die Stimmen im Raum werden immer laute und lauter.
Niemals ist DAS meine Familie.

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Mein Hals wird immer mehr zusammengeschnürt. Ich muss raus hier. Sofort!
„Komm Jingles. Wir gehen eine Runde oder auch zwei oder drei. Oder ich komme gar nicht mehr wieder. Ich bin so froh, dass du hier bist.“

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Und ab nach draußen. Ab an die frische Luft. Der Albtraum wird nie enden.

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Als ich dem Wasser immer näher komme, beruhige ich mich langsam. Das brauche ich jetzt aber auch.
Ich habe echt keine Ahnung, wie ich das hier durchstehen soll.

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Wenigstens schmeckt das Essen hier nach Essen. Also hole ich mir einen Hamburger. Ich werde bestimmt nicht mit dieser verrückten Familie zu Abend essen.

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Hier werde ich bleiben. Hinten auf der Bank schlafen und das Geräusch der Wellen genießen.

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Mit meinem einzigen Freund, Jingles.

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Ich beschließe noch weiter von zu Hause wegzugehen. Etwas weiter vom Vergnügungspark ist ein gemütlicher Park,
wo ich mich niederlassen werde und darauf hoffe, dass ich irgendwann in meinem Bett wachwerde und alles ist wieder gut.
Manchmal packt mich ja schon die Motivation hier was aufzubauen, aber was wird mich hier noch Schreckliches erwarten? Das ist doch kein Leben.

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Trotzdem ist Copperdale ein schöner Ort.

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Irgendwann kann ich meine Wut und Traurigkeit jedoch nicht mehr halten und sacke auf den Boden. Ich will das alles nicht mehr.
Warum bestraft das Leben nur einen so? Weil ich einer magischen Blutlinie angehöre? Pfff. Niemals. Ich bin nur ein normaler Sim, der sein Leben leben möchte. Nicht mehr und nicht weniger.

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Innerlich schreie ich nur noch. Ich weiß nicht, was ich jetzt machen soll. Worüber soll ich denn nachdenken?
Soll ich mich jetzt anpassen? In einer entfremdeten Welt? Niemals!

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Die Wut steigt immer weiter auf und ich schreie es nur noch heraus:
„Warum werde ich so bestraft? Warum macht ihr das mit mir? Kucki? Mach das rückgängig. Jetzt sofort! Oder wer auch immer.
HÖRT IHR MICH DA OBEN????? MACHT DAS RÜCKGÄNGIG!!!“

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Und dann heule ich einfach nur noch.

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Jingles setzt sich zu mir und spendet Trost. Ja, er ist es wirklich. Mein Hund. Wie muss er sich die ganze Zeit gefühlt haben?
Er muss dann ja schon etwas länger als ich hier sein.

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Bis ich einen Schatten vor mir näher kommen sehe.
„Joel? Bist du das?“

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Folge 8.jpg



Ich stehe auf und falle fast vom Glauben ab, wen ich da sehe. Es ist Melody. In der alten Welt meine beste Freundin und nun ja.
Ich bin schon eine Ewigkeit in sie verknallt, aber es war da etwas kompliziert zwischen uns. Melody wollte mit mir in einem Schloss ein Leben aufbauen.
Von richtiger Liebe hat sie nie was verstanden. Für sie war alles nur eine Märchenwelt.
„Joel? Bist du das? Ich suche schon so lange nach dir. Kucki hat mir gesagt, du wärst hier.“

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„Ich.“
Doch bevor sie weitersprechen kann, fängt sie plötzlich an zu torkeln.
„Ich muss mich mal kurz ausruhen. Ich.“
Irgendwie registriere ich noch gar nicht so richtig, dass es Melody ist. Es ist einfach zu viel passiert, um noch an irgendwas zu glauben.

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Melody lehnt sich an einen Pfosten.
„Es war so schrecklich, Joel. Plötzlich war ich hier und ....“

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Ich sehe, wie sie langsam zusammensackt und dann bin ich schnell.
„Woah, woah. Was ist los mit dir? Wie lange bist du schon hier? Du bist ja fix und alle.“
„Ich ...“

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Als sie immer weiter zu Boden sackt, komme ich zu ihr und stütze sie. Was passiert denn noch alles in dieser verrückten Welt? Ich kann langsam nicht mehr.
„Warte. Ich helfe dir, okay? Ich bin da. Komm her.“

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Sie lässt sich zu meiner Seite fallen, mit dem ich jetzt aber nicht wirklich gerechnet habe. Verdammt. Ich verliere das Gleichgewicht und lande mit Melody im Rasen.

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Sie jetzt hier aber wegzubringen, wäre ein Fehler. Zu meiner verrückten Familie? Niemals. Lieber bleibe ich mit ihr heute Nacht hier und genieße die Ruhe.
Wenn was ist, dann hole ich ihr was vom Vergnügungspark zu essen. Gut, nicht das beste jetzt, aber besser als nichts. Ich will einfach nur nicht nach Hause.
So schlummere ich irgendwann ein und im Arm Melody.

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Kurz werde ich durch eine kalte Brise wach, aber schlafe schnell wieder ein. Nicht der bequemste Ort, aber hier fühle ich mich im Moment wohler als irgendwo anders.

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Die Vögel fangen an zu zwitschern und ich höre ein „Wuff.“ Oh, ja. Jingles ist ja auch noch hier.
Die ersten Sonnenstrahlen kitzeln mein Gesicht und ich denke, es wäre jetzt doch besser, Melody in mein Bett zu bringen. Und dann sehen wir weiter.

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Langsam stehe ich auf und bemerke schnell, wie unbequem eigentlich so eine Wiese ist. Aua. Aber egal. Melody braucht Hilfe und ich wäre der Letzte, der ihr nicht helfen würde.
Kurz wird sie auch wach, aber sie ist einfach zu schwach. Ich verstehe kein Wort.

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„Komm, Jingles. Wir gehen zurück.“
„Wuff.“

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Der Weg zurück ist gerade auch nicht ohne. Es ist bereits 8 Uhr durch und meine Arme werden immer schwerer.
Ich lege Melody behutsam ins Bett. Soll sie sich erstmal ausruhen.

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Ich schaue derweil, wo meine komische Scheinfamilie ist. Es ist gerade sehr ruhig hier. Paps entdecke ich an der Kante der Couch. Was ist denn hier passiert?

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Ich knie mich zu ihm runter und beobachte die Situation. Eigentlich ist er ja absolut nicht mein Paps. Er sieht zwar so aus, aber ich mag meinen eigentlichen Paps viel lieber.

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„Paps? Alles gut?“
Ich stupse ihn kurz an und schaue, ob er überhaupt noch lebt. Er zuckt kurz zusammen und arbeitet sich die Couch hoch. Schließlich bleibt er dort nur sitzen und schaut in die Leere.

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„Geht es dir gut? Brauchst du Wasser oder so?“

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Keine Reaktion. Er schaut mich nicht mal an. Bekloppter kann es echt nicht mehr werden. Also gehe ich in die Küche, um erstmal zu frühstücken.

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„Was ist das hier für ein Haus? Wo sind wir hier? Wurden wir entführt oder so?“

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Moment mal. Habe ich gerade richtig gehört? Paps, kennt dieses Haus nicht? Dem muss ich mal auf den Grund gehen und setze mich zu ihm.
„Du erinnerst dich nicht an dieses Haus? Echt nicht?“
Trotzdem möchte ich mich nicht zu früh freuen.

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Doch Paps bleibt einfach wieder nur da sitzen und guckt ganz erstaunt drein. Er grübelt viel und irgendwie scheint das alles keinen Sinn zu ergeben.

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Bis ich dann Mam draußen sitzen sehe, die genau die gleiche Reaktion an den Tag legt.
Sie sitzt da einfach nur und schaut in die Landschaft. Keine Reaktion, als ich ihr ins Gesicht schnipse.

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Aber dann steht sie einfach nur auf und legt sich hin. Etwas orientierungslos, wie es scheint. Sie sucht nämlich eine Couch.
„Hier, Mam. Hierhin.“

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Auch sie beobachte ich eine Weile und verstehe nun gar nichts mehr. Sind meine Eltern zurück oder nimmt die Horrorshow nur weiter seinen Lauf?
Langsam ist nämlich echt mal gut.

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Fragen zu stellen, bringt hier eh schon nichts mehr. Irgendwann bin ich jedoch neugierig und wecke Mam.
Ich möchte jetzt wissen, was hier vor sich geht. Langsam rappelt sie sich auf.

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Sie schaut sich um, als wäre alles nicht wirklich, was um sie herum passiert. So ein richtig gläserner Blick, Keine Ahnung. Gruselig.
„Mam? Geht es dir gut? Paps scheint es auch nicht gutzugehen. Brauchst du irgendwas?“

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Sie schaut mich kurz an und tätschelt dann an sich rum.
„Huch? Was ist passiert? Warum fühlt es sich so an, als wäre ich schwanger? Was ist das für ein Haus, Joel? Wo sind wir?“

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Nach diesem Satz steigt ein Funken Hoffnung bei mir auf. Aber nur ein kleiner. Ich möchte mich noch nicht zu früh freuen.

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„Aber weißt du was? Ich bin so müde. Ich werde erstmal wieder schlafen. Wir reden nachher, okay?“

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Und weg ist sie. Ich bleibe noch sitzen und versuche mir vorzustellen, was gerade passiert sein könnte. Hat man mich vielleicht im Park erhört?
Sind es dann also wirklich wieder meine Eltern oder nur eine Kopie? Oder ist das jetzt gar nicht von Dauer? Ich kann mir da einfach keinen Reim draus machen.
Und dann finde ich auch noch Melody. Oder hat sie eher mich gefunden?

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Sei es drum. Ich passe auf meine Familie auf und wenn sie es wirklich alle sind, dann kann ich mir hier schon eher was aufbauen. Nein, nein. Nicht zu früh freuen, Joel.
Madleen hat jetzt Schulschluss und da möchte ich einmal ihre Reaktion testen. Also warte ich im Flur. Als sie durch die Tür kommt, hat auch sie diesen Blick.

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Kurz bleibt sie stehen und schaut mich an.

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Und verschwindet zielstrebig in ihrem Zimmer, nachdem ich ihr gesagt habe, wo es ist. Hää? Wie hat sie denn hierher gefunden,
wenn auch für sie das Haus dann wohl fremd erscheint? Aber das hinterfrage ich heute nicht mehr. Das ist einfach zu viel des Guten.

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Den ganzen Vormittag zerbreche ich mir den Kopf darüber, ob das wirklich Melody ist oder eben eine Kopie von Kucki.
Ich muss gestehen, dass Melody schon immer etwas schwieriger war, aber sie ist auch etwas Besonderes. Und sie brachte mich immer oft zum Lachen.
Ich wache die ganze Zeit neben ihr und hoffe, dass sie bald wach wird. So viele Fragen habe ich und diese werden immer mehr.
Selbst, das mit meinen Eltern und Madleen ist schon die Krönung. So ist es gerade sehr ruhig im Haus, denn alle sind am Schlafen.

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Wie es jedoch scheint, schläft Melody tief und fest. Gehe ich erstmal was anderes machen. Vielleicht eine Runde mit Jingles raus oder so.
Einfach mal einen freien Kopf schaffen.

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Melody muss mitbekommen haben, dass ich aufgestanden bin.
„Joel? Welches Jahrhundert haben wird?“
Da muss ich grinsen.
Sie richtet sich auf und setzt sich erschöpft auf das Bett. Es tut mir leid, was passiert ist.

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Ich setze mich zu ihr und schaue sie eine Weile an. Natürlich muss ich erstmal sichergehen, ob es auch das Original ist.
Das erkenne ich schnell. Noch so eine fremde Freundin zu haben, wäre gerade doch etwas viel.

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Doch ich sehe, wie unwohl sich Melody fühlt. Ich weiß nicht, wie viele Tage oder Wochen oder vielleicht auch Monate sie da draußen war,
aber das muss ein Ende haben. Ab sofort werde ich auf sie aufpassen.
„Hey, du ähm. Du kannst dann eben duschen gehen und gerne auch den Kühlschrank leeressen, wenn du magst. Und dann können wir ja reden. Fühlst du dich denn besser?“
„Ja. Ich habe jetzt etwas geschlafen und jetzt geht es. Ich bin so froh, dass Jingles dich gefunden hat. Als ich hier mit ihm angekommen bin, war alles so fremd.
Ich hatte Angst und war so hilflos. Kucki meinte im Kopf nur, dass ich dich finden soll.“
„Wir reden später. Komm. Ich zeig´dir, wo das Bad ist.“

Gesagt, getan.
„Hihi. Was suchst du jetzt hier noch? Möchtest du mir etwa beim Duschen zuschauen?“

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„Hm?! Oh nein, nein. Sorry.“
„Nicht gucken, hihi. Schön umdrehen.“
„Äh, ja. Klar. Umdrehen.“
Mache ich doch glatt. Ich habe gerade zwei Probleme. Diese verrückte Welt und Melody, die sich gerade hinter mir auszieht und in die Dusche steigt.
Bislang tendiere ich wirklich dazu, dass es die original Melody ist. Ist sie wirklich mit Jingles hierhergekommen? Das wäre krass.
Kucki meinte ja, dass der andere Sim eher angekommen ist, als ich. Nur, wie viel Zeit war dazwischen?
Melody macht die Dusche an und fängt an zu pfeifen. Da muss ich doch kurz einen Blick erhaschen. Woah. Puh. Nein, Joel. Brav wieder umdrehen. Schön umdrehen. Brav.

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Immer noch drehen sich meine Gedanken im Kreis und ich versuche zu realisieren, was jetzt hier wahr oder falsch ist. Es ist nicht einfach.
Paps, der sich plötzlich hier zuhause fremd fühlt. Mam, die genauso ratlos ist. Jetzt noch Melody.
Auf jeden Fall gehe ich erstmal brav raus und warte vor der Tür. Mal schauen, ob ich noch Sachen von Madleen finde, die sie erstmal anziehen kann.

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Ich bin froh, dass es Melody gutgeht. Mir ist gestern fast das Herz stehengeblieben, als sie so zusammengesackt ist.
„Kann ich wieder reinkommen? Ich habe noch ein paar Klamotten von Madleen gefunden. Die kannst du dann anziehen.“
„Oki doki, hihi. Aber nicht gucken.“
Als ich die Tür öffne, sehe ich sie im Badehandtuch. Ich habe immer mehr das Verlangen danach, mit Melody noch einmal neu anzufangen.
Wenn sich denn alles in dieser verdrehten Welt normalisiert hat. Betonung auf wenn.

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Ja, das wäre schön. Sie stellt sich vor den Spiegel und schaut sich an. Dieses Lächeln wieder. Als wenn eine Prinzessin vor dem Spiegel steht und …
Ach, nein. Diesen Prinzessinnenmüll lassen wir mal ganz schnell. Das hat fast alles kaputtgemacht zwischen uns. Nein, wir waren noch nicht zusammen.
Ich sag´ ja: Es war kompliziert. Aber ist diese Welt vielleicht ein Neustart?

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„Weißt du, Joel. Ich habe dich vermisst. Ich habe dich hier nie gefunden gehabt und habe die Hoffnung schon fast aufgegeben.
Vor einigen Wochen war ich bei uns am Haus, aber dort wohnt niemand mehr. Ein altes Ehepaar ist dort. Ich habe keine Ahnung, wo Shadow ist oder meine Pflegemutter.
Niemand war dort. Marcs Schwester Clarissa war auch weg. Mein Handy hatte nicht mal eine Nummer gespeichert.
Ich irrte umher und wusste einfach nicht wohin. Alles so fremd. Und dann findet dich Jingles. Das war total schön.“

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„Ach, egal. Ich bin aber noch am Überlegen, ob du wirklich Joel bist. Hier ist irgendwie alles möglich. Du redest ja nicht mal mit mir. Warum nicht?“
„Weil auch ich dasselbe durchgemacht habe wie du. Ich bin erst ein paar Tage hier in dieser Welt und keine Ahnung. Doof halt.“
Melody schaut mich mit ihren rehbraunen Augen an und lächelt.
„Weißt du was? Ich mache mich jetzt hübsch und schaue mal, ob ich noch etwas Glitzer finde und Parfüm. Und dann ist alles wieder wie in der alten Welt, okay?“
„Melody?“
„Hm?“
„Geht auch ohne Glitzer?“
Ich kann es einfach nicht mehr hören. Es ist schwer zu erklären, aber vielleicht bin ich auch ein wenig schuld daran,
dass Melody nie so richtig erfahren hat, was eigentlich Liebe bedeutet. Liebe war für sie immer ein König und seine Königin in einem Schloss, wo Einhörner rumrennen.
So haben wir als kleine Kinder geredet, aber jetzt?
„Okay, kein Glitzer. Du hast recht, hihi.“
Und dann beobachte ich sie einfach nur noch.

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„Iiiiiiih, ich habe voll die Pickel im Gesicht. Das ist ja ekelhaft. Ich möchte keine Pickel haben. Pfui.“

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„Bäh. So kann ich doch nicht rumlaufen. Schau dir mal diese Eiterpickel an. Iiih. Hast du was, womit ich das wegmachen kann?“
Sie schaut in den Schrank und findet irgendein Puder, womit man das wohl hoffentlich wegmachen kann. Da muss ich schmunzeln.

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„Hauptsache weg. Siehst du? Schau mal. Sieht doch schon gut aus, oder nicht? Hihi.“
„Äh, ja.“

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„Manno. Das hilft aber nicht. Hast du mal etwas, womit man das ausdrücken kann? Warum hat man sowas überhaupt? Ich verstehe das nicht.“
Japps, das ist meine Melody. Das beweist sie gerade immer mehr.

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„Hallo? Warum sagst du eigentlich gar nichts? Freust du dich nicht, mich zu sehen? Joel, ich habe dich total vermisst und bin froh, wieder bei dir zu sein und .... Hallo?! Simshausen an Joel.“

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Ich erschrecke mich, als sie mir plötzlich wild durch mein Haar wuselt.
„Hihi. Ich finde, das steht dir besser. Meinst du nicht? Schau mal in den Spiegel. Ich finde das total süß. Schau mal. Oder nicht?“
Melody ist total aufgedreht und ich stehe hier immer noch wie versteinert. Ich weiß gerade nicht so richtig, was ich sagen soll.
Sie ist immer noch ein Traum. Und wird sie auch immer bleiben. Trotzdem habe ich Mist gebaut. Ich weiß nicht, ob ihr das kennt.
Ihr seid unsterblich in jemanden verliebt, aber eine Beziehung fühlt sich so weit weg an. So richtig weit. Obwohl du dich immer nach diesem einen Mädchen sehnst.
Und um die Gefühle zu überwinden, lernt man ein anderes Mädchen kennen. Liebe? Nein. Es war eher so eine Verdrängung.
Und plötzlich steht wieder diese rote Schönheit vor mir und nun ja. Fragt mich nicht.

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Du hast die Sehnsucht danach, dieses Mädchen zu küssen. Zu umarmen. Einfach nur für sie da zu sein.
„Johoooell. Huhu?! Habe ich was falschgemacht? Soll ich lieber wieder gehen? Was ist los mit dir?“

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„Ich dachte, wir wären wieder Freunde? Wenn ich was falschgemacht habe, dann sag bitte. Dann gehe ich.“
Ihre Unsicherheit wird immer größer und ich stehe nur da und sage weiterhin nichts. Man, Joel. Vergiss das mit Mira. Hör auf.
Das war sowieso falsch. Wer weiß, ob Mira überhaupt hier ist? Kucki kannte sie ja nicht mal, also was soll sie hier suchen?

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„Und du siehst wirklich süß aus, mit dieser Frisur. Das meine ich ganz ehrlich.“
Was? Sie macht mir ein Kompliment? Wow. Sie hat mir echt ein Kompliment gemacht. Hm, das hat das Original nie gemacht.
Ob sie doch nur eine Kopie ist? Ich bin so unsicher. Aber sie meint, sie wäre durch Kucki hier. Woher soll sie das sonst wissen?
Boah, Joel. Rallst du es nicht? Sie hat dir ein Kompliment gemacht.
„Findest du? Soll ich das so lassen?“

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„Ja, lass das bitte so. Echt süß.“
Und dann werde ich doch weich und muss sie umarmen. Das hätte ich schon viel eher tun sollen. Viel, viel eher.
„Es tut mir leid, okay? Ich komme absolut nicht mit dieser Welt klar. Es ist alles so fremd.“
„Ja, ich weiß, was du meinst.“

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„Können wir nicht einfach von vorn anfangen, Melody? Einfach alles vergessen, was war?“
„Neu, anfangen?“
Ich gebe ihr die Hand, um mich erneut bei ihr vorzustellen.
„Ja, ich meine so. Hi, ich bin Joel und wer bist du?“
„Hä? Kapier ich jetzt nicht. Ich kenn’ dich doch schon, hihi.“
Oh man. Irgendwie süß.
„Wusstest du, dass du Grübchen beim Lächeln hast, Joel?“
„Äh, wie bitte?“
„Ja hast du.“
Tja. So geht das noch eine ganze Zeit und dieses Gespräch tut mir gerade richtig gut. Wie in alten Zeiten.
Und ich habe gerade nur einen Wunsch: Mit Melody in einer neuen Welt neu anzufangen. Ich liebe dieses Mädchen und seit eben noch viel mehr.

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Meine Eltern und Madleen schlafen immer noch tief und fest. Sie haben noch nicht mal richtig registriert, dass Melody hier ist.
Ich habe heute Nacht auf der Couch geschlafen. Aua. Habe jetzt voll den steifen Nacken. Doch das ist mir egal, solange es Melody gut geht.
So richtig konnte ich sowieso nicht schlafen, weil ich mir wegen allem den Kopf zerbrochen habe. Das ist also jetzt meine Welt.
Gut, okay. Sehe ich ein, aber was ich nicht einsehe ist, dass ich fremde Eltern habe.

Trotzdem habe ich jetzt einen Mordshunger.

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Aber so richtig.
Die Stille hier ist wieder mal richtig unheimlich. Erst war ich der, der tagelang geschlafen hat und jetzt sind es meine Eltern und meine Schwester.
Ich schaue ja immer, ob sie noch leben.

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Bis ich dann aufschrecke, als ich Jingles höre, wie er richtig laut bellt. Wow. So habe ich ihn noch nie erlebt. Er bellt das ganze Haus zusammen. Woah. Was hat er nur?

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Als ich nachschaue, sehe ich erstmal nichts Auffälliges, doch Jingles hüpft hin und her und bellt immer noch wie verrückt.

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Er kommt auf mich zu und eine kleine Streicheleinheit kann ihn wenigstens ein bisschen beruhigen.
„Hey, Großer. Was ist denn los mit dir? Hattest du einen schlechten Traum? Alles gut. Bin ja da.“

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Bis ich dann sehe, dass Chelsey sich mühsam aufrappelt und fast schon wieder zur Seite kippt. Huch? Sie war doch gestern noch putzmunter.

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„Miau.“
Irgendwas stimmt nicht mit ihr. Ich sehe nach und plötzlich ist es so, als wenn mich jemand irgendwo hinreißen will.
Ich verliere fast das Gleichgewicht. Ich halte Chelsey ganz fest, doch kann ich mich plötzlich nicht mehr bewegen oder gar sprechen.
Wie versteinert stehe ich da. Als würde man mich in einen Traum hineinziehen.

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„Joel. Hör´zu. Ich habe nicht mehr viel Zeit. Ich bin es. Kucki. Hör bitte genau zu. Ich habe versucht, bei dir zu sein,
aber es funktioniert einfach nicht. Ich werde endgültig sterben. Arghs. Eigentlich wollte ich dir die Welt zurückholen, die du verlassen hattest, aber ich schaffe es nicht.
Es tut mir leid. Einiges konnte ich zwar wiederherstellen, aber das war es leider auch. Alles andere ist verloren.
Es tut mir leid, was du die letzten Tage durchmachen musstest. Ich war es dir schuldig, dass deine Familie wieder sie selbst ist.
Entschuldigung für das Chaos, was ich angerichtet hatte. Es wird sich bald noch viel mehr ändern. Glaube nicht alles, was du siehst!“

Kurz kann ich mich wieder bewegen.
„Kucki. Ich werde nicht zulassen, dass du von uns gehst.“

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„Es ist zu spät. Aber du kannst die Welt aufrechterhalten, solange ich dir die Magie übertrage. Du wirst sie nicht nutzen können,
aber das Siegel wird fest verankert sein. Es ist besser, wenn die Magie keine Chance mehr bekommt.
Baue dir ein schönes Leben mit deiner Familie auf und gebe das Siegel stets an deine Nachfahren weiter. Ihr habt genug für uns getan.
Doch jetzt muss Schluss damit sein. Du wirst die alte Welt einst vergessen. Du wirst mich vergessen und die Magie.
Du wirst aufwachen, als würdest du nichts anderes kennen als diese Welt. Es ist besser so. Du wirst Erinnerungen haben aus schönen Kindheitstagen. Ohne all diese Gefahren.“

„Aber Kucki. Du darfst nicht sterben.“
„Joel. Lass mich bitte gehen. Bitte. Ihr habt euch alle ein schönes Leben verdient. Geh dein Praktikum machen, mit deinem Paps. Helft den Sims da draußen.
Dein Vater hat noch genug Aufträge. Das ist doch das, was du immer wolltest.“

Ich muss weinen. Natürlich war es eine anstrengende Zeit in meiner alten Dimension, aber es gab auch viele schöne Erinnerungen daran.

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„Setz´mich bitte ab, Joel. Ich bin schwach. Wenn du jetzt nicht stark bleibst, dann ist alles verloren. Finde Shadow. Er irrt noch da draußen rum.
Deine Geschwister werden auch noch etwas verwundert sein darüber, dass sie plötzlich mit anderen Sims im Bett aufwachen, aber das werden sie verschmerzen.
Dafür sind sie wieder die alten. Genau wie deine Eltern. Finde Shadow. Und pass gut auf Melody auf. Die Zwillinge haben niemanden in dieser Welt außer euch.
Danke, Joel, dass du mein Schützling sein durftest. Lebe wohl.“

Plötzlich bin ich wieder im Hier und Jetzt und Chelsey alias Kucki macht Anstalten, abgesetzt zu werden. Ich setze sie hinunter und kann jetzt erst recht nicht mehr meine Tränen halten.

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Bevor Chelsey oder eben auch Kucki ihren letzten Atemzug macht, bildet sich bei mir ein Tattoo auf dem Arm.

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Tja. Und dann. Dann weiß ich gar nichts mehr, außer dass ich einen Mordshunger hatte und Jingles plötzlich anfing zu bellen.

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Ich schüttle den Kopf und gehe meinen üblichen Tätigkeiten nach. Immerhin ist Wochenende. Mal schauen, was so anliegt.
Und vieles muss noch ausgepackt werden. Wir sind nämlich erst ganz frisch nach Copperdale gezogen.




Joel verliert vorerst jegliche Erinnerungen an seine alte Dimension. Sein Leben wird nun so sein, als hätte er nie woanders gelebt.
Oder ist hier doch noch etwas faul? Wir werden sehen.




Paps ist heute aber spät dran. Er schläft in letzter Zeit sehr viel. Eigentlich wollte ich ja mit dem Praktikum anfangen. Er ist schon richtig cool.
Hat einen Job als Privatdetektiv und hilft jedem, egal, wie groß der Geldbeutel doch ist. Paps ist eher für sich und macht sein Ding.
Mam versucht ihn ja immer in der Dusche zu verführen, was sogar vor einigen Wochen dazu führte, dass sie wieder schwanger wurde.
Cool. Ich habe ja nur schon sechs Geschwister.

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Ich selbst gehe noch in die Schule. Gymnasium, elfte Klasse. Mein Traum ist es, einst einmal in die Fußstapfen meines Vaters zu treten.
Als Privatdetektiv. Bei uns in Copperdale ist es so, dass man dafür studieren muss. Und genau das ist mein Ziel.
Meine Mam und die anderen Geschwister stelle ich euch auch nach und nach vor. In unserer Familie bin ich der drittjüngste.

Paps sitzt ganz verträumt vor seinem Frühstück. Das macht er gerne so, wenn er wieder an einem schwierigen Fall sitzt.

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„Paps? Wann kann ich jetzt eigentlich mit dem Praktikum anfangen? Die Schule fragt schon. Nächste Woche soll es nämlich eigentlich losgehen.“

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„Außerdem habe ich eine 5 geschrieben und es tut mir leid. Werde mich aber mehr anstrengen. Aber das Fach interessiert mich total nicht.“
Ich bin erst seit ein paar Tagen auf der Copperdale, aber hatte bislang alles andere als einen guten Start.

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Paps redet nie viel, aber man sollte es sich nicht mit ihm verscherzen. Wenn dann kann er sich ordentlich zur Wehr setzen.
„Wenn es nur das wäre. Deine Lehrerin hat schon wieder angerufen, dass du deine Hausaufgaben vergessen hast. Was ist los mit dir?
Wo sind deine Gedanken hin? Oder ist es doch falsch gewesen, dass wir Melody bei uns aufgenommen haben? Lenkt sie dich etwa ab?“

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„Ja, was? Guck´mich nicht so an. Ich hätte Melody ja auch auf der Straße sitzen lassen können.“

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Ich weiß eigentlich gar nicht mehr so richtig, wie ich Melody überhaupt kennengelernt hatte. Sie lebte in einer ärmeren Familie.
Na ja. Nicht arm. Ihr Opa war so ein Psycho, den Paps dingfest machen musste. Nachher haben wir sie und ihren Zwillingsbruder Shadow bei uns aufgenommen.
Sie hatten sonst niemanden mehr. Eines Tages hatte ich mich in Melody verliebt. Hey, kommt. Sie ist aber auch so eine Schönheit. Nur eine verpeilte Schönheit.
Sie macht viele unüberlegte Dinge. Wollte mit mir früher in einem Schloss leben. Puh. Sehr kitschig.
Tja. Was Liebe so richtig bedeutet, wusste sie nicht. Sie lebte einfach in ihrer Märchenwelt. So hatten wir uns also oft gestritten und so.
Doch seit Kurzem ist das irgendwie anders. Melody ist mit ihrem Bruder abgehauen, doch als sie wieder zurückkamen, da war. Tja. Da war eben alles anders.
Wir lachen seitdem mehr. Als ob es bei ihr Klick gemacht hat. Keine Ahnung. Wir haben beschlossen, nochmal von vorn anzufangen. Nur Shadow ist mal wieder abgehauen.

„Melody hat da überhaupt nichts mitzutun. Überhaupt nicht, okay?“

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Paps ist im Moment ein bisschen krank. Scheint wohl eine Sommergrippe zu sein. Und immer mehr Fälle stapeln sich bei ihm auf dem Tisch.
Da ist es doch jetzt umso besser, wenn sein Sohnemann jetzt mit dem Praktikum beginnen kann und seinem Paps unter die Arme greift.

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Er bittet mich, mit in sein Büro zu kommen. Geht es jetzt endlich los? Das wäre richtig cool. Na klar.
Ich erwarte jetzt nicht wirklich viel, doch hoffe ich, bei kleinen Fällen dabei sein zu können. Bin so richtig gespannt.

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„Du möchtest also anfangen? Gut. Dann gebe ich dir eine Nummer, die du anrufst. Reiß dich aber zusammen.
Du musst dran denken, dass niemand davon erfahren darf. Mit der Polizei kann man nie gut zusammenarbeiten. Soweit klar?“
„Klar, Paps. Kein Wort zu niemandem.“
Das Problem bei Paps seinem Job ist nämlich, dass er genau denen hilft, denen so niemand hilft. Oder die zu Unrecht bestraft wurden.
Er hat mir mal von einem Obdachlosen erzählt, der seine Frau verloren hat und jetzt auf der Straße lebt.
Paps glaubt jedoch nicht daran, dass seine Frau einfach so gestorben ist, sondern dass das Krankenhaus gepfuscht hat. Diesem Mann hilft er nun.
Viele Fälle konnte er schon aufdecken, die da oben als abgeschlossen galten, es jedoch nicht so war.
„Hier. Ich habe die Nummer. Ruf da an und vereinbare ein Treffen. Ich muss mich eben nochmal hinlegen. Mir ist schlecht. Aber du machst das schon.“

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„Oder hast du jetzt ein Problem damit?“

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„Nein, nein. Alles cool. Person anrufen. Date ausmachen. Alles klar. Das schaffe ich locker.“

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„Na dann ist ja gut. Ich haue mich wieder hin. Und hilf Mam bitte dann gleich noch bei der Wäsche, okay?“
Nein, Moment. Halt. Was mache ich hier? Ich soll da echt anrufen? Ich kenne die Person doch gar nicht und soll direkt ein Treffen arrangieren?
Äh. Ups. Was soll ich denn sagen? Nein, ich schaffe das schon.

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Na toll. Nun sitze ich hier und werde langsam hibbelig. Paps ist ein beliebter Detektiv. Was ist, wenn ich das jetzt total versemmel? Hmpf.

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Ich schaue auf das Handy und sehe, dass Paps mir die Nummer von einem Colin Wishbone offengelassen hat. Witziger Nachname.

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Na gut. Ran an den Speck. Einfach anrufen und losquatschen. Was ist dabei?
Doch als das Freizeichen kommt, rast mein Herz doch ganz schön. Wer weiß, was derjenige hat? Ich habe doch keine Ahnung,
was ich jetzt machen muss. Hmpf. Einfach telefonieren. Klar. Maaan.

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Bis dann schließlich jemand abnimmt und ich sofort lossabbel.
„Hey, du. Sie. Ähm. Hier spricht Joel Duvan. Ich rufe im Namen meines Vaters an und ähm. Ja. Er sagte, du, ähm, Sie brauchen uns.
Also. Ich bin der Sohn von Marc Duvan und mache mein Praktikum bei ihm. Also nicht, dass Sie jetzt denken, das ist ähm. Mann.
Okay, nochmal, sorry. Ist da Colin Wishbone? Ich soll Sie anrufen und ein Treffen arrangieren.“

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Läuft doch. Irgendwie. Erstmal Pause machen und warten, was da kommt. Toll. Der Colin redet total wenig. Was soll ich denn jetzt sagen? Haha. Witzig.

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Bis dann schließlich doch noch was kommt. Ich antworte:
„Nein, das ist klar. Niemand wird was erfahren. Mein Paps arbeitet allein. Also fast. Nun ja. Ich mache ja das Praktikum und wenn wir helfen können,
dann machen wir das auch. Mein Paps schlägt ein Treffen vor. Wäre das okay?“
So nervös war ich das letzte Mal, als ich mit Melody telefoniert hatte, als sie im Krankenhaus war. Boah, das war so peinlich. Bevor wir sie bei uns aufgenommen hatten.

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Colin ist mit dem Treffen einverstanden. Wunderbar. Läuft doch wie am Schnürchen. Ich merke aber auch, dass er noch recht jung klingt.
Und ist so nervös wie ich. Sind wunderbare Aussichten, nehme ich mal an. Doch dann fällt mir ein, dass Paps mir gar nicht gesagt hat, wo wir uns denn dann treffen.
Wow. Ich bin wunderbar vorbereitet. Man, ist das peinlich. Verdammt. Gleich legt er bestimmt auf und sucht sich wen anders. Ich versuche trotzdem cool zu bleiben.
„Ähm, ja also. Ähm .... Ja, wo eigentlich? Mist, das habe ich jetzt nicht nachgefragt. Arghs. Sorry. Ich. Hmpf. Hey, ich versau’ das jetzt hoffentlich nicht alles.
Ist es okay, wenn mein Paps einen Treffpunkt per SMS schickt?“

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Paps hat mir ja nicht mal erzählt, was der Typ überhaupt will. Ich soll ihn einfach nur anrufen. Toll.
Ich fühle mich gerade wie Paps sein Sekretär, der hier Termine vereinbart. Muss das wirklich alles so geheim bleiben?
Auf jeden Fall habe ich es dann doch irgendwie geschafft, den anderen da irgendwie total fachmännisch darüber zu informieren,
dass ich nicht mal weiß, wo dieses verdammte Treffen stattfinden soll. Das ist doch peinlich. Man. Ich fühle mich wie so ein totaler Baddel.
Was ein Baddel ist? Weiß ich wohl selbst nicht. Hmpf.
Ich lege auf.
Aber aller Anfang ist eben schwer. Auch wenn es nur ein blöder Anruf ist.

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Paps kümmert sich schließlich um den Rest. Juhu. Mein erster Fall. Ob ich da dann mitdarf? Okay, vielleicht muss ja ein Massenmörder gefunden werden oder sowas.
In die Schusslinie darf ich dann ja auch nicht. Aber egal, was mich erwartet: Ich bin bereit.

Crossover mit About a Family von #debug.
 
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Shadow ist seit einigen Tagen verschwunden. Er ist ja der Zwillingsbruder von Melody. Die beiden machen es uns zwar oft nicht leicht,
da sie manchmal von einer ganz anderen Welt zu kommen scheinen, aber missen wollen wir sie hier auch nicht mehr.
Vor allen Dingen für Madleen wäre es nun doof, wenn Shadow für immer wegbleiben würde. Die beiden sind nämlich zusammen.
Paps hatte mir mal ein bisschen von den beiden erzählt gehabt. Ich habe ja erwähnt, dass deren Opa ein Psycho war.
Vieles weiß ich darüber auch nicht, aber als die beiden gefunden wurden, waren sie total verwahrlost und wussten nicht einmal, wie man sich in dieser Welt verhält. Alles war fremd.
Deswegen unterstütze ich Melody da immer ein bisschen. Trotzdem macht sie es mir oft nicht leicht. Ich denke viel darüber nach, was wohl passiert sein muss.

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Und ich denke an das Gespräch von gestern. Paps hat zum Glück noch nichts darüber gesagt, dass ich das Telefongespräch total versemmelt habe.
Ja, was weiß ich? Ich kann auch nichts dazu, wenn er mich gleich so ins kalte Wasser schmeißt.

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Außerdem denke ich an Melody. Ich bin froh, dass sie wieder zurückgekommen ist. Ich versuche ja schon immer mein Bestes,
sie zu verstehen und ihr zu helfen, wo ich nur kann. Aber als wir in der Stadt am Bummeln waren, machte sie aus einem Klamottenladen ein Kostümball.
Natürlich kann man ja alles anprobieren. Der Haken bei der ganzen Sache war nur, dass sie sich so viele Klamotten wie nur möglich, auf einmal angezogen hatte.
Puh, war das peinlich. Sie kennt ihre Grenzen nicht, weil sie es vielleicht nie gelernt hatte.
Trotzdem mag ich sie sehr.

„Können wir Shadow nicht mal suchen? Ich mache mir langsam Sorgen. Vielleicht ist ihm ja was passiert.“

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„Er wird schon wieder zurückkommen. Madleen vermisst er bestimmt schon.“

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„Aber er meldet sich bei mir auch nicht mehr. Er scheint eingeschnappt zu sein, weil ich wieder zurückgekommen bin.
Das ist doch Pipikram und kindisch.“
„Hey, er wird schon wieder zurückkommen. Ist er beim letzten Mal doch auch. Komm mal her.“
Ich nehme sie in den Arm und genieße ihre Nähe.

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Melody ist oft so hilflos. Wir haben ja mal versucht, die Zwillinge in der Schule anzumelden, aber mitten im Unterricht sind sie nach Hause gegangen,
weil es ihnen keinen Spaß machte. Sie jedoch war so gekränkt über das Verhalten der anderen, dass sie sich schämt, weiter zur Schule zu gehen.
Was haben die beiden nur durchmachen müssen? Einmal wollte ich ja nachforschen, aber ich kann doch nicht einfach so in Paps seinen Akten rumwühlen.
„Wir müssen ihn suchen, Joel. Bitte. Er möchte mir nicht sagen, wo er ist, aber ich vermisse ihn so.“

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Paps kommt in dem Moment zu uns. Vielleicht wurde er ja hellhörig.
„Wann hat er sich denn das letzte Mal bei dir gemeldet? Kam da irgendwas?“

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„Irgendwas?“
Irgendwie habe ich das Gefühl, Melody hört ihm gar nicht zu. Nur ein bisschen, haha.

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„Melody? Joel? Hört ihr mal auf damit? Konzentriert euch mal, ja? Wie soll ich helfen, wenn mir eh keiner zuhört?“
„Oh, ja. Hihi. Sorry. Mir hat Shadow gestern Morgen ein Bild geschickt von einem Sandgebiet aus der Wüste.“
Sie zeigt Paps auf ihrem Handy ein Foto, was vielleicht helfen könnte.

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„Hier guck mal. Also, ihm schien es da noch gutgegangen zu sein. Siehst du? Hier in der Wüste. Aber jetzt geht es ihm wohl nicht mehr so gut. Er meldet sich einfach nicht mehr.“
„Wüste sagst du? So so.“
Paps muss grinsen.

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„Wie es aussieht, ist das in Sulani. Und wenn ich das so sehe, dann will der Junge uns echt verarschen. Er macht Urlaub und wir machen uns Sorgen, oder was?“
„Also? Fahren wir da jetzt hin? Ja? Ja? Ich weiß noch, als ich damals mit Shadow immer Sandburgen gebaut habe.
Da freut er sich bestimmt, wenn wir das wieder zusammen machen können. Da waren wir auch in einer Wüste.“

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„Ja, lass uns los und ihn holen. Er kann da nicht ewig bleiben.“
Bevor wir losfahren, zieht Paps mich noch zur Seite und scheint doch ein wenig angepisst zu sein. Die Zwillinge wären ohne uns obdachlos und Paps hat alles getan,
damit sie ein Dach über den Kopf bekommen und ihr Elend beendet wird. Aber er merkt immer mehr, wie die beiden ganz schön an den Nerven zerren können.
So geht es mir ja auch. Und da versuche ich mich schon immer zusammenzureißen.

Und wenn wir schon mal in Sulani sind, dann können wir dort auch eine Weile bleiben und rumschwimmen. Ist auch mal eine willkommene Abwechslung.
Bin erst neu auf der Schule und sie fordert mich jetzt schon wie verrückt. Aber um im Leben weiterzukommen, muss man da eben durch.
Dann sehe ich Melody auch noch so im Bikini. Sie denkt sich dabei gar nichts. Wow. Das erste Mal, dass ich sie so sehe.

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„Du siehst gut aus. Das steht dir.“

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„Hey, ihr beiden, Hört ihr jetzt mal auf hier rumzuflirten? Wir müssen Shadow finden. Schon vergessen?“

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Paps sagt immer, dass ich wegen Melody schlechtere Noten bekomme, was aber nicht wahr ist. Die Schule ist nur knüppelhart.
Da war meine alte Schule noch ein Kindergarten gegen. Nun gut. Und ein bisschen ist es wegen Melody.
Nein, ich schaue ihr jetzt nicht auf den Hintern.

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Wir gehen also so die Wege ab und schauen, wo der Spinner Shadow sich mal wieder versteckt hat.
Der Junge ist oft nicht auszuhalten und ich verstehe nicht, wie Madleen mit diesem Kasper zusammen sein kann.
Wie ein kleines Kind, was nur Unfug im Kopf hat. Es ist schon nervig genug, mit ihm in einem Zimmer zu schlafen. Aber gut.
Madleen beschwert sich auch schon wegen Melody. Plötzlich sitzt sie nachts in ihrem Bett und fängt an zu singen.
Was auch immer dieser Psycho-Opa mit ihnen gemacht hat - es war nicht gut.
„Zeig´nochmal das Bild. Mal schauen, wo das ist.“
„Ja klar. Hier.“
„Hm. Wenn ich das richtig sehe, dann muss das dahinten sein. Da, wo die Stühle sind. Hm.“

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Während Melody und Paps noch weiter über diesen Spinner reden, sehe ich von Weitem jemanden in einer der Liegen.
Ein auffälliger Rotschopf. Ganz genüsslich liegt er da. Irgendwie habe ich den ganz starken Verdacht, dass das unser Ausreißer ist. Ich gehe mal nachschauen.

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Hm.

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Dem werde ich seine blöde Rübe abreißen, wenn der hier so am Strand chillt und wir uns zuhause Sorgen machen.
Madleen ist schon richtig am Heulen. Hätte Paps jetzt nicht den Strand erkannt, dann hätten wir ewig suchen können. Zum Glück ist er drauf gekommen.
Ich gehe also immer weiter zu den Liegen hin.

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Und es ist hundertpro Shadow. Da verwette ich meinen Hintern drauf.

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Als ich in Sichtweite bin, würde ich am liebsten losrennen und ihn erwürgen. Boah. Der liegt da echt und chillt 'ne Runde.
Was läuft bei dem falsch? Nein, das habe ich mich eigentlich schon aufgehört zu fragen.

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„Hey, du Pfeife. Was wird das hier? Tickst du noch ganz richtig?“

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Shadow steht auf und meckert mich noch voll, warum ich ihn den stören würde.
„Hey, du hast mir gar nichts zu sagen. Das hier ist mein neues Zuhause. Klar? Aber meine Schwester musste ja wieder zu dir zurückkommen.
Glaub nicht, dass ich wieder mitkomme. Keine Lust mehr auf den ganzen Stress.“

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„Boah. Hörst du mal auf, immer nur an dich zu denken? Was für ein Idiot bist du, dass du dich nicht mehr bei Madleen meldest, hmm? Ey.“

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Jetzt wisst ihr, warum bei uns gerne mal dicke Luft zuhause ist. Wir versuchen alle schon so ruhig zu bleiben, wie es nur geht,
aber Melody und Shadow wissen ganz gut, wie man das Fass leicht überlaufen lassen kann. Ich habe sogar versucht,
mit ihm eine Freundschaft aufzubauen, aber ganz ehrlich? Ich gebe es auf.
„Am liebsten würde ich dich echt hier lassen. Dann kannst du hier verrotten, wenn dir eh alles egal ist. Willst du einen auf Robinson Shadow machen oder was? Meine Güte.“

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Das Problem bei Madleen und mir ist nämlich, dass wir die Zwillinge schon eine Weile kennen und auch Seiten erlebten, die uns beiden irgendwie verzauberten.
Keine Ahnung. Plötzlich ist Melody so süß und zierlich. Da möchte ich sie einfach beschützen. Einfach da sein. Ein Freund sein.
Und dann von heute auf morgen verhält sie sich wieder total anders. Man kann es nicht beschreiben.
„Was willst du eigentlich von mir? Du willst immer alles besser wissen. Immer streiten wir uns. Warum eigentlich? Ich habe die Nase voll. Will weg.“

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Ich sehe, wie Melody auf uns zuschleicht, was Shadow wiederum wohl nicht mitbekommt. Sie erschreckt ihn.
„Buh. Hihi. Hier bist du. Erwischt. Erwischt.“

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„Blöde Kuh. Du hast dich mit Joel verbündet. Ich hasse dich.“

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„Habe ich doch gar nicht. Shadow. Ich habe dich vermisst und Madleen vermisst dich auch. Du weißt selbst, dass wir oft Dinge tun, die man so nicht macht.
Die Duvans wollen uns doch nur helfen.“
„Hmpf. Du hast recht. Es ist besser als damals. Viel besser.“
„Sag’ ich doch, hihi.“
Und das ist das, was ich meine. Von hier auf jetzt sind sie wieder wie ausgewechselt und man kann sich mit ihnen auch mal normal unterhalten. Ohne diesen Kindergarten.

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Und dann halt Momente wie diese. Melody möchte noch eine Runde schwimmen gehen.
Ich habe ihr das mal beigebracht und seitdem ist sie eine richtige Wasserratte geworden. Sie bleibt verträumt im Wasser und ich pirsche mich an.

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„Hast du dich verschwommen? Soll ich der Lady den Weg zeigen?“
„Huh?!“

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„Ne. Brauchst du nicht, hihi. Deeeennnnn .... ich schwimme dir davon, hihi.“
Gut, sie ist noch nicht die beste Schwimmerin und ich hätte sie schnell eingeholt, aber ich kann es nicht erklären.
Dieses Mädchen ist ein Traum und ich hoffe, dass wir einst zueinander finden. Das ist nicht so leicht, wie es aussieht.
„Fang mich doch. Fang mich doch. Hihi.“

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„Na warte. Gleich hab ich dich.“

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Dann gibt es wieder diese Momente. Ich versuche nett zu ihr zu sein und möchte helfen und sie zickt mich total an.
„Lass das. Ich bin kein kleines Kind mehr. Ich brauche deine Hilfe nicht.“
„Woah.“

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Da weiß ich einfach nicht mehr weiter.

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Doch werde ich nie aufgeben. Süß ist sie ja. Aber auch extrem schwierig. Oder vielleicht bin ich ja nur schwierig? Wer weiß das schon?
Vielleicht bin ich ja der, der absolut nicht mit Mädels umgehen kann. Ja, auch solche Gedanken gehen mir schon durch den Kopf.

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Paps konnte Shadow überzeugen, gleich wieder mit nach Hause zu kommen. Tja, wir haben es schon nicht leicht mit den beiden.
Aber Paps ist froh, dass er den Fall lösen konnte. Er schweigt darüber jedoch wie ein Grab. Er weiß nur, dass es ihm wichtig ist, dass es den Zwillingen gutgeht.
Deswegen unterstütze ich ihn, wo ich kann. Und Madleen und Mam tun das auch.
Wir beschließen, uns noch etwas zurückzuziehen, während die Zwillinge eine Sandburg bauen. Na gut. Wenn sie das unbedingt machen wollen. Besser, als wenn sie wieder abhauen.

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Ich versuche immer wie Paps, keinen Streit anzuzetteln. Doch es ist gar nicht so einfach in letzter Zeit.
Der Umzug hierher war schon hart genug und auch an die Schule muss ich mich erstmal gewöhnen. Es braucht eben alles seine Zeit.

Zuhause wird uns eh gleich die Arbeit abgenommen, als Madleen Shadow sieht und wütend auf ihn zustapft.
„Du Idiot. Warum bist du einfach abgehauen und hast dich nicht mehr gemeldet? Ich hasse dich und ich könnte dich echt. Boah!“

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Trotzdem endet dann meist der Streit mit sowas.

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Madleen und ich haben eben Hoffnung. Denn eines muss ich Melody lassen. Sie hat jeden Tag eine andere Überraschung für mich.

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Und vielleicht versteht sie irgendwann, was Liebe bedeutet. Ich hoffe es sehr.

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Ein paar Tage müssen wir jetzt noch in die Schule, bevor das Praktikum offiziell losgeht. Morgen liegen noch einige Prüfungen an und ich habe echt Schiss,
dass ich das nicht schaffen werde. Meine Lehrerin meinte, dass sie zwar ein Auge zudrücken würde, wenn ich das verbocke, aber ich könnte mir das nicht verzeihen.
Frau Paulsen braucht da nicht nachsichtig mit mir sein, auch wenn ich noch recht neu auf der Schule bin.
Na klar, komme ich nach dem Wochenende zu spät zur Schule. Hab´ voll verpennt, weil Shadow mich einfach wieder nur nervte.
Lange halte ich das nicht mehr aus. Die paar Tage Ruhe waren eine Wohltat.

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Aber Glück gehabt. Zwei Minuten habe ich noch. Ich brauche ja nicht mehr mit dem Bus zur Schule. Kurz noch verschnaufen und dann geht es ans Eingemachte.

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Unsere Schule ist recht klein und überschaubar. Meine alte Schule war da schlimm. Jeder ist sich auf die Füße getreten und man wurde angerempelt.
Hier geht es etwas gesitteter zu. Na ja. Denke ich zumindest.
Meine kleine Schwester geht hier auch auf die Schule. Ihr Name ist Aurelie. Sie ist die Jüngste von uns Sechsen.
Sie lebt nicht bei uns, weil sie sich weigert, mit den Zwillingen unter einem Dach zu leben. Aurelie wohnt bei meinem ältesten Bruder Joshua in Henford on Bagley.
„Hey.“
Klar, sie tut so, als würde sie mich nicht hören. Boah. Man. Kindischer geht es echt nicht. Ja, wir haben uns letztens gestritten, wegen der Zwillinge,
aber muss man da gleich so eingeschnappt sein? Kinderkacke. Echt.

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„Ja, danke für das Gespräch. Vielen Dank. Ich hab´ dich auch lieb.“

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Als wir hierhergezogen sind, ist Aurelie auch mit auf die neue Schule. Meine anderen Geschwister arbeiten bereits.
Außer Madleen natürlich. Sie geht aber noch auf unsere alte Schule.
Aurelie hat bereits Anschluss gefunden. Der Typ, der da am Schreiben ist, ist ihr Freund Damon. Kenne ihn aber nicht wirklich.

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Meine kleine Schwester meinte zu mir, dass Melody mir nicht guttun würde und ich mal gefälligst die Augen aufmachen soll. Tja.
Und dann wurde es immer lauter. Später verschwand sie mit ihren Sachen.
Anschluss finde ich leider kaum in dieser Schule. Warum? Ich weiß es selbst nicht.

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Ich habe versucht, mich bei der Truppe dort vorn einzuklinken, aber nach dem Streit mit Aurelie hat sie mich nicht gut dastehen lassen.
Nicht nett. Ich würde ja nur Augen haben für Melody und alles andere wäre mir egal. Ich wäre egoistisch und so. Schön.
Okay, auf einer Seite kann ich sie verstehen, da sie mit mir immer was unternehmen wollte und ich Melody vorgezogen habe.
Aber dass sie gleich so eingeschnappt ist, hätte ich nie gedacht.

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Dann ist da noch dieses andere Problem. Die Mädchen himmeln mir hier hinterher. Ich will jetzt nicht irgendwie angeben oder sowas, nein.
Aber es kann manchmal ganz schön erdrückend sein, wenn so manches Mädchen da hinter mir so rumquiekt, weil ich ja zum Spind gehe.
Alexandra zum Beispiel. Ja, das Mädchen mit dem knappen Rock.
„Hihi, siehst du? Er hat mich angesehen. Ich habe es genau gesehen.“
Zwar versucht sie zu flüstern, aber so schwerhörig bin ich nicht.
Doch dann kommt Pinky an und nimmt ihr jegliche Illusion, da ich ja Melody habe und so. Und so geht das eben jeden Tag.

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Doch hier so richtig Freundschaften zu knüpfen, ist eine Kunst für sich.

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Ich muss immer grinsen, wenn Alex hinter meinem Rücken richtig große Augen bekommt und wenn ich mich dann umdrehe, macht sie plötzlich was anderes.
Dass die Mädchen es nicht checken, dass wir mehr mitbekommen, als ihnen lieb ist. Aber gut. Soll sie machen.

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Und dann geht der Unterricht los. Heute ist Mathe angesagt. Nicht unbedingt mein Lieblingsfach,
aber ich muss mindestens mit einer Zwei bestehen, damit ich eine Chance auf die Uni habe. Wie toll, dass ich eine Drei habe.

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Und dann schielt Alex immer zu mir rüber, während Frau Paulsen wohl mal wieder eine zufriedenstellende Nacht mit ihrem Mann hatte.
Sie war einmal so durcheinander in der Schule, dass sie ihren Pullover falsch herum anhatte und der Rock im Schlüppi hing.
Und während des Unterrichts war sie dann immer der dollste Sonnenschein. Puh.

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Endlich ist die Stunde zu Ende. Vielleicht rede ich heute mal mit Damon und er kann Aurelie so ein bisschen besänftigen. Ist doch doof, wenn meine Schwester mich so ignoriert.

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Aber egal. Ich lasse mich jetzt nicht aus der Ruhe bringen, da mir mein Praktikum bei Paps gerade wichtiger ist, als dieser Teenagerkram.
Klar, manchmal kann ich auch etwas übertreiben, aber im Großen und Ganzen bin ich da eher der ruhige Typ.
Ich beobachte lieber erstmal, bevor ich mich in eine heikle Situation stürze. Manchmal klappt es. Manchmal auch nicht. Paps macht das auch immer so und fährt damit ganz gut.

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Trotzdem möchte ich langsam mal wissen, was Daniel für ein Problem hat. Er guckt mich immer an, als würde er gleich aufstehen wollen, um mich zu vermöbeln.
Ich kenne hier noch nicht viele beim Namen. Doch Namen sind mir schon im Gedächtnis geblieben, die mir ein Dorn im Auge sind.
Daniel ist der Typ da, der gerade genüsslich seinen Hamburger verputzt.

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Da ich kein Feigling bin, spreche ich ihn direkt mal an.
„Hey. Was hast du eigentlich für ein Problem mit mir? Hab´ ich dir irgendwas getan oder so?“
Sein Kumpel steht auf und sucht wohl das Weite.
„Oh oh. Da bin ich raus.“
Daniel schaut mich total angewidert an. Wie kann ich es auch nur wagen, ihn anzusprechen?

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„Haha du Loser. Du fragst mich echt, was mein Problem ist? Dass du dich überhaupt wagst, mich anzusprechen, Schönling. Alter, verpiss dich.“

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„Ja, sag doch einfach. Einfache Frage und einfache Antwort. Ganz easy. Oder hast du einfach nur Langeweile? Sag schon.“

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„Pass lieber auf, dass ich dir keine reinhaue. Du willst wissen, was ich für ein Problem habe? Echt?
Du bist das Problem, weil du hier meinst, der Schönling zu sein. Klar? Und diese Typen hasse ich wie die Pest. Ich bin hier der Coolste, klar? Die Mädchen fliegen auf mich, klar?“
Okay. Das Niveau sinkt gerade unter den Tisch. Daniel scheint hier also der Checker zu sein, der irgendwie mehr in der Hose hat, als im Hirn. Ne. Das brauche ich nicht.
„Cool, dann viel Erfolg beim Aufgabeln. Ich halte dich nicht auf.“
„Hey, halt's Maul, klar?“
Bevor es aber eskaliert, stehe ich auf und gehe. Er will eigentlich hinterher, aber sein Bro von nebenan zieht ihn wieder zurück.
Der Gute sollte mich nicht unterschätzen, doch bin ich nicht darauf aus, irgendwas anzuzetteln.
Es ist trotzdem mies, hier so einen ersten Eindruck hinterlassen zu haben. Und ein Teil davon ist meiner eigenen Schwester geschuldet.

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Ich brauche erstmal Nervennahrung, um den Rest der Zeit zu überstehen.

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Irgendwo setze ich mich dann hin, wo mich mal keiner anstarrt oder anhimmelt oder am liebsten mit seinen Blicken töten würde.
Boah. Ich dachte echt, die Schule wäre besser. Manchmal wünsche ich mir, doch wieder in die alte Schule zu gehen.
Hier haben die echt nicht mehr alle Latten am Zaun. Machtspiele auf dem Schulhof scheinen hier Programm zu sein.

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Oh man. Und dann kommt Daniel noch zu mir. Ey. Der rallt das echt nicht.
„Na, Schönling. Schnell verpissen? Hast du Schiss?“

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„Ne, aber mein Käsekuchen schmeckt gleich nicht mehr, wenn du beim Sprechen so sabberst und da immer gegenspuckst.“
„Alter, was geht bei dir, man? Komm´. Wir tragen das auf dem Schulhof aus, wenn du nichts als Sprücheklopfen kannst und meinst hier den Checker raushängen zu müssen.“
„Ne, keine Zeit. Denke, ich muss noch ein paar Gewichte heben für mein Praktikum. Hey, das wird cool. Was machst du denn dann eigentlich? Babysitter?“
„Äh. Ich.“
Ha. Ich glaube, ich habe ihn ertappt und darüber muss er erstmal nachdenken. Die Zeit nutze ich und gehe meine Hände waschen, bevor es in die nächste Stunde geht.
Ich hoffe trotzdem, dass mir Daniel nicht hinterherkommt.

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Erstmal muss ich aber noch zum Direktor. Er ruft mich gerade noch rein und ich muss eh noch die Papiere abgeben für mein Praktikum.
„Hallo, Herr Duvan. Setz´dich.“

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„Was hast du denn auf dem Herzen? Geht es dir gut an unserer besonnenen Schule?“
„Äh, ich wollte die Papiere für mein Praktikum abgeben und sie wollten mich sprechen.“
„Ah, oh ja. Stimmt ja. Sehr viel Papierkram im Moment zu erledigen. Herrje.
Ich gebe Herrn Müller die Unterlagen und dann schaut er mich ganz erwartungsvoll an. Als ob ich ihm jetzt aus der Nase ziehen soll, was er denn von mir will.
„Ähm. Und was wollten Sie noch von mir, Herr Müller?“

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„Oh, ja ja. Stimmt. Ich habe mir deine Zeugnisse aus der Brindleton High noch einmal angeschaut und ich muss sagen, sie sind wirklich hervorragend.
Aber seit Sie bei uns auf die Schule gehen, lässt das immer mehr nach. Was ist los bei Ihnen? Sie können offen sprechen.“
Das Witzige bei dem Mann ist, dass er nicht weiß, ob er einen jetzt siezen oder duzen soll.

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„Ähm. Ich denke, das ist wegen des Umzuges. Es ist alles noch etwas ungewohnt und neu. Das wird sich bessern.“
„Na dann. Dann ist ja alles gut.“

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„Du kannst immer mit mir sprechen, wenn irgendwas ist. Die Tür steht dir offen.“
In dem Moment klingelt es zur nächsten Stunde. Ich stehe auf und hoffe wirklich, dass es nur an dem Umzug liegt.
So schnell lasse ich mich nicht unterkriegen. Nur weil so ein Spaten meint, hier der Coolste zu sein.

Doch eines hätte ich im Leben nie gedacht: Dass ich es einmal schwer haben werde, in einer Schule Anschluss zu finden. Das ist mir noch nie passiert.

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Natürlich bin ich bedrückt. Sehr sogar.
Also schnappe ich mir nach der Schule einfach nur mein Bike und fahre nach Hause.

Meine Laune wird sofort wieder besser, als Melody am Eingang steht und total am Lächeln ist. Ihr Lächeln ist einfach wunderbar. Doch dann:
„Hihi Joel. Stell dir vor. Ich habe bei der Therapie einen Jungen kennengelernt. Er ist total süß und so und wir sind jetzt zusammen. Ist das nicht schön? Ich freue mich total.“

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Ich schüttle nur mit dem Kopf und ich denke, mich verhört zu haben. Was sich gerade in mir zusammenbraut, ist nicht gut.
Gar nicht gut. Also schiebe ich sie einfach nur aus dem Weg und gehe rein. Heute rede ich kein Wort mehr.

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Ich verbringe den ganzen Nachmittag in meinem Zimmer und möchte heute weder Melody noch Shadow sehen.
Wir haben so viel für die beiden getan und wollten ihnen ein besseres Leben möglich machen, aber mittlerweile ist mir egal, was mit ihnen passiert.
Sowas Blödes ist mir echt noch nie untergekommen. Andere Dinge sind mir wichtiger geworden.

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Nur an eine Sache habe ich nicht gedacht: Die Zimmertür abzuschließen. Wundert mich, dass sie noch heile ist, so wie ich sie vorhin zugeknallt habe.
Oh, nein. Melody wagt es doch echt in mein Zimmer zu kommen und mich vollzuquatschen? Hau ab, blöde Kuh, denke ich nur.
„Bist du jetzt etwa eingeschnappt, weil ich einen Freund habe? Geht's noch? Ich dachte, du freust dich für mich?“

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Sie redet und redet und ich bin ja schuld bla bla. Boah. Natürlich zerreißt das gerade mein Herz noch umso mehr,
aber vielleicht ist es besser, doch einen Schlussstrich zu ziehen. Ich kann das einfach nicht mehr. Die Schule ist mir wichtiger und bald auch das Praktikum bei Paps.
Da habe ich keine Zeit für diese zickigen Mädels. Ich muss mich auf andere Dinge konzentrieren.

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„Was?! Du bist doch echt eingeschnappt. Joel, du bist so kindisch. Mein Freund ist nicht so. Wir haben uns sogar schon geküsst.
Er ist immer für mich da und zugleich ist er auch mein bester Freund geworden. Wir haben uns noch nie gestritten.“
Checkt sie absolut nicht, was sie mir damit gerade antut?

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Wie doof kann man sein, so zu reden? Wie blind kann man sein? Ich weiß nicht warum, aber je mehr sie labert, desto mehr bin ich davon überzeugt,
dass ich sie gleich ganz schnell rausschmeiße, um endlich meine Ruhe zu haben. Warum war ich nur so naiv zu glauben, mit ihr eine Beziehung führen zu können?
„Du tust gerade so, als wenn ich die Böse wäre. Ich habe doch immer versucht, dir zu zeigen, wie sehr ich dich liebe und du hast es immer abgeblockt. Das war fies von dir.“
Gleich ist es so weit. Gleich schiebe ich sie nicht nur raus, sondern ich schmeiße sie raus. So richtig mit Arschtritt und dann soll sie glücklich werden.
Mit ihr noch ein Wort wechseln? Niemals. Pfff. Wer hat denn hier immer alles versucht? Wer war immer freundlich und zuvorkommend und einfach nur für sie da?
Und sie blockte jedes Mal ab. Ich werde diese Frau nie verstehen und das will ich langsam auch nicht mehr. Es ist mir egal.

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„Ja, cool. Dann verpiss dich doch, wenn du da eh mit einem anderen rumnuckelst. Dann brauche ich mich ja nicht mehr drum bemühen und kann mich um wichtigere Dinge kümmern.“
Der musste jetzt einfach sein. In mir steigt gerade alles Mögliche auf. Hass, Verletzung, Liebe und Wut. Alles gebündelt.
„Tschüss. Geh´einfach, okay? Hau ab.“

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Langsam ist nämlich eigentlich sie, die stinksauer wird, weil sie wohl mit einer ganz anderen Reaktion gerechnet hat.
Normal kam ich dann immer angekrochen und habe mich bei ihr entschuldigt. Dieses Mal ist es anders. Endgültig.
Also stehe ich auf und versuche mir nichts anmerken zu lassen. Ein Grinsen versuche ich zu entlocken.

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Bis sie sich plötzlich zu mir umdreht und es dann ordentlich wissen will.
„Du Blödmann. Und du willst mein bester Freund sein? Nichts bist du. Und weißt du was? Ich war überhaupt nie in dich verliebt, weil du langweilig bist.
So richtig langweilig. In der Therapie ist das anders. Mein Freund ist immer bei mir und du hast mich immer nur angepöbelt.“

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Ich kenne Melody jetzt seit ein paar Jahren. Als Paps die Zwillinge zu uns geholt hatte, ist es noch gar nicht so lange her.
Paps meinte damals nur, dass er zwei Kindern half, die in Not waren. Das war es. Er erledigte viel Papierkram und irgendwann haben er und Mam die Pflegeschaft bekommen.
Das Haus war jedoch noch zu voll und als dann ein Teil meiner Geschwister ausgezogen war, haben wir die beiden dann aufgenommen.
Doch danach war irgendwie alles anders. Es fühlte sich täglich immer mehr so an, als würde ich Melody auf den Geist gehen, obwohl ich sie immer nur beschützen und für sie da sein wollte.
„Alles klar. Du machst mir also gerade klar, dass ich mich um dich nicht mehr bemühen brauche und du dir jetzt einfach so Dinge zusammenreimst, die gar nicht stimmen?
Ich habe keine Ahnung, was mit dir falschläuft, aber es ist mir mittlerweile egal. Hau´einfach ab und nimm Shadow gleich mit.“

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Doch dann kommt irgendwie alles hoch.
„Ich habe dich geliebt, okay? Ich habe jeden Tag gehofft, dass ich dich mal in den Arm nehmen kann. Küssen kann.
Einfach eine Beziehung führen und jedes Mal, wenn ich dir näher kam, hast du abgeblockt. Und du erzählst mir gerade, dass ich an allem Schuld bin?
Ach ja? Ich hab´dich so geliebt, aber du zerstörst einfach gerade alles.“
Mich zum Heulen zu bringen, ist echt schon eine Kunst. Aber Melody hat es gerade erfolgreich geschafft.

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Die Wut steigt wieder in mir hoch.
„So, und nun geh mir aus den Augen. Wenn ich dich noch eine Minute sehen muss, dann kotz ich dir gleich vor die Füße. Geh.“
Es ist ja nicht nur, dass mich die Situation hier gerade total fertigmacht, es ist auch, weil heute eh schon so ein mieser Tag war.
Und dann behält meine kleine Schwester auch noch recht. Melody würde mir nicht guttun. Sie hat sowas von recht.
„VERSCHWINDE!!!“

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Wie eingeschnappt sie ihre Nase in die Luft hält und arrogant das Zimmer verlässt. Ohne auch nur mit einer Wimper zu zucken.
Ich hoffe, ich sehe sie endlich zum letzten Mal.

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Hau bloß ab.

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Mam eilt zu mir, aber ich kann im Moment nicht reden. Ich brauche erstmal frische Luft und ich hoffe, dass die Zwillinge dann endgültig weg sind.
Sollen sie doch zu ihrem blöden Strand und sich da eine Strohhütte bauen. Mir doch egal.
Ich schnappe mir Jingles und drehe mit ihm eine Runde. Noch widerlicher kann es heute einfach nicht werden.

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„Bääääh. Ich hasse Mädchen. Komplizierte Geschöpfe. Ich werde nie wieder ein Mädchen anschauen. Nie wieder. Machen nur Probleme.
Selbst in der Schule. Ich hasse Mädchen. Blöden Kühe. Meinst du nicht auch, Jingles?“
„Wuff.“
Wenigstens er versteht mich.

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Als ich mich einigermaßen beruhigt habe, gehe ich mit Jingles zurück. Es ist eh gerade wieder richtig heiß. Da geht man ja kaputt.
Im Esszimmer versuche ich tief ein- und auszuatmen. Melody einfach vergessen. Denn die Zwillinge scheinen wirklich weg zu sein. Mam kommt zu mir.

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Man sieht schon richtig, dass Mam schwanger ist. Wow. Da sind doch bestimmt Fünflinge drin. So weit ist sie eigentlich noch gar nicht.
Aber es ist schon witzig, noch ein kleines Geschwisterkind zu bekommen. Das lenkt mich bestimmt dann auch nochmal ab.
„Kann ich kurz mit dir sprechen? Marc und ich haben uns gerade über die Zwillinge ausgesprochen.“
„Klar.“

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„Wir haben das Jugendamt angerufen und gesagt, dass wir uns um die beiden nicht mehr kümmern können, da es hier häufiger zu Streit kommt und so.
Die Dame am Telefon meinte auch, dass es sowieso schon eine Wucht war, dass wir es so lange mit ihnen ausgehalten haben.
Sie scheinen nicht nur hier so einen Aufstand zu machen. Das Amt wird sie jetzt suchen und wieder bei sich aufnehmen. Wir können nichts mehr tun.“
„Oh, echt? Cool. Dann kann ich ja endlich wieder nachts in Ruhe schlafen. Mam, ich habe es echt versucht und Melody hat mir so viel bedeutet. Ich habe sie geliebt, okay?“

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„Ich weiß. Deswegen ist es auch besser so.“
„Komm mal her. Wir gehen kurz raus. Du kannst mir kurz helfen, einen Korb reinzutragen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich Fünflinge bekomme. Das kann doch nicht sein.“
„Klar, Mam.“
Ich habe kurz wieder etwas Hoffnung. Irgendwie fühle ich mich auch gerade, als wäre eine riesen Last von mir gefallen. Habe ich vielleicht nur geglaubt, Melody geliebt zu haben?
Bin ich eigentlich nur froh, dass sie nicht mehr da ist? Der Gedanke wäre schon krass.

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„Und jetzt komm mal her, mein Sohn. Ich hab´dich lieb und wir werden das schon schaukeln. Was in der Schule passiert ist,
habe ich auch schon mitbekommen. Aurelie hat mich vorhin angerufen. Sie möchte mit dir reden. Es tut ihr leid, so streng
gewesen zu sein. Aber sie mag dich als Bruder und jedes Mal bist du ihr ausgewichen und warst nur für Melody da. Bekommt das bitte wieder hin.“
„Ja.“

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Langsam kann ich doch wieder etwas lachen, da ich bemerke, wo meine wahre Liebe sitzt, wenn man das so sagen kann.
Die Liebe zur Familie ist einfach stärker und wir haben so einen Zusammenhalt bei uns. Durch die Zwillinge ist unsere Familie
nur fast zerstört worden. Aurelie fühlt sich so wohl in Henford und möchte dort gern bleiben. Trotzdem kann ich mich mal in
Ruhe mit ihr unterhalten. Das gibt mir schon einen kleinen Lichtblick.
„Ja, cool. Dann bis morgen in der Schule. Dann reden wir.“

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Die Familie ist zwar sehr geschrumpft, aber trotzdem sollte uns das nicht davon abhalten, eine großartige Familie zu bleiben.
Jeder hat im Moment so sein Ding zu tragen und zusammen werden wir das schon irgendwie schaukeln. Immerhin ist bald
Sommerfest und vielleicht kommen ja meine anderen Geschwister. So wie in alten Zeiten.

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„Nur kümmer dich jetzt bitte um deine Noten, okay? Übermorgen tanzt du auch pünktlich bei mir um 8 Uhr im Büro an. Wir haben viel zu tun.“

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Nachdem Madleen fast beim Essen zusammenbricht, beschließt auch sie erstmal für sich, zu Joshua zu ziehen. Sie braucht
einfach im Moment was anderes und so hat sie es dann auch nicht mehr so weit zur Schule. Es ist zwar schade, aber sie
möchte es so. Henford ist halt eine schöne Wohlfühloase, wo man einfach seine Ruhe hat. Da kann ich sie schon verstehen.
Meine Eltern stimmen auch zu. Es ist ihnen nur wichtig, dass sie sich regelmäßig meldet. Aber so kommen wir alle mal ein bisschen zur Ruhe.

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Denn, wir müssen uns auf den kleinen Fratz vorbereiten. Da wird es auch noch allerhand Spaß mit geben. Und ich bin vorbereitet.
Mam darf einfach so einen Stress nicht erleben.

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Und so erleben wir noch ein friedliches Beisammensein in Copperdale. Es muss jetzt einfach besser werden.

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Folge 14.jpg



Madleen hat ihre Sachen bereits gepackt und meint es wirklich ernst, zu Joshi zu ziehen. Tja, dann werde ich wohl ab sofort
hier die Stellung halten. Na gut. Joshi möchte nachher die Sachen meiner Schwester abholen und dann geht es für sie auf
nach Henford. Seit der Aktion mit den Zwillingen ist sie fix und alle.
„Hey, Kleine. Ich werde dich richtig vermissen. Kannst mich doch nicht einfach hier allein lassen.“
„Sorry, Bruderherz. Ich kann nicht in einer Stadt mit den Zwillingen wohnen, wenn sie wieder ins Heim kommen. Nein, kann
ich nicht. Sorry. Aber ich bin ja nicht aus der Welt. Ich komme euch oft besuchen. Versprochen.
„Das möchte ich doch hoffen.“

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„Und ich werde auch von Melody loskommen. Ich möchte mit den beiden einfach nichts mehr zu tun haben.“
„Sicher?“

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Ich möchte es zumindest hoffen. Dieses Mädchen hat mir sehr viel bedeutet und ihr einfach so aus dem Weg zu gehen,
wird kein Zuckerschlecken werden.
Und so frühstücke ich zum letzten Mal mit meiner kleinen Schwester. Es wird ungewohnt werden, nicht mehr alle Geschwister
im Haus zu haben. Es fühlt sich irgendwie so an, als wenn alle geflüchtet wären.

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Wir knuddeln uns noch lange durch und man merkt ihr trotzdem an, dass es ihr schwerfällt. Madleen hat mir erzählt,
was Shadow gestern noch abgeliefert hat. Ich kann verstehen, dass sie jetzt einfach nur noch ihre Ruhe haben möchte.
Der Blödmann hat nach meinem Streit mit Melody direkt mit ihr Schluss gemacht. Wie so ein kleines Kind. Und hat sie
dabei noch ausgelacht. Ich weiß nicht, ob ich Mitleid mit ihnen haben soll oder nicht.

Später kommt dann Paps zu mir. Er hat Madleen noch dabei geholfen, die ganzen Sachen zusammenzustellen und auch
die beiden haben sich geknuddelt ohne Ende. Paps hofft ja irgendwo noch, dass Aurelie und Madleen irgendwann zurückkommen.
Doch sie bestehen darauf, bei Joshi auf dem Hof zu bleiben. Es ist zu viel passiert.
„Bist du sicher, dass du dich konzentrieren kannst? Kannst du Melody vergessen oder werden deine Noten weiterhin drunter leiden?
Du musst dir eines im Klaren sein: Ein Privatdetektiv muss seinen privaten Mist zuhause lassen, sonst funktioniert das Ganze nicht.“

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„Paps? Ja. Ich werde sie vergessen und ich werde mich ab sofort auf die Schule konzentrieren, okay? Und auf das Praktikum.
Ich werde dich nicht enttäuschen. Aber es wäre auch schön, wenn ihr mich nicht immer so an Melody erinnern würdet.
Wie soll ich sie vergessen, wenn ihr ständig über sie redet?“

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„Ich meine nur. Ich sehe es dir doch an, dass du noch fertig bist. Das Make Up deiner Mam bringt da auch nichts.“
„Aber.“
„Nichts aber. Wenn du das durchziehen möchtest, dann musst du fit sein.“

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Aber Paps hat recht. Melody darf nun nichts kaputtmachen. Ich möchte niemanden mehr enttäuschen. Nachher werde

ich auch ihre Nummer löschen. Nur, verdammt. Eigentlich kann ich es nicht. Ihr süßes Foto da im Status. Man verdammt.

Trotzdem muss ich mich konzentrieren. In der Schule habe ich auf jeden Fall schon mal ein riesen Fail gelandet. Heute
sollten wir doch in Uniform antanzen. Toll. Habe ich total vergessen. Das kann ja wieder heiter werden. Hmpf.

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Wenigstens lächelt mir Aurelie zu, als ich sie anspreche. Keine Spur von Ignoranz.
„Hey, Kleine.“

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„Die Zwillinge sind weg und ich habe wirklich viel Mist gebaut und möchte mich dafür entschuldigen. Es war uncool,
dich einfach so zu ignorieren. Sorry.“
„Ja, war ein bisschen blöd und dafür gibst du mir ein Eis aus, ja? Hihi.“

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„Warum hast du eigentlich keine Uniform an? Ist es etwa wegen Melody? Ich dachte, du willst sie vergessen?“
„Man, ja. Will ich, okay? Aber was würdest du machen, wenn du plötzlich Damon vergessen müsstest? Hm?“

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„Hey, sorry. Wollte das nicht. Doofe Frage. Komm mal her, großer Bruder. Ich habe echt keine Lust, mich mit dir zu streiten.“
„Na, ich wollte das sowieso nie. Wir haben da aber wohl beide Mist gebaut.“
„Japps.“
Aurelie fällt mir in die Arme. Ja, das tut jetzt mal gut. Aber so richtig. Ich habe ja so oder so schon ein bisschen Schiss,
da jetzt in die Mensa zu gehen und dann ist da wieder Daniel, der mich einfach nur dumm angrinst. Boah, nein. Nicht heute.

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„Ich hab dich lieb, Großer.“
„Ich dich auch. Komm, lass uns in die Höhle des Löwen.“
„Vielleicht muntert es dich ja ein bisschen auf, dass ich mit den anderen geredet habe. Das hätte ich nicht tun sollen und
dich so schlecht dastehen lassen dürfen. Das war unfair von mir.“
„Schwamm drüber, okay?“
„Klingt gut.“
Wir gehen also in die Mensa, wo schon alle sitzen und ihr Ding machen. Noch keine Spur von Daniel. Die anderen schauen
mich alle kurz an und widmen sich dann wieder ihren Aufgaben.

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Und dann dieser öde Unterricht. Wir sollen heute in Copperdale 42 Grad bekommen und es ist ja jetzt schon eine Hitze hier.
Boah. Wenn wir kein Hitzefrei bekommen, dann weiß ich auch nicht. Obwohl ja heute Prüfungen sind. Ob die ausfallen würden?

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Alex ist natürlich auch wieder am Start und wie sie wieder schnell wegschaut, als ich nach hinten schaue. Oh, man.

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Und dann setzt sich Daniel auch noch direkt neben mich. Er schaut mich nur kurz an, aber ist irgendwie wie in Trance.
Abwesend. Was ist da denn passiert?

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Mir egal. Hauptsache, er hält die Füße still. Ich muss mich konzentrieren. Paps möchte ich nicht noch einmal enttäuschen.
Und da schaut Alex wieder. Seht ihr? Hat sich wohl schnell rumgesprochen, das mit Melody. Es wäre ja halb so wild, wenn
mich nicht noch die anderen Mädels so ankichern würden.
Tja. Und da kreisen meine Gedanken auch schon wieder in Richtung Melody. Ob ich sie mal anrufen soll? Vielleicht können
wir ja reden. Gestern war ich doch etwas grob zu ihr.

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Und Frau Paulsen erzählt und erzählt und erzählt. Irgendwas von alten Schädeln aus der Antike und bla bla irgendwas.
Boah. Das interessiert mich null.

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„Joel Duvan? Ich habe das Gefühl, du bist gerade nicht beim Thema. Möchtest du uns nicht daran teilhaben, worüber
du gerade so nachdenkst? Das wäre bestimmt auch sehr lehrreich.“
Ein Glück, dass es in diesem Moment klingelt. Was interessiert der denn meine Gedanken? Ne. Ganz bestimmt nicht.

In der Pause treffe ich Herr Müller auf dem Gang, Er steht da wie angewurzelt. Ich habe schon gehört, dass er etwas
crazy sein soll. Gut, was versteht man unter crazy?

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„Huch? Bist du das, Emma? Bist du zurückgekommen?“

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Äh. Wie dem auch sei. Ich habe Hunger und möchte mir eine Kleinigkeit holen. Heute ist echt mal alles normal, wie es scheint.
Was auch immer gestern passiert ist, es war zu viel auf einmal. Aber heute? Echt cool grad´.
Als ich bestellen möchte, kommt Herr Müller total schnell angeflitzt und fällt mir ins Wort.
„Ein kleines Me.....!“
„Huch? Bitte drei Hamburger. Ganz schnell bitte. Schnell, schnell.“
„Hey, was soll das? Könnt ihr auch nacheinander sprechen?“, meint der Verkäufer nur.

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Wird ja immer lustiger hier. Auch gut.

Ich setze mich trotzdem wieder etwas abseits, um erstmal die Lage zu checken. Immerhin sichte ich Daniel und mich
heute nochmal mit ihm zoffen, wäre nicht in meinem Interesse. Paps hat mir immerhin immer gesagt, dass man schnell
vergessen muss, was man auf dem Herzen hat. Er gestand, dass er zwischendurch einfach mal in den Wald fährt und alles
rausschreit, was sich bei ihm festgesetzt hat. Reden ist zwar gut, aber es befreit trotzdem nicht. Sollte ich vielleicht auch
mal machen. Denn Paps hat in einer Sache recht: Mir geht es immer noch beschissen. Ich habe kaum geschlafen.
Doch möchte ich mir nichts anmerken lassen. Deswegen beachte ich Daniel einfach nicht. Und er mich hoffentlich auch nicht.

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Später kommt ein Mädchen zu mir. Ich glaube, Raina heißt sie. Normal ist sie eigentlich die Liga von Daniel. Aber er sitzt heute allein da.

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Ich habe keine Ahnung, was hier vor sich geht, aber das Blatt scheint sich ordentlich gewendet zu haben.
„Hey, du. Ich bin Raina. Joel, richtig?“
„Jo.“

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Ich bin da lieber etwas vorsichtiger. Nachher ist das nur ein Spiel oder so. Da falle ich ganz bestimmt nicht drauf rein.
Bis sich der beste Kumpel von Daniel noch zu mir setzt.
„Das ist mein Bruder Christopher. Du kannst ihn auch Chris nennen. Wie du magst.“
„Äh, ja. Cool.“
„Du bist ja wirklich süß, hihi.“
„Äh. Wie bitte?“

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„Ich hab dir doch gesagt, dass du ihn nicht gleich so anlabern sollst. Immerhin hat Daniel gestern genug übertrieben.“
„Äh.“
Ich verstehe echt gar nichts. Plötzlich sitzen hier seine besten Freunde und reden mit mir, obwohl Daniel mich immer
wieder mal zur Sau gemacht hat. Und jetzt sitzt er fast allein dahinten? Nur Maximilian kommt noch zu ihm. Habe ich irgendwas verpasst?

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„Wir finden es nicht so schön, wie du hier behandelt wirst. Du scheinst ein netter Kerl zu sein und Daniel sieht dich als
Konkurrenten. Er ist einfach nur doof und was er abzieht, geht zu weit.“
„Äh. Mich stört das nicht. Ehrlich. Wenn er doof kommt, dann komme ich auch doof. Ganz einfach.“

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„Komm Joel. Wir setzen uns dahinten hin. Meine Freundinnen würden dich gerne kennenlernen.“
„Äh. Echt?“
Also ganz ehrlich? Ich bin gerade ziemlich baff. Raina bittet mich also, dass ich mich zu den ganzen Mädels da setze?
Nun ja. Gut. Warum eigentlich nicht? Wäre da nicht Alex noch dabei.
Als ich an den Tisch komme, höre ich nur ein leises Kichern und acht Mädchenaugen schauen mich an. Cool. Ja. Hmpf.
Kann ich mich mal irgendwo verstecken?
„Hi. Na, wie geht's?“

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„Hi, ich bin Svenja. Es tut mir leid, dass ich immer etwas patzig zu dir war. Deine Schwester ist meine Freundin und wenn
sie was sagt, dann glaube ich ihr das auch. Aber jetzt mag sie dich wieder, also mag ich dich auch, hihi.“

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Puh, wie mich alle anschauen. Und dann Daniel dahinten. Ich frage mich immer noch, was passiert ist? Also langsam
bekomme ich ein bisschen Angst, dass er mir nach der Schule auflauert, oder so. Paps möchte mir zwar bald Selbstverteidigung
beibringen, aber jetzt wäre Stress mit ihm noch zu früh.

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Und dann bemerke ich, wie mich die Mädels mit ihren Blicken ausziehen. Boah. Echt jetzt?
„Und Joel? Erzähl doch mal. Du hast einen Hund, der Jingles heißt?“
Was zum Geier hat meine Schwester da alles erzählt?

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„Ähm, nun ja. Ist das schlimm, wenn ich mich zu Aurelie setze? Ich wollte noch was mit ihr bereden.“

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„Klar, hihi. Viel Spaß.“
Jetzt muss ich doch ganz schnell rüber. Da ist es wieder. Dieses kichern und tuscheln. Nein, Mädels. Ich höre, was ihr sagt.
„Hihi. Ist der süß.“ „Hast du seine Augen gesehen?“
Verdammt, was geht hier ab?
Aurelie sitzt fast allein am Tisch und hier werde ich hoffentlich nicht so belagert.
„Du, ich muss mal eben zu dir hierhin. Geht das?“

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„Kannst du mir mal sagen, was du den Mädels da drüben erzählt hast?“

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„Was denn? Ich dachte, ich soll ein gutes Wort für dich einlegen? Da habe ich halt ein bisschen was über dich erzählt.“
„Äh, ein bisschen?“

Und genau in diesem Moment ertönt eine Durchsage, dass wir den Rest des Tages Hitzefrei bekommen. Endlich. Also,
nicht, dass das jetzt schön wäre, weil nun ja. Die Mädels eben. Also das war auf jeden Fall schon mal besser als der Aufstand
hier gestern. Wie dem auch sei: Wir schreiben dann wohl die Prüfungen nach dem Praktikum. Auch gut.

Zunächst will ich mich ja den anderen anschließen und direkt nach Hause rennen, aber nicht, wenn wieder sämtliche
Mädchenaugen auf mich gerichtet sind und kichern. Muss ich mir jetzt etwa echt eine Tüte über den Kopf ziehen?
Also bleibe ich noch eine Weile und mache noch ein paar Aufgaben hier.

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Trotzdem konnte mich der Spaß etwas ablenken. Denn als ich die Tür rausgehe, muss ich wieder an Melody denken.
Was sie gestern gesagt hat, das geht mir einfach nicht aus dem Kopf. Es tut immer noch so weh. Vielleicht wäre es langsam
wirklich mal besser, dass ich mir hier Freunde suche. Das kann so nicht weitergehen. Normal bin ich ja nicht so der Typ,
der auf Partys geht und so und Freunde hatte ich bislang auch noch nie richtig. Wir haben uns nur als Familie gehabt.
Das reichte mir ja auch. Meine Geschwister sind ja auch nicht viel älter als ich. Sie sind bislang meine Freunde gewesen.

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So gehe ich nach Hause und bereite mich auf morgen vor. Ich bin gespannt, was mich erwarten wird. Mit Paps on Tour
zu sein, wird bestimmt richtig aufregend.

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Und die Schule darf ich erst recht nicht vernachlässigen.

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Zwar hatte ich wieder so eine miese Nacht, aber da muss ich jetzt wohl durch. Es ist alles in meinen Gedanken so durcheinander.
Erst der Streit mit Melody und plötzlich stehe ich in der Schule im Mittelpunkt? Das habe ich immer noch nicht richtig verarbeitet.
Trotzdem muss ich mich heute konzentrieren, dass ich Paps nicht enttäuschen möchte. Ich werde es schaffen, in seine Fußstapfen zu treten.

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Ich bin so gespannt, was mich erwartet. Ob wir heute schon Ganoven jagen? Einen Bankraub verhindern? Das klingt richtig episch.

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Heute bin ich für alles bereit. Vielleicht darf ich dann ja auch mal eine Waffe tragen und so. Oder einen Schlagstock.
Damit muss man dann ja auch lernen, umzugehen.

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Paps sitzt schon im Büro, als ich zu ihm komme. Wie schnell hat er sich bitte fertiggemacht? Wow.
Und schließlich sitze ich da und warte darauf, dass Paps unseren ersten Auftrag erklärt. Mann, bin ich aufgeregt. Aber so richtig.

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„Bevor es losgeht, muss ich dich noch Folgendes fragen: Lässt du deinen privaten Kram zuhause? Kannst du Melody mal
kurz irgendwo in die Schublade schließen? Vorher brauchen wir gar nicht anzufangen.“

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„Äh, ja. Ich bin voller Tatendrang und Melody ist mir egal. Mir ist es wichtig, mit dir erfolgreich das Böse zu besiegen
und dingfest zu machen. Auf geht's, Paps.“

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In dem Moment kommt Mam rein und möchte sichergehen, dass wir auch heile wieder nach Hause kommen.

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„Versprecht mir das, ja?“
„Ähm, Emily? Der Junge macht ein Praktikum und ich weiß ja nicht, was ihr euch so vorstellt. Natürlich kommen wir heile nach Hause.“
„Sehr gut. Mehr wollte ich nicht hören, hihi.“

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Paps und ich gehen nach draußen und auf geht's. Yeah. Ich werde der beste Privatdetektiv aller Zeiten. So cool. Ich werde
kämpfen können und für Gerechtigkeit sorgen.
„Also, Paps. Wo geht es denn als Erstes hin?“

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„Na, ins Fitnessstudio, oder meinst du, ich kann dich Milchbubi so mitnehmen?“

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„Fitnessstudio?! Aber.“
„Rede nicht. Mitkommen.“
„Äh.“

Wir fahren nach Windenburg und das soll echt mein Praktikum sein? Ein Fitnessstudio? Das ist doch bescheuert. Wie soll ich so was lernen?
„Kommst du jetzt oder soll ich dich reintragen?“
„Aber.“

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Hmpf. Ins Fitnessstudio kann ich doch auch so gehen. Was soll das also jetzt? Ich dachte, wir gehen jetzt voll irgendwo hin
auf die Pirsch und sowas. Da draußen brauchen Sims Hilfe und was machen wir?

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Wir ziehen uns um und dann möchte Paps mit mir auf die Streckbank, wie man das hier so schön nennt. Boah, das ist
doch Zeitverschwendung. Echt.

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Später dann:

„Du musst eines pffff ..... wissen, Joel. Zu diesem Beruf hrmmmm ..... gehört nicht nur die Ganovenjagd, klar? Wenn du pffff ......
diese Ganoven jagen willst, dann musst du flink sein. Stark sein. Sonst bist du schneller hrmppff .... aus der Puste und der Ganove lacht dich nur aus.“
Okay, das klingt einleuchtend. Aber boah. Das ist ja richtig schwer. Puuh. Boah. Davon bekomme ich doch voll Muskelkater.

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„Haaaa, Paps. Guck mal. Ich kann das voll gut.“
„Hey, Junge. Vorsicht da. Übertreib nicht. Das kann böse enden.“
„Aber.“
„Lass es einfach.“

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War doch eigentlich schon ganz cool. Hätte nie gedacht, dass ich das so packe. Aber klar. Flink und stark muss man sein.
Check. Leuchtet wirklich ein.

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„Und jetzt, Paps? Was nun?“
„Gehen wir in die Sauna.“
„Äh, wie bitte? Echt jetzt?“
„Na klar. Die Muskeln müssen jetzt auch erstmal wieder entspannen.“

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Also, das Training sehe ich ja noch ein, aber die Sauna? Das ist doch Blödsinn. Was soll ich in einer Sauna?
Doch später dann so:

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„Ähm, und was machen wir danach? Ein Eis essen? Gehört das auch zu deinem Beruf?“

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„Nein, aber dann gehen wir heiß baden.“
„Du verarschst mich.“
„Hör mir mal zu. Willst du Detektiv werden? Wir können das auch lassen, aber dann heul morgen nicht rum, dass dir
alles wehtut, okay? Heißes Bad und dir wird nichts passieren.“

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Okay, heiß baden. Aber dann hoffe ich, dass es dann auch langsam mal losgeht. Paps und ich gehen schließlich duschen.
Wozu geht man baden, wenn man vorher duschen muss?

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Später dann so:

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Ist das da vorn nicht meine Lehrerin? Woah. Das ist jetzt echt nicht ihr ernst, oder? Tatsache. Das ist Frau Paulsen.
Und so, wie Gott sie erschuf. Nein. Ich gucke da jetzt nicht hin.

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Sie hat irgendwie total den hübschen Hintern und verdammt. Da kommt ja noch eine dazu.
„Joeeeel? Guck da nicht so hin. Spinnst du? Benimm dich mal.“

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„Lässt du das jetzt endlich mal?“

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Ich versuche es ja. Holla. Puh.

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Paps hat anscheinend genug und so gehen wir langsam raus. Aber ich muss dann doch immer einen Blick erhaschen.
Frau Paulsen hat mich zum Glück aber nicht erkannt. Ja, was duscht sie da auch so rum? Ich bin auch nur ein Kerl.
Nein, nicht hingucken.

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„Und was machen wir nun?“
„Nach Hause fahren, essen und dann treffen wir uns mit jemandem.“
„Cool.“

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Gekoppelt mit: About a family von debug.

https://www.simforum.de/index.php?threads/201086/page-12#post-4968864



Als wir nach Hause kommen, gönne ich mir erstmal ein Eis. Egal, wo ich heute bin: Es ist sowas von heiß. Selbst in Windenburg.
Und dann sitzt man da noch im Fitnesscenter und schaut seiner Lehrerin beim Duschen zu. Was für ein gelungener Sommertag.


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Boah, aber ich check's nicht, was Melody mir angetan hat. Man. Ich will doch nur ein Eis essen und die blöde Kuh streift
mir wieder durch die Gedanken. Hör´auf. Raus da!
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Aber nein. Ich lasse mich nicht unterkriegen. Als ich Mams Stimme höre, setze ich mein schönstes Grinsen auf.
Mir tut zwar alles voll weh, aber muss sie ja nicht wissen. Wollte Paps mich umbringen? Boah.
„Ich habe heute die Meldung vom Jugendamt bekommen, dass sie die Zwillinge gefunden haben. Sie kommen jetzt in ein Heim,
für schwer erziehbare Kinder. Sicher, dass du drüber hinwegkommst?“

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„Was? Ja klar. Melody ist schon so gut wie vergessen.“
Damit ich mich von dieser kleinen Lüge etwas ablenken kann, möchte ich doch einmal schauen, wie es dem kleinen Stinker im Bauch geht.
„Darf ich mal fühlen? Wow. Wisst ihr schon, was es wird? Ich finde das irgendwie cool. So richtig.“
„Nein, wissen wir noch nicht.“

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Mam ist 37 Jahre alt und der Arzt meinte, dass ein gewisses Risiko besteht, dass was mit dem Kind ist. Das möchte ich aber nicht hoffen.

Um Melody dann aber noch mehr zu vergessen, stelle ich mir den Rasensprenger auf und dann gib ihm. Das ist jetzt das Sinnvollste,
was ich an diesem Tag machen kann. Bis zu diesem Treffen habe ich noch viel Zeit.
„Yeah. Juhu. Hihi.“

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„Macht das Spaß, hehe. Yippie.“

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„Hey, Wollfgang. Willst du auch mal? Komm schon. Hier hast du was. Hihi.“

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Immer mehr Tiere kommen zu mir und wollen wohl auch eine kühle Erfrischung. Ich kann es verstehen.

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So, aber genug nun. Nicht, dass ich nachher bei dem Treffen einpenne oder so. Bin ja jetzt schon fix und alle. Das ist total spät.
Drinnen erklärt mir dann Paps auch, wie das so abläuft.
„Du sagst so weit nichts, okay? Das ist wichtig. Zuhören und lernen.“

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„Ich gehe das eh alles ein bisschen anders an. Was bringt so ein Bürohengst, der irgendwie schaut, als würde er jeden Tag
mit dem falschen Fuß aufstehen? Die Sims brauchen unsere Hilfe und dem gehe ich mit Respekt entgehen, verstehst du?“
„Na klar. Finde ich auch gut.“

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„Natürlich muss man sachlich bleiben und eben auch ein bisschen Strenge zeigen. Sonst funktioniert das nicht.
Viele schauen einfach nur in ihre Unterlagen, drücken 'nen Stempel drauf und fertig. Nein, nicht mit mir.“
Selbst im Wohnzimmer geht unser Geplauder noch weiter.
„Oft kassieren sie nur Geld und bemühen sich noch nicht mal richtig, den Fall zu erledigen. Das widert mich an.
Nachher fahren sie einen schicken Menz und dann auf heile Welt machen. Was meinst du, was ich schon alles erlebt habe?“

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So hat sich Paps noch nie richtig zu seinem Job geäußert. Was ich nur immer wusste ist, dass er alles versucht, dass er
den Fall aufdeckt und gewinnt. Er setzt sich sehr für die Sims ein. Auch wenn nicht immer mit Erfolg. Das Gesetz ist so bombenfest,
dass selbst er nichts mehr machen kann.
„Und dann stell dir vor, grinsen sie dann immer so doof. Aber wehe, ich habe die richtigen Socken an.“
Ich wundere mich gerade, was ich hier erlebe. Ist das wirklich Paps? Wow.

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Was Paps da so erzählt, finde ich cool. Jetzt will ich das erst recht machen. Und dann so wie er. Jetzt weiß ich, warum sein Ruf
so gut ist, auch wenn er schon ordentlich Neider hatte. Aber das ist eine andere Geschichte. Er ist immer der Wahrheit auf der Spur.

Schließlich müssen wir los. Wir verabschieden uns noch bei Mam. Sie macht sich jedes Mal Sorgen, wenn Paps zur Arbeit
muss und dann küsst sie ihn immer so, als wäre es der letzte Kuss. Und mich knuddelt sie gerade wie wild.
„Passt bitte auf euch auf, ja?“
„Klar, Mam.“

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Paps und ich schmeißen unsere Angeln ins Auto, weil er irgendwie noch Lust bekommen hat zu angeln, während wir warten.
Macht man so, haha. Mein Paps ist schon der Coolste.

In San Myshuno angekommen, geht es auch gleich an den Teich. Hier ist wirklich tote Hose.
Na gut. Also angeln wir.

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Und angeln weiter, bis es langsam dunkel wird. Hier ist es zwar auch sehr heiß, aber gerade nicht so wie in Copperdale.
Je weniger Sonnenstrahlen hier jetzt auf uns drücken, desto kühler wird es langsam.

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Später ziehe ich mir dann doch was über, da es irgendwie so richtig schattig wird. Aber erfrischend.
Wir schmeißen die Angeln ins Auto und gehen zum Treffpunkt. Eine abgelegene Bank irgendwo im Nirgendwo.

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Ich bin echt schon stolz auf mein Paps. Er ist immer so cool drauf. Ruhig aber cool. Er weiß, was er tut.

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„Und du versprichst mir, dass du nichts sagen wirst, okay? Du musst immer dran denken, dass du nur ein Praktikum machst.
Das Verhalten musst du erst noch lernen.“
„Und was soll ich die ganze Zeit machen?“
„Zuhören und lernen.“

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„Psst jetzt. Da vorne kommt jemand. Du hast gesagt, er klang jünger? Dann mal abwarten. Nichts sagen. Schnapp dir dein Handy
und tu so, als würdest du nichts mitbekommen. Erstmal schauen, ob das der Besagte ist.“

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Der Junge bleibt sogar vor uns stehen und schaut wie ein Auto. Ob er das ist?

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Unsere Blicke treffen sich trotzdem mal kurz. So wie er schaut, kann das doch nur dieser Colin sein. Wer soll uns sonst so angucken?

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Aber klar. Nicht angucken. Einfach ignorieren. Ah, cool. Aurelie hat mir wieder Sprüche geschickt. Haha. Sie hat echt Langeweile.

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Und er steht da immer noch und fragt sich bestimmt, was die beiden da machen. Tja, unseren Job, würde ich sagen.
Vater und Sohn auf einer heiklen Mission. Ob er gleich was sagen wird?
Paps bleibt auf jeden Fall cool und tut so, als wäre er in einer Story vertieft, obwohl er eigentlich nur mit Mam schreibt.

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Bis sich der Junge dann unsicher neben uns setzt. Er ist wirklich nicht viel älter als ich. Dass solche Sims schon Hilfe
eines Detektiven brauchen, ist schon krass. Was da wohl im Busch ist? Aber auf der Schule habe ich ihn bei uns noch nicht gesehen.
Weder auf der Brindleton noch auf der Copperdale.

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Ich linse zu Paps rüber und er sitzt da immer noch total unbeeindruckt mit seinem Handy rum und schickt Mam Herzchensmileys.
Warum auch nicht? Und Aurelie schickt mir ein lustiges Video. Haha.

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Colin sitzt da, als würde er gleich voll in die Hose machen. Wow. Wenn er wüsste. Ich glaube, Paps ist der coolste Detektiv
in der ganzen Simswelt. Oft ist er nachts sehr lange weg und kommt morgens um 6 wieder nach Hause. Aber wenn er Fälle
erfolgreich abgeschlossen hat, gibt es Pizza.

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Bis er plötzlich dann doch anfängt zu reden und ganz zurückhaltend fragt, ob er Marc Duvan ist.
Paps schaut nur ganz lässig rüber und sagt erst nichts.

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„Wenn nein, dann ist es mutig von dir, einfach so fremde Leute anzuquatschen und wenn ja, dann wäre ein Name nicht
schlecht, um zu entscheiden, wie ich antworte.“

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Haha, wie cool ist das denn? Colin muss wohl erstmal registrieren, wen er hier vor sich hat und hätte wohl nicht mit uns gerechnet.
Also nicht so. Doch ich darf mich in das Gespräch nicht einmischen und lasse die beiden einfach machen. Ich bekomme hier eh Videos
ohne Ende, die ich erstmal liken muss. So ein Blödsinn hier, haha. Ich bin froh, dass Aurelie und ich uns wieder verstehen.

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„Oh, ähm...na klar! Sorry! Colin Wishbone. Und sie sind es, also der Detektiv, nicht wahr?“

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„Möglich. Nein, alles gut. Das da ist mein Sohn Joel, mit dem du schon telefoniert hast. Solltest du aber jemanden überfallen haben,
ermordet oder ein Kriegsverbrecher sein, dann bin ich, denke ich, der falsche Mann und du hast mich niemals gesehen.
Zumindest nicht auf dieser Parkbank zusammen mit meinem Sohn. Klar, so weit? Ansonsten: Was kann ich für dich tun?“

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Ich muss immer schmunzeln, wie trocken da Paps irgendwas raushaut. Colin weiß schon gar nicht mehr, wie er reagieren soll.
Er hat wohl mit allem gerechnet, nur nicht damit.
Er erzählt seine Geschichte, doch höre ich nicht ganz zu. Mein Handy vibriert schon wieder und das nächste Video kommt.
„Hallo Joel!“
„Hi.“
Und schließlich widme ich mich wieder den Videos.

Paps fragt Colin aus und notiert sich alles in seinem Handy. Je mehr er erfährt, desto besser.

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Krasse Geschichte. Jetzt muss ich doch mal zuhören. Er hat also jemanden auffliegen lassen und ein anderer geriet mit
in die Schusslinie, der nun verschwunden ist. Ich war erst am Überlegen, ob ich ihn nicht kenne, weil er auch 17 ist.
Aber hmm. Nicht, dass ich wüsste. Auf jeden Fall hat Colin jetzt schlechtes Gewissen. Schon krass.

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Paps ditscht mich plötzlich an und ich erschrecke voll.
„Na, das klingt ja mal spannend. Wow. Das könnte der Fall des Monats werden. Was meinst du, Joel? Klingt doch spaßig.“
„Äh, was? Äh, klar“
Echt jetzt? Wie ist er denn drauf? Als wenn das solch ein Zuckerschlecken werden würde. Drogendealer und irgendwas mit Polizei und so.
Krass. Auf solche Ideen würde ich gar nicht kommen.

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Colin steht schließlich auch auf und geht. Wir bleiben noch eine Weile hier so auf der Bank sitzen.

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Paps ist nur etwas enttäuscht darüber, dass ich doch etwas zu sehr mit dem Handy abgelenkt war. Was soll ich denn sonst machen?
Ich durfte ja eh nichts sagen. Natürlich habe ich zugehört. Zwar nicht alles, aber der Colin hat schon ordentlich was durch.

Auf dem Nachhauseweg bin ich auch total in Gedanken. Ich bin gespannt, ob Paps ihm helfen kann. Er sieht nicht so aus,
als wäre er ein Kleinkrimineller oder so. Und vielleicht kann ich ja Paps dabei helfen. Mein Praktikum geht ja eine Weile.

Mam ist auch total erleichtert, als wir durch die Tür kommen. Sie knuddelt uns durch und Paps muss gleich das Baby begrüßen.
„Na, meine beiden Süßen. Hab´euch richtig vermisst.“

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Ich muss gestehen, dass ich glücklich darüber bin, dass Paps mit mir nach dem Training ins heiße Becken gegangen ist.
Klar, ein bisschen Muskelkater habe ich schon, aber so ist es erträglich. Kopfkino habe ich trotzdem immer noch wegen Frau Paulsen.
„Und? Bereit für die nächste Runde? Heute gebe ich dir ein bisschen zu lesen, da ich noch umbauen muss.
Aber selbst durch die Bücher kannst du viel lernen. Also?“

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„Ich muss nachher sowieso zum Frauenarzt. Dann könnt ihr das alles in Ruhe machen. Joshi fährt mich. Und dann wissen wir, was es wird.“
„Oh, wirklich? Ich bin gespannt.“

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„Kommst du denn nicht mit, Paps?“
„Nein. Würde gern, aber der Job halt. Muss was über den Fall „James“ herausfinden. Möchte den Colin nicht allzu lange warten lassen.“
„Okay. Wenn ich mit anpacken kann, dann sag Bescheid. Selbst wenn ich dir beim Einräumen helfe, ist das ja auch Praktikum.“
Paps hat nämlich unten einen Keller ausheben lassen, wo sein Büro hinkommt und eine kleine Folterecke, haha. Hätte nie gedacht,
dass er so ein großes Ding am Laufen hat, mit dem Job. Ich durfte ihn ja bislang nie stören. Jetzt sehe ich erst, was er eigentlich wirklich macht.

Während Mam beim Frauenarzt ist, gehen wir nach unten und machen einen Schlachtplan.

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Man merkt, dass er schon seinen eigenen Plan hat, wo was hinkommt und schließlich stehe ich dann doch nur im Weg rum.
Er rückt und schiebt alles zurecht, während ich mir ein paar Bücher anschauen soll, mit irgendwelchen alten Fällen der Geschichte.
Paps vertraut es mir sogar schon ein wenig an, etwas über den James herauszufinden. Das oberste Gebot zählt jedoch,
dass immer Stillschweigen anliegt. Egal, ob ich nur mein Praktikum mache oder nicht. Also geht es ans Werk.

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Paps richtet derweil den PC ein und beobachtet mich, damit ich ja auch keine falschen Akten oder sowas herausnehme. Ist klar.
Manche Sachen gehen mich dann nichts an. Vielleicht ja noch nicht. Ich könnte mir schon vorstellen, mit meinem eigenen Vater zu arbeiten.
Zusammen können wir sogar mehr erreichen. Insofern Paps denn überhaupt mit mir arbeiten möchte. Er ist nun mal ein Einzelgänger
und bevorzugt es, die Fälle allein zu lösen. Doch wie sieht es mit seinem Sohn zusammen aus?

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Paps schraubt und ich lese. Detektivarbeit vom Feinsten, haha.

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Schon spannend, was hier so steht. Es gab damals einen Fall, der 40 Jahre nicht wirklich gelöst wurde. Krass irgendwo.
Also gelöst war er irgendwie, aber irgendwie auch nicht. Das interessiert einem bis dahin doch dann auch nicht mehr.
Die ganzen Jahre war ein Privatdetektiv am Knobeln und Rätseln, obwohl der Fall als abgeschlossen galt. Bis dieser etwas
Entscheidendes gefunden hatte, womit schon keiner mehr rechnete. Es hat sich dann herausgestellt, dass jemand unschuldig
im Knast saß. Und der Privatdetektiv konnte das Blatt wenden.
Ob das Paps sein Vorbild ist? Immerhin möchte er auch die Unschuld beweisen, von Sims, die eigentlich im Knast sitzen und sowas. Und dann 40 Jahre? Wow.
Zwischendurch werde ich immer wieder durch Schraubendrehen aus dem Buch gerissen. Ich finde so viele Fälle,
wo Sims unschuldig im Knast saßen. Einige sind sogar in die Geschichte eingegangen. Muss ja schrecklich für die dann gewesen sein.

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Normal lese ich nicht wirklich Bücher, sondern zocke lieber, aber das hier muss ich einfach weiterlesen.

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Bis plötzlich eine freudestrahlende Mam durch die Tür kommt und uns ganz erwartungsvoll anschaut.

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„Jungs??? Ich werde in Zukunft hier im Haushalt nicht mehr so allein dastehen und ein bisschen tatkräftige Unterstützung bekommen, hihi. Es ist ein Mähäääädchen.“

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„Haha, cool Eine kleine Schwester. Schon witzig. 3 große Brüder und 3 kleine Schwestern. Die goldene Mitte. Aber nein. Echt cool. Krass.“

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„Sehr schön. Dann können wir ja mit dem Kinderzimmer anfangen, würde ich sagen. Wird ja die Bude doch wieder voller.“

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Also, auch wenn das jetzt nicht so aussieht, ist mein Praktikum doch ganz schön anstrengend. Ich arbeite eben nur von
zuhause aus und man bekommt alles mit. Paps findet es auch gut, jederzeit für die Familie da zu sein und nebenbei noch
seinen Job zu machen. Also fast. Er muss natürlich auch noch mal weg und so.

Und genau deswegen wird hier nicht lange rumgesessen. Paps und ich gehen in die Folterkammer und dann geht es so richtig los.
Arghs. Kann ich nicht wieder Bücher lesen?
„Komm schon Junge. Mach was gegen deine Puddingarme. Wenn du so weitermachst, dann holst du nicht mal eine Oma ein.“
Moment, hat er das echt gerade gesagt? Hat er?!

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„Ja. Kräftig rein da. Als ob das dein größter Feind wäre. Nur pass auf, dass du immer die richtige Position einnimmst. Ja, genau so.“

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Für heute ist Feierabend. Ich spiele mit Mam eine Runde Karten. Sie gewinnt da immer.

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Was will man denn auch sonst bei dem Wetter machen? Das geht schon den ganzen Tag so.

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Und immer schön sein Pokerface aufsetzen.

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Nichts anmerken lassen.

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Paps hat noch etwas im Keller gewerkelt, aber auch er macht dann schließlich Feierabend. Morgen wollen wir uns den James
dann ein wenig unter die Lupe nehmen. Paps hat schlechte Erfahrung damit gemacht, mit der Polizei zusammenzuarbeiten.
Ständig pfuschten sie dazwischen und viele Anwälte sind auch nicht besser. So arbeitet er immer mit einem guten Freund zusammen,
der Anwalt ist. Durch ihn kommt er oft an viele Informationen, ohne dabei an irgendjemanden zu geraten. Aber wenn Paps Fälle hat,
die mehr im Geheimen laufen sollen, dann recherchiert er viel im Internet. Pflückt sich alles zusammen. Oft ist er auf Seiten, wo ich nicht mal wusste, dass es sie gibt.

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Und so zieht sich die Zeit durch mit meinem Praktikum. Ich lerne immer mehr und bin überzeugt, dass ich sowas später auch mache.
Auch wenn Paps immer sagt, dass er sich eigentlich gar nicht Detektiv schimpfen müsste, sondern er sich eher als
„Gemeinnütziger-Einmann-Verein“ bezeichnet. Kein Plan. Er sagt das immer so.

Ich stelle fest, dass ich ohne Melody irgendwie ein sorgloses Leben habe. Das tut richtig gut und ich mache, was ich für richtig halte.
Ohne Drama und so. Aber irgendwo merke ich, dass mir dann doch was fehlt. Zu erfahren, was wirkliche Liebe bedeutet.
Eine Freundin zu haben, die mich respektiert, wie ich bin. Hm. Wenn ich meine Eltern so sehe, muss es sowas doch irgendwo geben.

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Obwohl, nein. Durch Melody habe ich bemerkt, dass Mädels eine ganz schöne Last sein können. Ich mache mein Ding
und wenn ich später Privatdetektiv werde, dann habe ich sowieso keine Zeit für so eine Schnulze.

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Doch manchmal kommt es trotzdem wieder hoch. Einfach so.

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Mam entschuldigt sich sofort wieder bei mir. Ja, ich muss gestehen. So ganz drüber hinweg bin ich eben noch nicht.
Was soll's? Kann ja nicht alles perfekt laufen.
„Manno. Entschuldigung. Wir haben nicht nachgedacht. Sorry.“
„Alles gut, Mam. Sie ist so gut wie vergessen.“

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Ich versuche mich ja schon immer abzulenken, wie es nur geht.

Am nächsten Morgen zum Beispiel. Das Gewitter hat hier ordentlich durcheinander gewirbelt. Und so helfe ich Mam noch etwas im Garten.
Überall nur Matsch und Unkraut. Und schwül ohne Ende.

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Es liegt viel Arbeit vor mir.

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Aber das ist okay. Solange ich was zu tun habe, geht es mir gut. Keine Melody. Weg mit ihr.
Nur laufen tut dann manchmal trotzdem nicht alles. Wollfgang scheint noch nicht mein bester Freund zu sein. Aua. Ich sehe es schon kommen.

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Und dann pickt mich auch noch Jutta und ich rutsche im Matsch aus. Man. Wie war das mit sorglosem Leben? Äh. Ich überlege es mir doch nochmal.

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Verpiesel’ ich mich eben wieder nach unten und lese weiter. Paps ist noch ein Fall dazwischengekommen, bei dem ich aber nicht mitkommen darf.
So hat er mir ein Buch gegeben, was ich durchforsten soll, bis er wieder da ist.

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Bis ich Jingles draußen laut bellen höre. Ich renne nach oben. Nicht, dass irgendwas passiert ist.
Er steht vor einem großen Busch und ist ganz aufgeregt, als ich zu ihm komme.

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„Hey, was ist denn los, Großer? Was hast du?“

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Jingles möchte, dass ich zu dem großen Busch mitkomme und als ich nachschaue, sitzt ein weißer Hund dort zusammengekauert.
Bei näherer Betrachtung sehe ich, dass dieser festhängt. Ich befreie ihn und schaue nach, ob alles okay ist. Der Hund schlabbert mich ab.
Da ist mir wohl gerade jemand sehr dankbar. Obwohl Jingles ihn ja gefunden hat.

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Das Gewitter hat auch ordentlich was verwüstet hier. Wer weiß, wo der Hund herkommt? Ich werde mal schauen,
ob ich eine Vermisstenanzeige finde. Zwei Hunde wären doch etwas zu viel. Hoffe, Mam und Paps haben nichts dagegen.
Was soll ich denn auch sonst machen? Die Pfote ist verletzt.

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Als ich mit dem Hund reingehe, steht Mam auch schon auf.

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„Nein, nein. Joel. Was wird das denn jetzt? Wo kommt der Hund her?“
„Jingles hat ihn im Gebüsch gefunden und die Pfote ist verletzt. Darf ich ihn behalten, bis wir den Besitzer gefunden haben? Bitte Mam.“
„Hm. Okay. Aber nur, bis wir den Besitzer gefunden haben. Na, du. Wo kommst du denn her?“

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„Danke, Mam. Irgendwo her, muss der Hund ja kommen, da er eine Schleife um den Hals trägt. Nur ich kann den Hund
ja nicht einfach verletzt lassen. Ich gehe nachher in die Tierklinik und lass das mal checken.“
„Alles klar.“

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Und so verpiesel’ ich mich noch etwas nach unten, bis Paps wieder da ist. Noch ist meine Arbeitszeit nicht um.
Danach gehe ich dann mit dem Hund zum Arzt. Vielleicht weiß dieser ja, wo er herkommt.

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Folge 18.jpg

Tja. Und jetzt muss ich es noch Paps irgendwie beibringen, dass ich gerade einen weißen Hund gefunden habe, mit einer verletzten Pfote.
Also gehe ich ganz vorsichtig zur Tür, als diese sich öffnet.

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Eine Weile bleibe ich so stehen und überlege, was ich jetzt sagen soll. Na ja, was soll ich denn auch machen?
Der Hund braucht eben Hilfe und dann helfe ich auch. So wie Paps das selbst immer macht.
„Ne, Moment. Wenn du so da stehst und nicht weißt, was du sagen sollst, dann hast du irgendwas verbockt. Also raus mit der Sprache.“

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„Äh, ich. Nun ja. Ich müsste zum Tierarzt. Könntest du mich hinfahren, bitte?“
„Was ist denn mit Jingles?“
„Nicht mit Jingles, aber ...“

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In dem Moment kommt der kleine Patient um die Ecke und Paps schaut nur an mir vorbei und dann nach unten.
„Mit dem da, haha.“

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Ich nehme den weißen Hund hoch und zeige ihn Paps. Er sagt jedoch nicht gerade viel. Plötzlich schaut er den Hund
einfach nur an und ich bekomme nicht mal Mecker oder so.

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Ich kann es mir nicht erklären, aber dieser freut sich gerade, Paps zu sehen. Kennen die sich etwa? Normal meckert Paps
immer ein wenig, bis er dann doch „ja“ sagt, aber diesmal kommt nichts.
„Komm. Wir fahren los! Ich schau´ nur kurz nach Mam.“

Zehn Minuten später gehen wir zum Auto.
„Na dann schauen wir doch mal, was du hast. Wird schon alles schiefgehen.“

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Wir fahren nach Willow Creek, wo ein guter Tierarzt sein soll.

Eine brühendheiße Hitze erwartet uns hier mit Sonne pur. Uff. Manchmal wünsche ich mir so eine Dusche auf dem Kopf.
Wenn es dann zu heiß wird, dann mache ich die einfach an. Paps hat bis hierhin immer noch nicht viel geredet und geht einfach vor.

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Er meldet den Hund an, während ich mit ihm warte. Ganz schön was los hier.

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Und so warten wir und warten. Ich hoffe gerade, dass die Klimaanlage nicht plötzlich ausfällt. Da würde ich sterben.

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„Wo hast du den Hund überhaupt gefunden?“, kommt plötzlich aus Paps geschossen. Ich erschrecke mich.

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„Äh. Direkt bei uns da. Im Busch.“
Paps verliert sich wieder in seinen Gedanken.

Gefühlt Stunden später werden wir dann aufgerufen und der weiße Hund wird untersucht.
„Na, meine Süße. Lange nicht gesehen. Wo warst du denn?“
Der Arzt kennt den Hund und es ist auch noch eine sie?

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Er checkt sie einmal ordentlich durch, bevor er einen Verband anlegt.
„Brav. Gleich geschafft.“

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Ich beobachte alles genau. Schon mal gut, dass nichts Ernstes ist. Aber ich möchte lieber sichergehen. Wer weiß, wie lange die Kleine auch schon unterwegs ist?

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„Es ist schön, dass sie Alaska gefunden haben. Ich habe mir schon Sorgen um die Kleine gemacht. Normal ist ihr Besitzer immer pünktlich bei den Check-ups.“

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„Na, du. Wo hast du denn dein Herrchen gelassen?“

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„Wer ist denn ihr Herrchen? Vielleicht können wir dort ja mal vorbei und sagen, dass es Alaska gutgeht.“

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Stille.

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„Weil er Jimmy gehört“, sagt Paps wie aus einer Kanone geschossen.
„Moment, du kennst den Besitzer?“

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Der Arzt sagt dann schließlich:
„Ich habe schon lange nichts mehr von Jimmy gehört. Das wundert mich. Wissen sie da vielleicht mehr?“

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Paps nuschelt nur vor sich hin, während ich Alaska in den Arm nehme. Auch wenn es dem Hund doch recht gut geht,
ist die Stimmung gerade etwas im Eimer. Besonders bei Paps. Was hat er nur? Er hat vorhin schon so komisch geschaut,
als er den weißen Hund gesehen hat. Etwa einer seiner Fälle?

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Schließlich gehen wir raus. Paps bedankt sich noch, aber hält sich weiterhin wortkarg. Ich folge einfach nur und schaue,
ob ich für die Hunde hier noch etwas bekomme.

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Süß ist sie ja.

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„Paps? Ist denn alles in Ordnung?“
Er dreht sich jedoch nur kurz um und schaut mich an. Dann geht er weiter zum Auto.

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Vielleicht rede ich später ja mal mit ihm. Aber wie es scheint, hat Paps nichts dagegen, wenn wir den Hund erstmal aufnehmen,
bis wir ihn diesen Jimmy wiedergeben können. Bis dahin kümmere ich mich um die kleine Alaska.

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Folge 19.jpg

Heute lernt ihr meine Familie kennen. Einmal im Jahr feiern wir unser Sommerfest und das nutzen wir für einen ausgiebigen Grillabend.
Macht immer Spaß, wenn alle zusammenkommen.
Mam und Paps sind Einzelkinder. Meine Großeltern sind schon länger tot.

Beim Frühstück redet Paps immer noch nicht wirklich viel. Irgendwie habe ich immer den Drang nachzufragen, aber dann
denke ich mir auch wieder, dass Paps schon reden wird, wenn die Zeit kommt.

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Und weitergehen muss es ja trotzdem.

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Wir bereiten alles für das Sommerfest vor. Ich freue mich sehr darüber, meine Geschwister nachher wiederzusehen.
Vor allen Dingen auf Emilio. Dem verrückten Vogel. Und wieder so eine Hitze hier. Kennt Copperdale auch mal kaltes Wetter oder gar Regen?

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Später möchte ich noch etwas für mich sein und spiele mein Lieblingsspiel.

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Die Gäste können so langsam eintrudeln. Alles ist vorbereitet. Und Paps immer noch sehr still. Das ist doch doof so.
Er soll doch jetzt auch seinen Spaß haben.

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Ich übernehme die Bar und Paps grillt. Ich freue mich ja schon auf nachher, wenn das Feuer angemacht wird. Das ist immer so mega gemütlich.

Joshua ist der Erste, der eintrudelt. Er hat schon einen kleinen Sohn und ist der Älteste bei uns. Wir nennen ihn aber immer nur Joshi.
Er ist so ein Naturfreak und redet mehr über Schmetterlinge, als über Essen oder so. Aber Joshi ist schwer in Ordnung.
Lebt mit seiner Alina in Henford on Bagley. Da, wo jetzt auch Aurelie und Madleen wohnen. Meine anderen Schwestern, die ihr ja schon kennt.

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„Hey, Mam. Alina kann heute leider nicht kommen, da der Kleine krank ist. Aber schön, wieder bei euch zu sein.“

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Meine jüngere Schwester Madleen trudelt ein. Irgendwie total in Gedanken. Sie hat mit Sicherheit immer noch dasselbe Problem wie ich.
Shadow und Melody. Madleen neigt dazu, etwas tollpatschig zu sein, aber sie kann da immer gut drüber lachen. Einfach weitermachen.

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Mam bemerkt ihre Laune natürlich auch und hakt sofort nach.
„Madleen? Du kannst jederzeit zurückkommen. Wir vermissen dich hier und wenn du reden musst, dann kannst du das. Die Tür steht dir immer offen.“

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Später folgt mein etwas älterer Bruder Niklas. Bei ihm ist Vorsicht geboten, da er manchmal ein richtiger Arsch sein kann.
Provokant und einfach nur widerlich. So schlimm wie damals ist es aber zum Glück nicht mehr. Da hat er sich immer in die Haare bekommen mit Emilio. Schrecklich.

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Dann haben wir da noch Naomi. Sehr ruhige Frau und durch sie ist Emilio auch etwas ruhiger geworden. Das ist nämlich seine Frau.

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Und ich rocke einfach nur die Bar und habe alles gut im Blickfeld. Reden ist eben nicht so meine größte Kunst.
Aber das ist okay für mich. Lieber alles beobachten und schweigen.

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Nur, wo ist Emilio eigentlich? Wäre schade, wenn er nicht kommen würde. Er lenkt mich immer gut ab. Und wenn er nur
kurz einen Witz macht. Reicht schon. Stattdessen kommen noch total die zwei miesgelaunten Irgendwasse auf unsere coole Sommerparty.
Damon habt ihr ja schon einmal in der Schule gesehen. Er ist ganz nett und ist halt der Freund von Aurelie. Sie daneben ist Marianne.
Die Perle von Niklas. Sie mag ich aber total nicht.

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Kann die Party ja steigen. Emilio trudelt ein. Er ist der Zweitälteste bei uns.

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Schaut sie euch ein. Einfach nur Banane im Kopf.

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Später kommt auch noch Aurelie mit dazu, aber ihre Art nervt mich langsam doch immer mehr. Natürlich hat sie letztens
ein gutes Wort für mich eingelegt, aber wie sie sich aufführt, das widert mich einfach an. Oft sitzt sie einfach nur rum und verhält sich so,
als wenn alles um sie herum das Ödeste der Welt wäre. Sie denkt, dass sie alles in der Hand hat.

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Ich glaube, dass ich mal mit Madleen reden muss. Sie ist wirklich nicht gut drauf und Paps verpieselt sich auch in die hinterste Ecke.

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Seht ihr Aurelie? Das meine ich. Bla bla, bla. Alles langweilig. Boah. Selbst von Damon rückt sie weg. Sie hat sich sehr verändert.
Da soll sie doch froh sein, dass sie so einen wie Damon hat.

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Trotzdem sitzen alle gemütlich zusammen und haben ihren Spaß. Ich ja auch. Irgendwie.

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Es wird viel gelacht und ich versuche mich immer mehr im Mixen. Ups. Hat doch keiner gesehen, oder?

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Die Themen sind Querbeet. So wirklich kann ich da nie mitreden, aber trotzdem lustig, was manche Sims immer so für Probleme haben.
Von verwelkten Blumen bis hin zu abgerissenen Fingernägeln. Alles dabei.

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Paps löst mich ab, damit ich erstmal was essen kann. Ich liebe seine gegrillten Bananen.

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Und versuche, mich irgendwie ins Getümmel zu stürzen.

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Emilio kommt zu mir und grinst schon wieder so.
„Hey jo, Alter. Was geht? Alles klar bei dir? Wo hast du die Weiber gelassen? Man, Alter. Ich glaub’, wir müssen mal um die Häuser ziehen, was?“
Tja. Das ist eben Emilio. Und das ist auch gut so.

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„Diese Rothaarige da? Konntest die etwa nicht flachlegen? Muss ich dir echt zeigen, wie sowas geht?“
Nur da hat er leider einen wunden Punkt erwischt.

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Er denkt sich nur nie etwas bei dem, was er sagt. Haut immer alles frei raus.

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Tja, nun habt ihr sie mal gesehen. Meine kleine Familie. Jeder unterschiedlicher als der andere.

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Zwischendurch schaue ich, ob es den Hunden gutgeht. Sie trauen sich zwar manchmal zu uns nach draußen zu kommen,
aber verpieseln sich dann trotzdem schnell wieder rein.
„Hey, Alaska.“

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Tja. Ich muss aber gestehen, dass ich zwar die Party gerade irgendwie cool finde, aber so richtig in Fahrt komme ich auch nicht. Das nervt mich.

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Aber schön, dass die anderen lachen können.

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Und bevor ich mir noch mehr einen Kopf mache, räume ich einfach auf. Schön, wenn man Sims beobachten kann,
aber die Gedanken ruhen trotzdem nicht dadurch.

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Schmunzeln muss ich trotzdem zwischendurch. Schon witzig, so zwischen Schmetterlingen und irgendwelchem krassen
Bullshit zu sitzen, wie Emilio immer so schön sagt.

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Und dann sowas.
„Ja, was? Man, ey. Du kennst doch mein Gelaber langsam. Lass mich doch. Ich werde eben nie erwachsen.“
Ja, manchmal übertreibt er dann doch immer ein bisschen. Trotzdem ist und bleibt er mein Lieblingsbruder.

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Mam hat sich bereits hingelegt und wir sind noch bis gut 23 Uhr zugange, bis auch wir langsam die Lichter ausmachen.
Emilio und ich sind dabei verblieben, dass wir etwas zusammen unternehmen werden. Vielleicht bringt mich das ja auf andere Gedanken.

Aber erstmal gehe ich ins Bett. Füße brennen und es reicht einfach für heute.

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Folge 20.jpg

Okay, heute möchte ich da einfach mal nachhaken. Irgendwann muss Paps mir doch Antworten geben.

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„Äh, Paps? Wer ist eigentlich dieser Jimmy? Woher kennst du ihn? Was ist los mit dir? Du bist so still, seit du Alaska gesehen hast.“

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Paps schaut mich jetzt irgendwie hilflos an. Ich weiß nicht. Diesen Blick kenne ich nicht. Traurig. Verloren. Kein Schimmer.
Und plötzlich wird er dann doch weich.
„Jimmy ist ein alter Freund.“

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„Also nicht direkt. Ich wollte ihm helfen.“
Paps macht eine lange Pause und starrt auf den Boden. Bis es dann schließlich so richtig rausplatzt und er kein Halten findet.
„Er ist der Grund, warum ich heute das mache, was ich mache. Jimmy hatte alles verloren. Einfach alles. Und ich wollte helfen - konnte aber nicht.
Schließlich starb seine Frau und er galt als verschwunden. Joel, wie kann man jemandem sowas antun? Ich raffe es bis heute nicht.
Der Mann hatte ein glückliches Leben und von heute auf morgen war alles vorbei?“

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„Die machen mich so richtig sauer. Beschließen irgendwas und dann ist es abgestempelt. Zu viel Aufwand,
aber das wird schon so stimmen. Das kotzt mich so an.“
Er wurde immer roter und wütender im Gesicht. Nie hat er was von Jimmy erzählt. Ich hatte ihn zwar mal gefragt,
wie er eigentlich zu diesem Job gekommen ist, aber es kam nie eine Antwort darauf.

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Bis mir dann ein cooler Gedanke kommt.
„Was ist, wenn Alaska ein Zeichen ist? Also klingt gerade doof, aber sie muss dann ja wohl gewusst haben, wo sie hinmuss.
Vielleicht ist sie ja aus einem bestimmten Grund hier?“


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„Ne, das glaube ich nicht. Jimmy wohnt in Willow Creek. Das ist knapp zwanzig Minuten mit dem Auto von uns weg.
Und woher soll sie wissen, wo ich wohne?“

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„Außerdem wird es eh zu spät sein. Das ist über zwei Jahre her. Wer weiß, was mit Jimmy passiert ist? Die haben ihn da oben fertiggemacht.
Ich hatte ja damals erst nachgeforscht, aber bin immer wieder auf Beton gestoßen. Und egal was ich machen wollte: Mir hat niemand zugehört.
Das ist so mies. Was soll ich denn machen, Joel? Der arme Mann wird längst verstorben sein. Er hätte sich gemeldet. Das war alles so schlimm damals.
Ich hätte nie gedacht, dass mich das nochmal einholen wird.“

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So sauer und enttäuscht habe ich meinen Paps noch nie erlebt. Aber vielleicht kann ich ihm ja doch ein bisschen Hoffnung geben.
„Warum fragen wir nicht einfach Alaska? Ihrer Pfote geht es schon etwas besser. Ich finde, wir sollten diesen Hinweis nicht außer Acht lassen.“

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Also rufe ich die weiße Hündin und jetzt bin ich gespannt. Ja, sie hat bislang keine Anstalten gemacht, als würde sie uns was zeigen wollen.
Aber wie auch? Wie denn, mit dieser Pfote? Und dann hatte sie ja einen ordentlichen Weg hinter sich.

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Paps ist wirklich am Überlegen, herauszufinden, ob Alaska aus einem bestimmten Grund hier ist. Erst noch recht skeptisch und dann steht er doch auf.
„Hey, Süße. Warum bist du hier, hmm? Möchtest du mir was zeigen? Möchtest du mich zu Jimmy bringen?“

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Alaska macht auf einmal voll die Anstalten. Springt hin und her und bellt wie verrückt. Habe ich vielleicht recht?
Paps ist jetzt selbst ganz erstaunt darüber und ich grinse nur.
„Äh, aber. Moment mal. Das kann doch nicht sein!?“
„Tja, Paps.“

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Die Hündin vergisst wohl gerade selbst, dass sie eigentlich noch nicht so ganz auf dem Posten ist. Sie möchte angeleint
werden und geht Richtung Auto. Klar, kann man verstehen. Diese Strecke nochmal?

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Sie möchte echt zu Jimmy, wie es scheint.

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Wir steigen ins Auto ein und schon geht es los. Alaska auf meinem Schoß und sie ist ganz aufgeregt. Muss immer nach draußen schauen.

Schließlich bellt sie ganz laut, als wir in Willow Creek ankommen. Hier schauen wir als Erstes nach und wie es scheint, war das eine gute Entscheidung.
„Hm, wo sollen wir denn hin?“
Die weiße Hündin ist ganz außer sich und es wäre jetzt wohl besser, zu Fuß weiterzugehen. Wer weiß, wo wir da hinmüssen?
Den Vorschlag findet wohl auch Alaska am besten.

Irgendwann landen wir im Park von Willow Creek. Auch Problem-Park genannt. Hier kommen einfach oft Sims her, die ihre Sorgen
vergessen wollen und vielleicht selbst noch Leidtragende finden, um zu reden. Also war auch Jimmy die ganze Zeit hier?

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Es ist hier heute nicht so heiß wie in Copperdale, aber die Hitze macht trotzdem zu schaffen. Boah, echt. Ich sag´ ja: Die Dusche auf dem Kopf und so.
Alaska schnüffelt viel rum und zieht uns immer weiter in den Park rein.

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Irgendwann bleibe ich stehen und denke, an einem Baum etwas zu sichten. Es ist schon die hinterste Ecke vom Park,
wo eigentlich kein Sim so das Bedürfnis haben dürfte, hierherzukommen. Ich lotse uns in diese Richtung und langsam wird auch Alaska immer hibbeliger.

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Bis ich schließlich bemerke, dass ich den richtigen Riecher hatte.

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Der Fellknäuel rennt los und auch Paps wird immer schneller. Wir bleiben vor dem Mann stehen.
„Jimmy?“, sagt Paps nur und kommt vom Glauben nicht ab. Er bleibt starr stehen.

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Paps kniet sich neben Jimmy und schaut, ob er noch lebt. Er atmet sehr schwach, aber das ist schon mal ein gutes Zeichen.

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Er ruft zu mir rüber.
„Joel. Ruf einen Krankenwagen! Schnell!“
Ich fackel’ nicht lange und wähle 234.
„Hey, ähm. Hier ist Joel Duvan und ich möchte im Park von Willow Creek was melden.“

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„Wie bitte? Name? Äh.“
„Er heißt Jimmy Novalski“, ruft Paps rüber.
„Okay, Jimmy Novalski. Ja, klar. Kein Ding.“
Etwas später habe ich die Dame wieder am Apparat und dann bin ich doch recht erstaunt darüber, was sie mir sagt.
„Wie bitte? Sie behandeln keine Obdachlosen? Was bitte soll das?“
In dem Moment steht Paps auf und eilt zu mir rüber.

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„Woher wollen sie überhaupt wissen, dass er obdachlos ist?“
„Joel, gib mir mal das Handy. Ich glaube, ich muss die Sache da mal klären. Ich platz gleich.“
Ich gebe Paps mein Handy und jetzt bin ich mal gespannt, was kommt.

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„Hey. Hören Sie mir mal zu, ja? Keine Ahnung, was hier für Spielchen gespielt werden, aber ich werde es ab sofort rausfinden.
Sie behandeln Jimmy gefälligst und wenn Sie meinen, dafür kein Geld zu bekommen, dann haben sie sich geirrt, klar? Ich werde
die Behandlung übernehmen und wenn Sie sich weiterhin weigern, dann merken Sie sich gut meinen Namen. Marc Duvan. Angenehm.“
Das witzige ist, dass Paps gerade total cool reagiert und sich gerade total nicht unterkriegen lässt. Jimmy scheint ihm wirklich sehr wichtig zu sein.

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„Ja, nichts aber. Mir ist es aber scheißegal. Schicken Sie einen Krankenwagen und behandeln Sie diesen Mann.“

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Irgendwie habe ich den coolsten Paps der Welt. Wow. Er kann auch mal anders. Während Paps da noch etwas mit der Dame
am Rumdiskutieren ist, gehe ich zu Jimmy und schaue, ob er ansprechbar ist. Alaska wacht die ganze Zeit neben ihm.

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Die kleine Hündin ist ganz aufgeregt, wieder bei ihrem Herrchen zu sein. Paps hat mir gesagt, dass er die Hoffnung mit
Jimmy schon aufgegeben hatte und sich einfach nicht zusammenreimen konnte, warum plötzlich Alaska bei uns ist.
Er hat Hunde sehr unterschätzt.
„Gut gemacht, Süße. Dein Herrchen wird schon wieder.“
„Wuff.“

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Die Sommerhitze macht dem Bewusstlosen sehr zu schaffen. Er ist sehr schwach und Paps wird immer lauter am Handy.
Seitdem habe ich das Gefühl, dass da irgendwie noch viel mehr hintersteckt, als dass man sich nicht um Obdachlose kümmern
möchte. Sowas muss doch egal sein. Wer Hilfe braucht, der braucht sie eben.
Paps gibt mir mein Handy zurück und geht zu Jimmy.

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„Es kommt gleich Hilfe, Jimmy. Halte durch. Diesmal bin ich nicht der Schwache“, sagt er dem Obdachlosen leise.
Wir hören einen Krankenwagen anfahren und plötzlich haben sie es auch ziemlich eilig. Wir beobachten das Geschehen
ganz genau. Besonders Paps passt auf, dass hier alles mit rechten Dingen zugeht.

Etwa 10 Minuten später können wir nichts mehr tun und hoffen, dass Jimmy es schaffen wird. Jeder Tag, den wir weiter gewartet hätten,
hätte zu spät sein können. Habe ich vielleicht sogar diesem Mann das Leben gerettet? Wie dem auch sei - wir machen uns auf zum Auto und fahren nach Hause.

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Paps ist auch sehr schweigsam bis zur Haustür. Was zum Teufel ist da passiert damals? Selbst mir lässt die Sache keine Ruhe mehr.
Wie kann man plötzlich von heute auf morgen alles verlieren?
„Hör zu, Joel. Wir reden da ein anderes Mal drüber, okay? Dann erzähle ich dir auch alles. Du musst wissen, dass ich bald erneut
Vater werde und da möchte ich für das Baby da sein, okay? Hast du also Lust, mit mir ein Kinderzimmer einzurichten? Ich kann gerade eh nichts mehr für Jimmy tun.“

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„Äh, ja. Cool. Ja klar bin ich dabei. Auf geht's. Und hey, Paps. Ich hoffe, dass es Jimmy bald bessergeht. Ich sehe, wie nahe dir das geht.“
Da kann ich auch gerade nicht anders, als ihn in den Arm zu nehmen.
„Jo, wird schon. Lass uns anfangen.“

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Wir gehen in das Zimmer, wo Madleen ihres hatte. Direkt neben meinem.
Trotzdem muss ich da immer mal wieder nachhaken. Es macht mich eben neugierig. Was soll ich machen?
„Woher kennst du Jimmy eigentlich? Du hast nie von ihm erzählt.“

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In dem Moment kommt Mam durch die Tür und sieht, dass wir anfangen wollen.
„Hey, danke. Ich würde euch ja gern helfen, aber nun ja, hihi. Ach, und wenn ihr die Schränke aufgebaut habt, dann kommen
in den Linken die ganzen Spielsachen und in dem kleinen anderen die ganzen Strampler, hihi. Also nicht, dass ihr da was durcheinanderbringt.“
„Äh, ja“, sagt Paps nur.

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„Danke, hihi. Bin wieder weg.“

Und so werkeln wir den Rest des Tages am Zimmer meiner kleinen Schwester rum. Ich weiß nicht warum, aber ich bin
irgendwie total aufgeregt wegen der Kleinen. Wenn ich bedenke, dass wir 17 Jahre auseinander sind, kann ich diesmal
wirklich von kleiner Schwester reden. Ich bin gespannt, was ich mit ihr alles erleben werde.

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Alles wird zusammengerückt und bestrichen und der Boden wird verlegt. Anstrengend bei dieser Bullenhitze da draußen.

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Paps redet auch kein Wort. Nur, wenn ich irgendwo mit anpacken soll. Aber über Jimmy gibt es nichts.

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Geschafft. Wir schaffen es heute nur nicht mehr, alles einzuräumen. Aber im Großen und Ganzen freuen wir uns beide sehr,
das aufgebaut zu haben. Paps sehe ich es nämlich an, wie die Spannung gerade etwas verfliegt und er sich auf die Kleine konzentrieren möchte.
„Ja, Paps. Ist doch cool, was wir hier gemacht haben. Kann der kleine Pupser ja kommen.“

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„Ich hoffe, es ist auch okay für dich, Junge. Weil das Baby war jetzt absolut nicht geplant und ...“

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„Nein, alles gut. Wir werden bestimmt viel Spaß haben.“
Paps weiß selbst, dass ich das einzige Überbleibsel im Haushalt bin und alle anderen schon ausgezogen sind. Das habe
ich bei meinen Schwestern nie so richtig verstanden. Sie hauen einfach ab, um sich irgendwie die Sorgen von der Schulter
zu klopfen. Aber auch meine Eltern sind darüber etwas enttäuscht.

Doch ich werde hierbleiben und mit anpacken. Egal, wo.

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Heute ist Montag und da muss ich in die Schule zur Besprechung. Mein Praktikum dauert 8 Wochen. Paps hat mir jetzt
auch gesagt, dass er den Fall von dem Colin übernimmt. Finde ich cool. Er recherchiert erst sehr intensiv, bevor er sich
für einen Fall entscheidet. Und wie er dann hilft, habe ich gestern ja mitbekommen. Da habe ich richtig Gänsehaut bekommen.
Ich muss so viel nachdenken. Ich möchte nicht wissen, was Paps schon so alles durchhat. Und dann ist Jimmy noch der
Grund, warum er diesen Job macht? Wow.

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Und natürlich freue ich mich auf meine kleine Schwester. Was ich etwas fies finde ist, dass sich irgendwie nur Emilio und
Joshi so richtig auf die Kleine freuen. Bei unserer Grillparty haben die anderen nicht mal gefragt, was es wird. Was kann
jetzt die Kleine für Madleens Probleme? Oder für Aurelie? Niklas war da eh schon immer eigen.

Bevor es aber in die Schule geht, mache ich noch ein bisschen was fürs Praktikum. Dass Paps mich Milchbubi genannt hatte,
ging echt gar nicht, haha. Er wird schon sehen, wie milchbubig ich bin.

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Und los geht es. Boah, und schon wieder so heiß. Bald frage ich meine Eltern mal, ob wir nicht einen Pool aufstellen
können. Au ja. Das wärs. Morgens dann immer schön seine Bahnen drehen. Leider haben wird dafür jedoch keinen Platz.

Die Schule wird langweilig sein und daher nehme ich euch nicht mit.

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*****

Um 12 habe ich Schluss. Muss gestehen, dass mir heute was Schönes passiert ist, was ich euch doch hätte zeigen
können. Na ja. Sei es drum. Wir haben da zwischendurch immer solche Events. Eigentlich zum Valentinstag, aber zum
Schuljahresende kann man auch immer Zettel in die Spinde legen, mit wem man denn gern zum Abschlussball gehen
würde, wenn denn einer wäre. Und heute hatte ich vier Zettel drin. Hey, nein. Ich möchte jetzt nicht eingebildet wirken
oder so. Drei Zettel enthielten nur die Frage mit „Würdest du?!“, aber einer hatte ein Gedicht mit drauf.

„Wäre es schon bald, dann würde ich dich fragen,
und hoffen, du würdest Ja sagen.
Dein Lachen verzaubert mich.
Aber bislang sahst du mich nicht.
Das ist okay. Doch wenn der Tag gekommen ist,
werde ich dich erneut fragen und hoffen, dass du meine Begleitung bist.“


Fand ich irgendwie ganz süß. Aber da wäre ich wieder bei Melody. Sie schon vergessen? Irgendwie ja, aber irgendwie auch
nein. Man, ey. Ich muss sie einfach vergessen. Es nervte aber, als ich den Brief gelesen hatte und plötzlich hatte ich diese
Schlange vor Augen. Immer und immer wieder. Als ob sie mir in Gedanken sogar noch verbietet, mich für ein anderes
Mädchen zu interessieren.

Als ich mich auf die Couch setze, sehe ich auf meinem Handy, dass ich vor einer Stunde eine SMS bekommen hatte. Mam
und Paps sind im Krankenhaus, da es wohl so weit ist. Ich soll so lange die Stellung halten und auf die Hunde aufpassen.
Cool. Jetzt bin ich aber aufgeregt.

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Okay, also heißt es irgendwie beschäftigen. Nein, rausgehe ich nicht. Zu heiß. Und was macht man gegen Hitze? Genau. Ein Eis.

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Schmeckt.

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Ich bin gespannt, wie die Kleine wird. Ich hoffe nicht so arrogant wie Aurelie. Das mag ich absolut nicht. So wie Madleen
wäre schon cool, aber auch sie schottet sich immer mehr ab. Auch doof. Oder sie wird so wie Emilio, haha. Das wäre richtig geil.

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Mann. Jetzt kommt nur nichts in der Glotze. Zwischendurch zocke ich dann auch mal. Habe da aber irgendwie keine Ruhe
zu, weil ich so gespannt bin. Ich mache also keine fünf Minuten das Gleiche.

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Milchbubi. Pff

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Aber dieser Zettel, ey. Voll süß.

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So ein Romantiker bin ich gar nicht. Also einfach so ein Mädchen anquatschen könnte ich nicht. Boah. Das wäre übel,
wenn mir da plötzlich ein Mädel sagen würde, dass sie auf mich steht.
Was würde ich sagen?
„Sul Sul. Schöner Tag, gell?“
Ey, nein.

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Genau das würde ich eigentlich nur machen. Da stehen und ähm. Ja.

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Oooooh, ich höre die Tür. Huii. Juhu. Sind sie schon zurück? Natürlich. Ich glaube nicht, dass die Hunde kurz mal so die
Tür aufmachen können. Ich höre Schlüssel, die auf die Kommode gelegt werden. Jetzt muss ich aber schnell flitzen.
Ich sehe nur Paps ins Kinderzimmer gehen. Und ja. Er hat da was im Arm. Megacool.

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Als ich ins Zimmer gehe, legt Paps die Kleine gerade in die Wiege. Manno. Ich sehe gar nichts. Und wo ist Mam? Hoffentlich
ist alles gut verlaufen.

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„So, Süße. Das ist dein Zuhause.“

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Als Paps sie so in die Liege legt und sich zu mir umdreht, strahlt er richtig. Das Strahlen kenne ich noch gar nicht. Wow.
Hey, ich hoffe, dass er bei mir auch so gestrahlt hat. Das würde ich ihm voll übel nehmen, wenn nicht. Ich nehme ihn in
den Arm. Aber schön, dass er so mal auf andere Gedanken kommt.
„Hast du ihre Augen gesehen? Sie kommt nach mir.“
„Äh, Paps? Das sieht man doch noch gar nicht.“

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„Wo ist denn eigentlich Mam? Ist alles in Ordnung? Und wie heißt die Kleine überhaupt? Irgendwie habe ich das noch nie gefragt.“

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„Mam geht es gut. Sie hat sich direkt hingelegt. Und deine Schwester heißt Michelle.“
„Michelle? Cool. Voll cool.“

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„Darf ich sie mal in den Arm nehmen?“
„Klar.“
Ich muss echt sagen, dass sie voll süß ist. Na gut. Ich hoffe, das bleibt auch so. Nachher lege ich mich hin und sie malt
mich mit Lippenstift an und so. Ey. Haha.

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„Na, Michelle. Ich bin dein großer Bruder. Cool, oder?“
Ey, wie sie lächelt. Ja doch. Ich denke, wir werden beste Freunde.

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„Aber lass sie jetzt erstmal, Joel. Das war doch alles ein bisschen viel. Lass uns was essen.“
Gesagt, getan.
Wir unterhalten uns auch eine ganze Weile über Jimmy und so. Ich erfahre zwar immer noch nicht so wirklich viel über ihn,
aber das ist okay. Paps möchte mich jetzt auch bald irgendwo mit hinnehmen. Er muss da einen betrügerischen Ehemann
überführen. Wenn es denn so ist. Manche Sims haben echt Probleme.
Später kommt auch Mam mit dazu. Mit einem großen Eis. Den hat sie sich verdient. So richtig. Und wer hat ihn gemacht?
Tja. Das weltbeste Eis kommt immer von mir.

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Mam ist echt schon die Beste.

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Später dann so:
„Was ist mit dir los, Junge? Du strahlst ja über beide Ohren. Bist du verliebt?“
„Ähm was?“

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„Äh, nö. Nein. Wie kommst du darauf? Ich freu´mich nur wegen Michelle.“

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Wie soll ich auch verliebt sein, wenn ich nicht mal weiß, von wem dieser Zettel kommt? Oder soll ich das doch mal
rausbekommen? Hmm.

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Also, Nun ja. Warum eigentlich nicht? Nur nachher bin ich enttäuscht oder so. Stellt euch vor, der kommt von Svenja.
Pinky. Uff. Obwohl. Hmm. Pinky? Wow. Äh. Nein. Ne, nicht Pinky. Dann eher von Alexandra. Bääääh, nein. Aber es könnte
durchaus sein. Verdammt. Nein, niemals Alex.

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Folge gekoppelt mit: About a Family von debug
Direktlink: https://www.simforum.de/index.php?threads/201086/post-4971468




Cool. Emilio hat mich angeschrieben, ob ich nicht heute Bock nach San Myshuno habe. Da ab heute Sommerferien sind,
dürfen wir unser Praktikum nur bis Mittag machen. Eigentlich sollte es ja gar nicht in den Ferien sein, aber es kam immer
irgendwas dazwischen. Dafür sollen wir wohl verlängerte Herbstferien bekommen. Mir ist es recht, denn mein Praktikum
macht mir Spaß. Egal, ob in den Ferien oder nicht.

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Ich rufe meinen großen Bruder an, weil ich nicht mal weiß, wo er da wohnt. Er ist ja auch erst umgezogen.
„Äh. Okay. Dahinten? Klar. Mein Bus kommt dann um 11:32 Uhr.“

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Es tut gut, mal was anderes zu machen. Ich habe nämlich letztens Melody gesehen. Wollte ich eigentlich nicht von berichten,
aber so ganz vermeiden lässt es sich eh nie. Sie hat mir einen richtig giftigen Blick zugeworfen. Man ey.
Ich gehe zu Paps runter und bekomme meine nächste Aufgabe. Er wiederum ist am Fall „James“ dran. Da versucht er
herauszufinden, wo er das letzte Mal war und so und ob man ihn nicht irgendwo gesehen hat und so weiter. Ein hartnäckiger
Fall findet Paps. Sowas liebt er.
Ich wiederum soll alte Zeitungen durchforsten und irgendwas von dem Verschwinden rausfinden. Jahrbücher durchgucken. Jo.

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Aber irgendwas zu finden, ist nicht einfach. Trotzdem macht es Spaß. Recherchieren und dann zuschlagen, wenn man was hat.

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Bis dann Mam nach unten kommt.
„Hey, sorry, dass ich euch störe, aber ich wollte das direkt abklären, weil mir eure Meinung wichtig ist. Weil, es hat sich
da was ergeben und es wäre schön, wenn ich das machen könnte.“
Oh, da werde ich hellhörig. Und Paps denkt schon das Schlimmste, haha.

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„Ihr wisst, dass ich gern wieder arbeiten möchte und klar, jetzt ist Michelle da. Aber ich habe da gestern ein schönes
Angebot bekommen. Würde dann aber abends anfangen, wenn Joel schon Schulschluss hat.“
„Ja, wieso? Ist doch schön.“

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„Ja, das ja, aber das wäre in Willow Creek und ihr wisst, wie die Busverbindung dahin ist. Ich habe nun mal keinen
Führerschein und mit dem Fahrrad ist es zu weit. Ich habe gute Aufstiegsmöglichkeiten im Einzelhandel.“
Ich lege mein Buch zur Seite und schaue ganz erstaunt hoch.
„Moment. Du meinst, dass wir dann umziehen sollten? Äh. Wir sind doch erst umgezogen.“

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„Ich bin ehrlich. Ich hasse diese Gegend hier. Ständig dieser Lärm wegen des Parks. Alles ist hier voller Bubble Tea Bechern.
Überall liegen die rum. Nein. Du weißt selber, wie laut es draußen sein kann und die Chance ist wirklich genial.“
„Willow Creek, Mam? Da muss ich dann ja wieder mit dem Bus fahren.“

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„Deine Busverbindung wäre auf jeden Fall besser sein als meine abends. Aber wie gesagt, ich hätte endlich mal wieder
einen Job. Und wenn ich dann noch aus dieser Gegend weg wäre, wäre das wirklich schön. Ich weiß ja nicht, wie es euch geht.“
„Hm, in Willow Creek wohnt Jimmy. Dann könnte ich in seiner Nähe sein, wenn was ist. Ihm geht es nämlich langsam wieder
besser. Wollte ihn eh mal besuchen.“
„Okay, cool. Ich hätte auch nichts dagegen.“
„Ich unterstütze dich, wo ich kann und wenn du gern wegziehen möchtest, dann soll es so sein.“
„Danke, Marc.“
Haha cool. Schon wieder umziehen. Aber Willow Creek finde ich tausendmal besser, als hier. Na klar. Meine Schule ist nicht
so weit, aber ich war da damals sowieso schon immer öfter. Als Kind immer mit dem Fahrrad rumgescheppert.

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„Und wenn, dann bin ich ja auch noch für Michelle da. Es kann halt nur sein, dass ich mittags plötzlich losmuss.“
„Ja, aber dann bin ich ja noch da. Ich habe mir schon überlegt, wie ich das machen kann. Also, was sagst du Joel? Wäre
das okay für dich? Ich hasse es hier.“

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„Ja, na klar. Ist okay für mich, wieder mit dem Bus zu fahren. Die Copperdale High ist schon ganz cool. Lerne da langsam
die anderen kennen. Das will ich jetzt nicht aufgeben.“
„Nein, das ist klar. Da sollst du auch ruhig bleiben. Ich habe schon ein Haus oben gefunden. Dort bauen sie komplett neu
und es sollen schöne Parks dort hinkommen. Wenn ihr wollt, können wir uns ja morgen das Haus mal anschauen. Müssen
uns nur beeilen, da die Interessenten nicht gerade wenig sind.“
Mam hat echt an alles gedacht und sie meint es wirklich ernst. Ich bin für jedes Abenteuer offen. Und ich wäre endlich weg
von Melody. Das kommt ja auch noch mit dazu.
Mam macht einen Termin für morgen klar.

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Schließlich arbeiten Paps und ich noch etwas weiter. Ein bisschen aufgeregt bin ich dann ja doch schon. Zu Willow Creek
hatte ich schon immer einen besseren Draht. Die Sims sind da ganz anders.

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Und Paps könnte ja vielleicht dann besser an seinen Fällen arbeiten? Er tut so viel für die Sims da draußen. Schon echt krass.
Im Moment arbeitet er auch wieder viel. Es geht ja nicht nur um Jimmy, sondern auch um James. Selbst mich berühren diese
beiden Fälle. Vielleicht, weil James in meinem Alter ist.

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Später gehe ich zu Michelle hoch.
„Wir kriegen das schon hin, oder? Wir zwei.“

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Mam kommt zu mir in die Küche, als ich mir vor San Myshuno noch was zu Essen mache.
„Ist das wirklich für dich okay? Du kannst ehrlich sagen, wenn du hierbleiben möchtest, dann finden wir schon eine andere Lösung.“

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„Nein, Mam. Alles cool. Willow Creek geht voll in Ordnung.“

Als ich fertig bin, habe ich auch nicht mehr viel Zeit bis zum Bus. Den Führerschein mache ich noch nicht so wirklich,
aber vielleicht wäre das doch langsam mal eine Option. Wenn ich was hasse, sind es überfüllte Busse.

Emilio wartet sogar schon auf mich.
„Hey, Großer. Hoffe, du wartest noch nicht lange.“
„Alter, was denkst du denn? Hab schon voll Staub angesetzt und so.“

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„Was gibt's Neues? Eine flachgelegt?“
„Ne, aber schau mal. Mam hat vorhin gesagt, dass sie die Chance auf einen guten Job hätte und wie es aussieht, ziehen
wir nach Willow Creek. Schau mal. Das Haus gucken wir uns morgen an.“

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„Ey, komm schon. Dein ernst? Da wohnen doch voll die Opas und rennen da mit ihrem Rollator durch die Gegend. Voll
der langweilige Scheiß da. Aber wenn ihr Hilfe braucht, sag Bescheid. Wollte sowieso mal rumkommen und mir den kleinen
Windelpupser anschauen.“
Emilio rennt zur Bank und holt den Basketball, den er mitgenommen hat. Er spielt das immer noch sehr gern und ich komme
auch langsam in den Genuss. Macht Spaß und ist eben auch so eine Sache, die gut ablenkt.
„Komm, Alter. Worauf wartest du? Oder bist du hier, um Mam Blümchen zu pflücken?“

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„Guck´mal, wie der reingeht. Siehst du das? Sauberes Ding.“
Ja ja. Wie er wieder angeben möchte. Er macht das ja jetzt auch ein paar Tage länger als ich.

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„Voll geil, Alter. Und ich zeig´dir, wie das geht. Immer schön üben und so. Macht voll Bock.“

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„Wie geht es dir eigentlich sonst so, Emilio? Alles okay?“
„Jo geht. Bisschen Stress mit Naomi. Manchmal geht sie mir dann doch 'nen bisschen auf die Pfanne. Alter, ich hab voll
gewonnen. Krass. Haha. Ne, du bist 'ne Lusche, kleiner Bruder. Langweilig immer zu gewinnen.“

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Wir spielen noch eine ganze Weile zusammen und es macht wirklich viel Spaß. Mein Bruder wird sich nie ändern und das
ist auch gut so. Dank ihm, komme ich immer mehr raus. Das tut gut. Ungewohnt, aber gut. Und vielleicht öffnet mir Willow
Creek ja noch mehr Tore.
„Jo, wenn du mal wieder Bock hast, dann spielen wir wieder 'ne Runde. Hab kein Bock auf Naomi. Die ist voll zickig geworden.
Meckert nur rum. Ich darf echt nichts mehr. Und grüß Mam und Paps. Vielleicht schaffe ich es am Wochenende mal rumzukommen.
„Mach's gut. Gerne wieder.“

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Emilio ist schon schwer in Ordnung und ich hoffe, dass es sich mit Naomi wieder einrenkt.

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Bis der Bus kommt, habe ich noch etwas Zeit. Ein paar Körbe schaffe ich noch. Übung macht den Meister.

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Meine Laune wird auch immer besser.

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Es reicht dann auch für heute. Habe nicht mehr viel Zeit und so ruhe ich mich noch etwas auf der Bank aus, bevor es
nach Hause geht. Mam schicke ich noch eine SMS, dass ich mit dem nächsten Bus komme und ich mich doch etwas mit
Emilio verquatscht hatte.
Bis ich dann zusammenzucke, als mich jemand von der Seite anquatscht.
„Hey Joel, so trifft man sich wieder, was? Was treibst du hier? Hab dich grad gesehen und dacht´ mir, ich sag’ mal Hallo.“

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Ja, das Problem ist jetzt, dass Paps mir gesagt hat, dass ich mit seinen Mandanten nicht so reden soll, da dann doch einiges
rausrutschen kann, als Grünschnabel.

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Also versuche ich so zu tun, als wenn ich ... Mann. Ich habe keinen Plan, was ich sagen soll. Ich bin nicht so gut darin,
mit anderen Sims zu quatschen. Und dann ist er eben noch ein Mandant von Paps. Na toll.

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(Wisst ihr, wobei ich immer schmunzeln musste bei den Bildern? Meine sind absolut simsleer und bei debug ist die Hölle los.
Selbst bei unserem Crossover geht sie sehr mit Liebe ins Detail^^)

„Hey, erkennst du mich nicht mehr, oder was? Oder darfst du nicht mit mir sprechen?“

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„Äh doch. Aber weiß nicht, was ich sagen soll.“
Ja, cool. Ist ja irgendwo auch so.

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„Okay, du machst es mir jetzt auch nicht leicht. Wie läuft's 'n so mit deinem Praktikum?“

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„Jo, ganz cool. Und ähm. Bei dir so?“
Ich bin gerade doch recht überrascht, dass sich Colin so für mein Zeugs interessiert. Selbst von Melody hatte ich nicht
mal irgendwie gehört, wie es mir geht oder was ich denn so gemacht habe. Oder überhaupt fragt das in der Schule niemand.
Was irgendwo schade ist, aber was will man machen? Man sieht mich in der Schule immer irgendwie als Konkurrenten. Warum,
wieso und weshalb habe ich nie verstanden. Denkt da an Daniel letztens.
Und Colin sieht auch nicht gerade so aus, als würde er eine Brillenschlange sein, der sich in seinen Büchern verliert. Ne.

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„Na ja ... also, ich mach’ grad kein Praktikum, falls du das meinst. Ich hab grad meine Abschlussprüfung hinter mir.
Allerdings haben wir die Ergebnisse noch nicht. Jedenfalls werd' ich erstmal versuchen, den Sommer ein bisschen zu
genießen, bevor ich studiere. Weißt du, ich bin froh, wenn ich ab und zu mal nicht an die Sache mit James denken muss.
Und verrätst du mir jetzt, was du so in deiner Freizeit treibst? Wie alt bist du eigentlich?“

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Doch irgendwie fange ich an, aufzutauen. Nur, was soll ich auch groß erzählen, außer:
„Äh, klar. Sorry. Bin ein bisschen durch den Wind. Klar. Ich ähm, Na ja. Jetzt sind Sommerferien und ist schon cool, aber
haben ja eben das Praktikum. Ich werde im Herbst, 18. Und du? Ähm. Nun ja. Was ich mache? Zocken. Kein dolles Ding,
aber jo, zocken. Und du?“

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„Auf sowas hab ich dich auch geschätzt. Ich bin 19. Also, ich mach’ eigentlich ziemlich viel in meiner Freizeit tatsächlich.
Viel Sport und Musik jedenfalls, aber auch mit Freunden abhängen. Was zockst 'n so?“

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„Äh, ist das blöd, wenn ich sage Lebenssimulationen? Also keine Ballerspiele oder so. Ich hab´ da so 'nen Spiel, das
„Neverending Story“ heißt. Baut man seine eigene Dynastie mit auf. Ganz cool.“
Auch wenn es gerade interessant ist, habe ich total nicht mehr an die Zeit gedacht.
„Oh, verdammt. Mein Bus kommt gleich. Voll die Zeit verpennt. Äh. Ich muss leider los. Ist das schlimm?“

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„Nein, wieso sollte das blöd klingen? Ist das dieses Spiel, wo man seine eigenen Pixelmännchen steuern kann? Cool, das
kenn’ ich. Meine Kumpels und ich haben das auch früher oft gezockt. Aber meistens haben wir die nur....na ja du weißt
schon das Eine machen lassen oder sie sind verhungert oder im Pool ersoffen. Aber find' ich cool. Kein Ding, wenn du
abhauen musst. Mein Kumpel Imran wartet eh schon. Wenn du mal Bock hast abzuhängen, meld' dich einfach.
Meine Nummer hast du ja. Man sieht sich, Joel!“

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Da muss ich schmunzeln.
„Ja, ich ähm.“
Normal schätze ich Typen wie Colin irgendwie so als Mädchenschwarm ein, denen ich immer im Weg stehe. Das hatte
ich einmal. Auf meiner alten Schule war da so ein Typ, der hüpfte durch die Betten wie blöd. Doch irgendwann verliebte
sich ein Mädchen in mich, was er aber eigentlich haben wollte. Tja, das gab dann eine blutige Nase. Seitdem bin ich vorsichtig.
Aber vielleicht habe ich mich bei Colin ja getäuscht.

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Folge 24.jpg

Am nächsten Tag schauen wir uns das Haus schon sehr früh an, weil hier heute Unwetterwarnung sein soll. Wäre dann
natürlich auch nicht so prall, sich ein Haus bei Unwetter anzuschauen. Doch Mam ist es sehr wichtig, da sie ein wenig
Schiss hat, dass das jemand vor unserer Nase wegschnappen könnte. Sie freut sich sehr auf ihre neue Chance. Ich gönne
es ihr auch. Sie hat schon so viel für uns getan und jetzt möchten wir ihr auch mal was wiedergeben, so Paps.
So stehen wir in Willow Creek in der hintersten Ecke und ich muss sagen, dass es sehr schön hier ist. Vor einem weißen
Haus bleiben wir stehen. Schaut zumindest auf den Bildern so aus, als wäre es das. Wow.

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Etwa 10 Minuten warten wir auf den Makler, der uns zur Besichtigung die Schlüssel gibt. Es ist kleiner als in Copperdale,
aber einladend sieht es trotzdem aus.
Ich öffne die Tür und schaue mir alles genauer an.

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Das hier scheint das Wohnzimmer zu sein. Wow, ein kleiner Garten, wo man auch Hühner halten kann. Nur für Wollfgang
wäre hier kein Platz. Aber die Aussicht ist toll. Dahinten scheint ein Fluss zu sein.

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Willow Creek hat mir schon immer gefallen irgendwie. Wir wohnten hier schon mal in der Nähe und dann bin ich gern
durch den Park geschlendert. So viel Natur an einem Fleck ist wirklich sehr schön. Und es ist sehr ruhig hier. Als ich die
Balkontür öffne, zeige ich euch erstmal, was ich von diesem Haus halte.

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Grün in Grün und man hört sogar das Plätschern des Flusses. Schwäne sehe ich. Einfach mega. Also nicht, dass ich so
ein Naturfreak bin wie Joshi, aber ich liebe es einfach nur irgendwo auf der Bank zu sitzen und in die Ferne zu starren. Gedankenlos.

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Aber es würde wieder viel zu tun sein. Alles nochmal neu einrichten. Oh man. Immer nur umziehen, ist auch doof. Ich
hoffe, wir bleiben hier. Hier will ich sowieso nie wieder weg. Wenn wir denn das Haus bekommen.

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Nebenan, habe ich schon gehört, soll ein Park hinkommen. Da bin ich gespannt. Nachbarn brauche ich eh nicht.

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Ich gehe einmal herum und sehe, dass hier ... ähm. Ein Baumhaus steht? Wie abgefahren ist das? Der Garten ist schon so
klein, aber ein Baumhaus musste der Vorbesitzer noch hinpflanzen, haha. Zumindest soll das wohl mal eines werden.
Auch irgendwie cool. Für ein Baumhaus ist man nie zu alt.

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Und tatsächlich ist gleich hinter dem Haus ein cooler Fluss. Hier war ich noch nie. Zwar sollte ich nicht zu viel über Melody
und so nachdenken und diese Stelle würde es hier vielleicht anheizen, aber Melody macht mir gar nichts mehr kaputt.
Wenn ich hier sitzen möchte, dann werde ich das auch. Ohne Gedanken an diese blöde Kuh. Aus. Nein. Hör auf! Nicht an sie denken!

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So bleibe ich einfach eine Weile hier sitzen und genieße es.

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Später gehe ich zurück, als Mam mich ruft. Oh. Ich habe gar nicht mitbekommen, dass zwei Stunden vergangen sind. Wow.
„Und? Was hältst du davon? Magst du dieses Haus? Wollen wir hier einziehen?“

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„Mam? Ich liebe dieses Haus. Ich liebe hier alles. Das ist total cool und hast du gesehen? Wir haben 'nen Baumhaus.
Hat auch nicht jeder. Besser als Copperdale. Aber so richtig. Ja, Mam. Ich würde mich freuen.“
So aus dem Häuschen war ich schon lange nicht mehr.
„Na gut. Dann sage ich dem Makler Bescheid, dass wir hier einziehen werden.“
„Cool. Mega. Ich liebe es.“

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Doch bis dahin müssen wir renovieren, einrichten und boah. Alles eben nochmal. Aber das alte Haus werde ich nicht vermissen.
Paps hofft, dass er es gut verkaufen kann. Und erstmal muss alles leergeräumt werden. Das kann noch heiter werden.

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Mam und ich sitzen noch eine Weile hier draußen, während Paps sich in Ruhe umschaut. Er plant, wo was hinkommen wird.
Bis auch schließlich er für heute gut sein lässt.
„Und? Wie findest du es? Gar nicht schlecht, oder?“

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Paps erzählt mir, dass er sich hier auch gut vorstellen könnte in Ruhe zu arbeiten. Ohne die grölenden Kids draußen.
Einfach mit dem Lappi am Fluss sitzen und recherchieren. Haha, und ich daneben. Besser kann man nicht arbeiten. Ich bin dabei.

Am nächsten Tag macht das Wetter auch einigermaßen mit. Wir pendeln immer hin und her und der Möbelwagen ist auch
bald unterwegs. Aber wir kennen das ja schon. Spontan umziehen: Bei uns immer, haha. Es sind zwar interessante Abenteuer,
aber auch anstrengende.

Und so betreten wir zum ersten Mal gemeinsam das neue Haus.

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Es kann losgehen.

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Heute scheint der Tag irgendwie nicht zu Ende zu gehen. So viel Sprit hat Paps bestimmt in den letzten zwei Jahren nicht
verfahren, wie heute. Hin und her und hin und her. Er meint halt, was wir hier haben, haben wir hier.

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Zum Verschnaufen ist gar keine Zeit. Karton für Karton wird in den Flur gestellt. Wir kommen gar nicht richtig zur Ruhe.
Erst kommt Michelle auf die Welt und dann kommt Mam kurz um die Ecke, dass wir umziehen. Wow. Die Sommerferien
sind schon krass. Mam weiß aber selbst, dass Paps und ich viel zu tun haben mit unserem Job. Deswegen möchte sie das
alles eben schnell über die Bühne haben. Jimmy hat vorhin auch angerufen. Er würde gerne bald Alaska abholen. Schön,
dass Paps ihm helfen konnte.

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Boah, also langsam merke ich das in den Armen. Ey. Damit muss doch bald mal Ende sein. Und dann kommt auch noch
der Möbelwagen. Alles geht Schlag auf Schlag.

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Warum hat Mam eigentlich so große Pflanzen? Da bricht man sich ja einen ab.

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Irgendwann gibt es dann aber doch eine kleine Pause. Paps redet sogar das erste Mal so richtig heute:
„Na, ist doch alles halb so wild, oder nicht? Schon fast alles da. Auf geht's.“
Was für eine Ausdauer hat dieser Mann bitte?

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Wir richten im Wohnzimmer schon mal eine kleine Ecke ein, die auch richtig gemütlich wirkt. Wow. Hier kann dann Michelle
erstmal bleiben, bis wir fertig sind. Ein Reisebett kommt hier auch noch hin. So bekommt sie den ganzen Trubel nicht so mit.
Michelle macht in ihrem kurzen Leben schon ordentlich was mit.


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Sieht doch bislang ganz schön aus.

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Mehr schaffen wir für heute nicht. Es ist später Nachmittag und es soll erstmal gut sein. Vieles müssen wir aber noch aus
Copperdale holen, bis wir die Tür endgültig dort abschließen können.
Mam bringt meine kleine Schwester in ihr vorübergehendes Reich.

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Sie ist eine richtig Süße und hat schon total viel Haare auf dem Kopf. Mam sagte, dass das bei mir auch so war.

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Aber wenn Michelle unser Werk hier gut findet, dann bin ich schon etwas stolz auf mich. Und anscheinend tut sie das.

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Meine Güte habe ich einen Mordshunger. Wir beschließen, Pizza zu bestellen. Genau das brauche ich jetzt. Die Kleine
schaut sich derweil interessiert um, aber dann merke auch ich, dass der Umzug nicht einfach für sie ist.

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Schließlich verschwindet sie dann doch im Schlummerland.

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Etwas später denke ich, dass unsere Pizza geliefert wird, aber dann sehe ich, dass es Emilio ist. Da scheint ja jemand sehr
neugierig zu sein. Ich habe meinen Geschwistern gesagt, dass wir umziehen, aber so richtig interessiert hat es nur Joshi
und Emilio. Wer nicht will, der hat schon. Ich gehe raus und sehe, dass er ziemlich bedrückt dasteht. Hmpf. Hat er doch
wieder Stress mit Naomi?
„Hey, hehe. Ähm. Auch wenn das jetzt eine doofe Frage ist: Ist alles in Ordnung?“
Er hat ganz rote Augen.

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Und so wirklich antworten, tut er auch nicht.

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„Kannst du mal bitte Paps holen? Hat er grade Zeit?“

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„Na, klar. Moment.“
Ich gehe also rein und sag Paps Bescheid. Er geht auch direkt zu meinem älteren Bruder raus. Aber was da draußen
besprochen wird, bekomme ich nicht mit.

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Irgendwann kommt Paps mit Emilio rein. Mam und ich sitzen im neuen Esszimmer. Sie muss bald los, um sich ihre neue
Arbeit schon einmal anzuschauen. Probearbeiten. Wäre ja cool, wenn Mam da wirklich fest anfangen würde. Und wenn
nicht, war der Umzug trotzdem nicht falsch.
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„Wenn du möchtest, kannst du da doch nebenbei auch noch jobben, Joel. Es ist nie verkehrt, noch etwas Geld nebenbei zu verdienen.“
Ich glaube, Mam vergisst im Moment, dass ich ja eigentlich das Praktikum mache. Und Einzelhandel? Nein, niemals.
Da bin ich eher wie Paps gestrickt. Lieber sein eigenes Ding machen.

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Bis dann Emilio sein Anliegen schildert:
„Mam? Kann ich eine Weile hierbleiben? Geht das? Es ging heute zu weit mit Naomi. Keine Ahnung, was mit der Frau
nicht stimmt, aber sie hat wohl ihre Dauertage wie Aurelie. Zickigen Weiber hier immer. Mann, Mann, Mann.“

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„Alter. Die dreht voll ab. Ich will unbedingt studieren und sie meckert rum, dass ich ja andere Frauen kennenlernen könnte
und ich ja Verpflichtungen habe und so weiter. Ey, dieses Mädchen war mal meine Traumfrau. Jetzt meckert die immer rum,
dass ich ja den Abwasch machen muss und so. Hab´ich ja voll kein Problem mit. Na ja. Eigentlich schon, aber ich mach´ den
Scheiß halt. Und sie redet von Verpflichtungen. Alter, ich will Musiker werden. Volle Kanne dreht die durch.“

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Ich sehe, wie er wieder den Tränen nahe ist. Das eine Frau ihn zum Weinen bringt, ist schon echt eine Kunst. Deswegen
muss ich ihn einfach mal in den Arm nehmen.
„Ich hätte nichts dagegen, wenn er in meinem Zimmer schlafen würde. Echt nicht. Ist ja eh irgendwie noch kein richtiges Zimmer.“
„Echt? Jo? Du bist der beste, Bro.“


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Mam schaut Paps an und nickt nur.
„Aber hör zu. Das heißt für dich aber auch, dass du hier dann beim Einziehen helfen kannst. Also faul auf der Socke hängen ist nicht.“

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„Hey, Paps. Jo. Hätte ich doch eh gemacht. Komm´ ich wenigstens von dieser Gewitterhexe weg. Und danke. Ich werde
auch nicht lange bleiben. Sie soll nur merken, dass ich mich nicht so rumschieben lasse und merkt, dass ich auch noch
ein anderes Leben habe. Das reicht schon.“

Während Mam auf der Arbeit ist, kümmere ich mich um Michelle. Ich hab´eh genug für heute. Schlaucht tierisch. Emilio
übernimmt. Heftig, das mit Naomi. Irgendwo bin ich ja froh, dass ich nie mit Melody zusammengekommen und noch
Single bin. Kein Stress.

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Später kommt auch Joshi noch mit dazu und packt mit an. Auch er ist langsam etwas genervt von Madleen und Aurelie.
Doch die beiden weigern sich weiterhin, hierherzukommen. Keine Ahnung, ob da im Moment irgendwas in der Luft liegt,
aber dieser Zickenkram nervt gehörig.


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Ich möchte meine Ruhe haben von alledem.
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Hoffentlich wird Michelle nicht so eine Zicke. Das fehlt mir dann ja echt noch. Aber nein. Wie kann so ein Lächeln so
zickig werden? Niemals.

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Später bringe ich Michelle zu ihren großen Brüdern. Die beiden sind auch schon sehr neugierig auf sie.
„Echt? Das ist meine kleine Schwester? Wie süß ist sie denn?“

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„Ja, sie ist süß, oder?“
Nur Emilio schaut sie stumm an.

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„Maximilian ist älter als sie. Witzig. Eine Tante zu haben, die jünger ist als ihr Neffe, sollte eigentlich ins Simsbuch der Rekorde.“

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* * * * *

Am nächsten Morgen sehe ich Emilio auf dem Gästebett sitzen. Hat er überhaupt geschlafen? Er sieht zumindest nicht danach aus.
„Hey, dich hat es ja wirklich voll getroffen mit Naomi. Also, wenn du wen zum Reden brauchst und so: Ich bin da, okay?“

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„Jo, alles cool. Hab´ viel nachgedacht und so und ich werde ihr jetzt einfach mal zeigen, wo der Hase läuft und dass sie
mit mir sowas nicht abziehen braucht. Sie weiß, wie ich bin und das muss sie akzeptieren.“

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„Und wenn ich sie jetzt aus dem Bett scheuchen muss. Mir doch Latte. Die kann sich jetzt erstmal was anhören und wenn,
dann soll sie doch gehen. Mann, ich lieb´ sie halt, Alter. Sowas verstehst du noch nicht. Also, wenn man mit seiner Perle
zusammenwohnt. Da geht voll der Alltag los. Voll der Scheiß.“
Da ist ja jemand so richtig motiviert. Ich hoffe sehr für ihn, dass er jetzt das Richtige macht und alles wieder in die richtigen
Bahnen lenken kann. So zieht er sich fix an und fährt zurück nach San Myshuno.
„Mach's gut. Und wenn du mal Probleme mit den Weibern hast, dann weißt ja, wo du mich findest.“
„Alles klar. Wir sehen uns.“

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Schade, ich hätte mich trotzdem gefreut, wenn er hiergeblieben wäre. Wir haben immer so viel Mist zusammen gemacht.
Das fehlt mir. San Myshuno ist ja etwas weiter weg.

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Aber sind Mädels wirklich solche Zicken? Madleen. Aurelie, Naomi und Melody. Bin ich echt nur umgeben von Zicken?
Ne, darauf hätte ich keine Lust. Die können da bleiben, wo der Pfeffer wächst. Machen nur Stress. Ich brauche keine Mädchen.

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Später beim Frühstück fragt mich Mam:
„Habe ich richtig gesehen, dass Emilio schon wieder weg ist?“

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„Ja, Mam. Er möchte sich jetzt mit Naomi aussprechen.“
„Mal wieder. Glaub´mir. Das versucht er schon lange.“
Gestern ist Mam nur fix und alle nach Hause gekommen und sofort ins Bett.
„Und? Wie ist deine Arbeit so?“
Sie erzählt mir, dass noch nicht viel passiert ist, außer dass ihr alles gezeigt wurde.

Später setze ich mich noch etwas an den Rechner und schreibe meine Berichte fürs Praktikum. Viel kann ich leider nie
erzählen, da ich ja nicht aktiv bei Paps seinen Fällen dabei bin. Also die großen Fälle. Da hätte ich seitenlang was zu erzählen.
Ich berichte über die Begegnung mit Colin. Natürlich nenne ich ihn nicht namentlich. Es ist gar nicht leicht, verdeckte Berichte
zu schreiben, wenn man aber bei der Wahrheit bleiben sollte. Jetzt merke ich eigentlich erst, dass der Beruf nicht gerade
praktikumsgeeignet ist.

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Es gibt sogar ein kleines Handbuch für Detektive. Paps meint, das könnte nicht schaden, auch wenn vieles darin überzogen ist.
Nachher findet man eh seinen eigenen Weg und verwendet seine eigene Strategie.

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Mein Praktikum ist zwar viel mit lesen und recherchieren verbunden, aber es ist trotzdem sehr interessant.

Währenddessen hat Paps mit Joshi die Küche eingerichtet. Ich helfe noch beim Feinschliff und dann kann hier ordentlich
gekocht werden. Ich bin zwar nicht so der Koch, aber trotzdem helfe ich zwischendurch mal beim Backen mit oder so.
Wenn ich nicht alles vorher wegnasche, haha.

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Das ist also nun unsere Küche.

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Kurz danach wollen wir noch eine Tour nach Copperdale machen, aber das wird wohl heute nicht mehr passieren.
„Hallo, Marc. Wie geht es dir?“

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„Hi, Jimmy“, sagt Paps. „Dir scheint es wirklich besser zu gehen, wie ich sehe.“
„Ja. Ich bin froh, dass Alaska dich gefunden hat. Sie ist so wunderbar.“

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Paps und ich sehen sofort, dass er gar keine Schuhe anhat. Aua. Wir schweigen uns aber nur an.

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„Ähm, ich würde gerne mit dir, ähm, mit euch reden. Können wir reingehen? Ich habe so viel auf dem Herzen und das
möchte ich jetzt einfach mal alles rauslassen.“
Ich glaube, Paps denkt das Gleiche wie ich: So lange hört man nichts mehr von ihm und plötzlich steht er bei einem vor
der Tür. Warum jetzt? Ich bin jetzt aufgeklärt, was damals passiert ist. Warum hat er ihn nicht gleich um Hilfe gebeten?

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Doch Jimmy möchte sichergehen, dass Mam nicht in der Nähe ist. Erstmal will er mit uns reden. Na gut. Also gehen wir
rein. Und seht ihr? Er hat wirklich keine Schuhe an.

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„Also, Jimmy. Du weißt, ich bin dein bester Freund und so, aber dass du dich nie gemeldet hast, das nehme ich dir schon
sehr übel. Warum? Du hättest dich jederzeit melden können. Plötzlich warst du weg.“

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„Weißt du, Joel?! Wir sind wirklich durch dick und dünn gegangen. War eine schöne Zeit. Die ganzen Monate hatte es
mich zerrissen, dass Jimmy sich nicht gemeldet hatte.“

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„Und jetzt sitzt er hier, als wäre nichts gewesen und ich bin kurz davor, ihm den Kopf abzureißen. Arghs.“
„Das liegt daran, weil ich euch schützen wollte. Er wäre auch auf euch losgegangen und das wollte ich nicht riskieren.“

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„Wen meinst du? Warum sollte er auf uns losgehen? Man. Du hättest dich melden können.“
„Ja, das ist es ja, Marc. Du hattest selbst damals gesagt, dass du mittellos bist, okay? Und deswegen wollte ich dich nicht
mit reinziehen. Und jetzt könnte ich deine Hilfe gebrauchen. Jetzt bist du eben nicht mehr mittellos.“
„Trotzdem verstehe ich nicht, was du damit meinst, dass er auf uns losgehen würde. Was hat meine Familie damit zu tun?“
„Na ja. Weil du mein Halbbruder bist. Deswegen.“
„Was sagt der da, Joel? Halbbruder? Ey, komm.“
„Dann hör mir doch mal zu.“

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„Meinst du, das ist meine echte Haarfarbe? Augenfarbe? Ich trage niemals eine Brille. Tja. Das liegt daran, weil man das
sonst erkennen würde. Also, dass wir Brüder sind. Marc. Das ist eine lange Geschichte und deswegen bin ich hier, um mit
euch darüber zu reden.“
„Herr je. Ich habe mir Sorgen gemacht. Du hast halbtot im Park gelegen. Hast du da zu viel Sonne abbekommen? Du bist
mein bester Freund. Und ich habe keine Geschwister.“

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Da bekomme aber auch ich langsam große Augen. Was hat Jimmy da nur für eine Geschichte? Plötzlich so aus dem Nichts,
soll Paps ihm helfen und dann soll er mein Onkel sein? Wow.
„Also ich würde gerne die Geschichte hören. Oder nicht, Paps?“
Mein Paps sitzt da mit ganz großen Augen und das hat ihm jetzt so richtig die Stimme verschlagen.

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„Ne, sorry. Das is´ mir jetzt nen bisschen zu viel. Ich muss raus.“
Paps steht also auf und geht raus. Kann ich verstehen. Er hat mir so viel von Jimmy erzählt aus alten Tagen und er musste
immer mit dem Geheimnis leben, dass er eigentlich sein Halbbruder ist? Jetzt bin selbst ich neugierig. Meine Großeltern
sind schon eine Weile tot. Ich kannte sie nicht mal wirklich.

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„Joel? Meinst du, er redet mal mit mir? Oder habe ich das gerade voll vergeigt?“

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„Ich glaube, ich gehe jetzt wohl auch besser. Habe mir den Start eigentlich ganz anders vorgestellt. Ich würde auch gerne
Alaska wieder mitnehmen. Sie fehlt mir.“
„Äh, ja ja. Klar. Klar. Kriegen wir hin.“
„Ich wollte hier auch gar nicht so reinplatzen, aber ich trage das halt schon ewig mit mir rum.
Wir gehen in den Flur und ich schaue, wo Alaska ist. Jimmy sagt mir, dass er in seiner alten Unterkunft ist und gut für den
Hund sorgen könnte. Zwar noch nicht perfekt, aber ihm ist es gerade wichtiger, dass seine Hündin wieder bei ihm ist.
Paps hatte ihm noch etwas Geld überwiesen, damit er nicht wieder in den Park muss.

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„Nur, was soll ich denn machen? Irgendwann musste ich halt mit der Wahrheit rausrücken und immerhin ist er jetzt Detektiv.
Endlich brauche ich ihn nicht mehr beschützen, verstehst du? Man. Das ist alles schon schwer genug. Meinst du, ich lüge nun?“

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„Äh. Nein, nein.“
„Ich werde bald wiederkommen und dann werde ich Marc zeigen, wie ich wirklich aussehe. Dieses Versteckspielen muss
ein Ende haben, aber dazu brauche ich seine Hilfe, verstehst du?“
„Gib ihm Zeit. Für mich ist das ja auch gerade etwas ähm. Nun ja.“

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„Nur sagt bitte keinem was davon. Ich muss erst sichergehen, dass Marc es auch annimmt. Vorher brauche ich gar nicht
anfangen, wieder Ich zu sein.“
„Klar.“
Ich rufe Alaska uns sie hat noch gar nicht mitbekommen, dass ihr Herrchen hier ist. Als sie ihn aber sieht, bellt sie so richtig
drauflos. Jetzt heißt es wohl Abschied nehmen.
„Hey, Süße. Du gehst wieder nach Hause. Aber ich hoffe, dass ich dich besuchen darf. War eine schöne Zeit mit dir. Auch
wenn sie kurz war.“
„Wuff.“

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Ich habe das Gefühl, dass mich Alaska doch ein wenig ins Herz geschlossen hat. Aber ihr Zuhause ist eben woanders.

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Jingles möchte sich dann auch noch von seiner neuen Freundin verabschieden. Er kommt angerannt.

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Und er merkt wohl, was gerade passiert. Jingles wirkt jetzt richtig traurig, als ich dann noch ein paar Sachen nach draußen
stelle, die wir für Alaska gekauft hatten.
„Hey, was ist denn los, Kleiner? Wir können sie doch trotzdem besuchen.“

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Plötzlich fällt mir Jingles in die Arme.

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Und schleckt mich ab. Er ist ganz aufgedreht und als ich ihn wieder runtersetze, geht es so richtig los.

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„Äh, Jimmy? Ich glaube, Jingles möchte bei Alaska bleiben. Puh, das ist gerade etwas verrückt, weil Jingles ist eigentlich
mein Hund und äh. Und du kannst dich ja eh nicht um zwei Hunde kümmern, denke ich. Also müssen wir irgendwie jetzt
zusehen, dass Jingles nicht hinterherkommt und ähm.“ Jetzt bekomme ich doch etwas Panik, da ich jetzt nicht gedacht hätte,
dass sich Jingles so mit Alaska anfreundet. Aber er möchte wirklich mit.

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„Sobald alles sicher ist, möchte ich wieder anfangen zu arbeiten und dann könnte ich mich auch um beide Hunde kümmern.
Ich liebe Hunde und sie sind eine nette Gesellschaft, seit meine Frau nicht mehr ist. Und wenn, dann wohne ich nicht weit weg.
Es wäre doof, wenn wir die beiden trennen würden. Sie haben ihren eigenen Willen.“

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Ich bekomme Tränen in den Augen, als Jingles und Alaska plötzlich so weggehen und Anstalten machen, „nach Hause“
zu gehen. Kann das gerade wirklich sein? Ich habe Jingles, seit er ein Welpe ist. Er ist mein Hund. Hmpf.

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Alaska dreht sich um und macht weiter Anstalten, dass ihr Herrchen langsam kommen soll. Das tut gerade so richtig weh.
Jingles? Hallo? Kommst du wieder zurück? Er kann doch nicht einfach so abhauen. Hallo?! Aber er scheint sich entschieden
zu haben.
„Hör zu, Joel. Es tut mir wirklich sehr leid, dass ich plötzlich hier so reinschneie. Habe mir das ja auch alles leichter vorgestellt.
Ich brauche deinen Vater. Er wird alles verstehen, wenn er bereit zum Reden ist. Und auf deinen Hund werde ich auch gut
aufpassen. Versprochen.“

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Nur, dass gerade alles wie ein Kartenhaus bei mir zusammenfällt, das interessiert wohl keinem. Langsam habe ich das
Gefühl, dass ich einfach keine Sims fest an mich binden kann. Also, das klingt komisch, aber ich dachte auch, dass Melody
meine große Liebe wäre und jetzt hasse ich sie. Ich dachte, Jingles wäre mein treuer Gefährte und wir können Abenteuer
erleben und sowas. Und jetzt verschwindet er einfach? Nein, ich bin gerade doch etwas fertig und ich weiß nicht, ob ich
Jimmy dafür hassen soll. Wer ist dieser Mann überhaupt? Was bildet er sich ein? Er hat mir gerade meinen Hund geklaut
und ich stehe einfach nur da und schaue dem Geschehen zu.

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Und fühle mich immer mehr einsam.

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Ich gehe rein, ohne ein Wort zu sagen. Mam war die ganze Zeit draußen im Garten zugange und wird ziemlich verwundert
darüber sein, wenn plötzlich zwei Hunde fehlen. Paps sitzt auf der Terrasse und starrt ins Leere.

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Aber Jingles hat entschieden. Ich jedoch beschließe, jeden Tag zu Jimmy zu gehen, um sicherzugehen, dass er meinem
Hund dann doch nichts Böses will. Vielleicht ist er ja auch ein Betrüger oder so. Möchte uns ausnehmen. Auch diese
Gedanken habe ich. Er ist bestimmt nur so ein Spinner. Und ich lasse einfach Jingles bei ihm mitgehen. Wie herzlos bin ich?
Ich muss mich ablenken.
„Wie wäre es, Süße? Ich mache mit dir ganz viel. Egal, was du machen möchtest - ich bin dabei. Wäre das cool?“

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Und schließlich lese ich dann einfach nur noch. Das reicht mir alles für heute.

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Ich bin eben nicht für die Masse gemacht. Kann doch eh niemanden bei mir halten. Pfff.
Na ja. Zumindest nicht ganz.
„Sie mag dich, Joel.“
„Meinst du?“

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Okay. Ja. Haha.

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Es ist wohl doch nicht alles verloren.

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Kleines Crossover mit About a family von debug.

Teil 1: https://www.simforum.de/index.php?threads/201086/page-12#post-4972857
Teil 2: https://www.simforum.de/index.php?threads/201086/page-13#post-4973189



Am nächsten Morgen sehe ich, wie Paps schon ordentlich am Arbeiten ist. Ich möchte nicht wissen, wann er angefangen hat.
Gut, ich wüsste nicht, wie ich mich an seiner Stelle fühlen würde, wenn ich plötzlich erfahre, dass ich noch einen Bruder habe.

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Er schaut auch nur kurz hoch und gibt nicht mal ein „Guten Morgen“ von sich. Was wohl gerade in seinem Kopf vorgeht?

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Neugierig bin ich trotzdem.
„Also, ich kenne Jimmy jetzt nicht so, aber er scheint ein netter Kerl zu sein, der eben wohl nur Kacke am Dampfen hat.
Ich finde, wir sollten das aufklären.“

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„Wer weiß, was da im Endeffekt los ist und du hast selbst gesagt, dass da was faul ist. Und wenn dich Jimmy beschützen
wollte, dann kann ich das verstehen.“

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„Hörst du jetzt mal eine Minute auf, über Jimmy zu reden? Geht das? Ja? Danke.“

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Paps merkt gerade selbst, dass er etwas zu laut wird und entschuldigt sich sofort wieder bei mir.
„Okay. Nein. Du kannst da nichts zu. Tut mir leid. Ich wollte nicht lauter werden. Ich glaube, mir wächst das nur alles
langsam über den Kopf.“
„Alles gut, Paps. Ich hab dich lieb.“

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„Weißt du? Schau mal. Ich habe vor, eine Weiterbildung zu machen, damit ich noch mehr Mittel und Wege hab. Ein
Upgrade kann man sagen. Ich finde das gut. Dann kann ich besser arbeiten und habe besseres Equipment und so. Bin
nämlich schon etwas weitergekommen. Schau mal. Hier. Ich zeig’ dir was.“
Paps hat sich eine Anstecktafel ins Wohnzimmer gestellt, wo viele Bilder dran hängen von irgendwelchen Autos und Typen
und Orten. Eine Stecknadel führt dahin und eine dahin und, oh man.

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„Wie es aussieht, habe ich James gefunden. Es gehörte zwar etwas Tüftelei dazu und ich bin mir noch nicht ganz sicher,
aber du könntest mal Colin anrufen und ihm Bescheid geben, dass James womöglich in Evergreen Harbor ist. Irgendwo da.
Mehr weiß ich noch nicht. Und nachher muss ich mit Mam und dir nochmal reden. Mir ist das wichtig mit der Weiterbildung.
Also, ich bin trotzdem weiterhin für euch da, das vergesst niemals.“
Ich weiß nicht, was über Nacht mit ihm passiert ist, aber er ist plötzlich so voller Tatendrang. Oder er braucht einfach nur
einen Kaffee. Das weiß ich noch nicht, haha.

So rufe ich Colin an und gebe ihm die Info durch. Das wäre ja cool, wenn Paps recht hat.
„Hey, hier ist Joel. Mein Paps ist hier ziemlich zugange mit der Ermittlung und er ist sich noch nicht sicher, ob er einen
wirklichen Treffer hat, aber möglich ist alles. In Evergreen Harbor soll er sich wohl aufhalten. Also James.“

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Irgendwie hofft Paps jetzt auch, dass er einen kleinen Durchbruch hatte.

Mam ist noch am Schlafen und Paps weiter am Tüfteln. Also schaue ich mal nach Michelle. Ich habe keine Probleme damit,
auf meine kleine Schwester aufzupassen, doch mir fehlt es langsam ein bisschen, selbst mal irgendwas unternehmen zu können.
Außer meinem Praktikum und Michelle erlebe ich im Moment nicht so bahnbrechendes. Schade.

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Oder etwa doch?
„Äh, was? Heute? Ähm, okay. Wieso nicht?“
Joshi ruft an und würde gern was mit mir unternehmen. Wow. Mit Joshi on Tour? Dass ich das nochmal erleben darf.
Er will mir jedoch nicht sagen, was er vorhat.

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„Mam? Ist es denn okay, wenn ich was mit Joshi mache? Ich kann auch hierbleiben und aufpassen. Also, wenn du mich
brauchst und so.“

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„Nein, alles gut. Ich muss doch heute nicht los und du sollst auch mal raus. Es tut mir ja auch ein bisschen Leid, dass
ich dich so einplane für Michelle.“
„Alles gut, Mam.“

Während Paps weiter am Tüfteln ist, zocke ich noch eine Runde. Ich finde es nur fies, dass ich nicht weiß, wo Joshi mit
mir hinwill. Hmpf. Nachher ist das total nicht mein Ding und so.

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Am späten Nachmittag klingelt es an der Tür und mein ältester Bruder holt mich ab. Na dann. Kann es ja losgehen.
Bin gespannt.
„Hey, na. Bist du bereit? Hoffe, du hast dich etwas schicker gemacht, haha.“
„Äh, wie bitte?! Was hast du vor?“

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„Du grinst so. Was hast du bitte vor?“


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„Na ja. Wenn ich es dir sagen würde, dann wäre die Chance sehr hoch, dass du wieder zurück in dein Zimmer gehst,
also sage ich lieber nichts. Und hey. Es heißt ja nicht, dass es keinen Spaß machen wird, hehe.“

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Okay, jetzt bin ich wirklich kurz davor, wieder umzudrehen. Geht es jetzt in ein Naturkundemuseum oder wie? Kann ich
mir eigentlich gut vorstellen. Aber gut. Ich komme einfach mal mit. Vielleicht ist es ja doch nicht so schlimm und ich freue
mich auch mal, etwas draußen zu sein.

Aber dann: das Romantikfestival? Echt jetzt? Oh man. Hätte ich mein Fahrrad mitgenommen, dann wäre ich jetzt wieder
abgezischt. Boah, nein. Das ist absolut nicht mein Ding. Nein, niemals.

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Joshi wartet wohl darauf, dass ich jetzt vor Freude in die Luft springe, aber das bleibt aus.

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Bis ich dann Svenja sehe. Äh. Will Joshi mich etwa mit ihr verkuppeln oder so? Was macht er mit mir?

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„Sorry, Bruderherz. Aber das ist absolut scheiße, um es so auszudrücken. Was soll ich hier finden? Meine zukünftige
Ehefrau, mit der ich zehn Kinder haben werde? Ey, man. Nein.“
„Komm schon. Gib dem ganzen eine Chance, ja? Du darfst nur nicht diese rosa Suppe trinken. Dann ist alles gut, hehe.
Komm schon, Joel. Das kann witzig werden.“
„Hast du Alina etwa auch so kennengelernt? Das ist doch total uncool.“
Joshi grinst mich nur an und zieht von dannen. Na toll. Dann sieht mich Svenja eh und da kann ich ja jetzt auch nicht
vorbeigehen. Aber wieso gerade Svenja?
„Hey, ist das gerade Zufall, dass du hier bist oder hat dich mein Bruder angerufen?“
Gleich direkt mal raushauen.

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„Wie bitte? Nein. Auch wenn ich es cool finde, dass du hier bist, hihi.“

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Na toll. Okay, dann hat Joshi wohl doch nichts geplant. Wunderbar. Aber, ey. Das Romantikfestival? Das ist doch Blödsinn.

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Ich bleibe erstmal hier sitzen und schaue mich um. Gut. Sonst niemand da, den ich kenne. Das wäre so megapeinlich.
Was soll Joel Duvan auf so einem blöden Event? Wenn dann sage ich, dass mein großer Bruder schuld ist. Am liebsten
würde ich jetzt flüchten. Wo ist Joshi überhaupt?

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Etwas später sichte ich Raina. Äh.

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Als sie mich sieht, lächelt sie voll. Ne, Moment. Da ist doch was faul. Ich hau´ Joshi.
„Hey, sag mal. Kommt das von meinem Bruder oder warum werden die Mädels aus meiner Schule hier immer mehr?“
Nennt mich paranoid, aber darauf hätte ich jetzt wirklich keine Lust. Was soll ich mir denn in der Schule anhören?
Loverboy Joel auf dem Romantikfestival gesichtet? Niemals.
„Wie? Was? Nein. Nur ähm.“

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Nein. Nicht paranoid. Ich bin angehender Detektiv und wenn irgendwas in der Luft liegt, dann habe ich ein Gespür für
sowas. Und ich habe sogar recht.
„Ja, sorry. Der Typ dahinten mit Brille hat mir gesagt, dass du heute auch hier bist und ähm. Ich habe den Mädels Bescheid
gesagt. Ist das schlimm?“

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Ha, wusste ich es doch.

Das ist doch alles total peinlich. Was soll ich hier? Was mache ich hier überhaupt? Ich hätte doch lieber auf Michelle
aufpassen sollen. Und wenn Raina noch ihre Freundinnen eingeladen hat, dann kann das heiter werden. Ich möchte flüchten.
Weg hier. Nur ich finde Joshi nicht. Hmpf. Also setze ich mich erstmal ganz unauffällig auf die Bank. Will ja eigentlich auch
kein Weichei sein, oder so. Selbst Herr Müller ist hier. Ich lach’ mich schlapp.

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Und Svenja hat wohl diese rosa Suppe getrunken. Sie zwinkert mir immer voll zu. Was würde Emilio jetzt sagen? Alter,
was such’ ich hier? Voll der dumme Scheiß, ey.

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Und dann setzt sich ein anderes Mädchen aus der Schule neben mich. Sie kenne ich nur vom sehen. Na ja. Eigentlich
keine Ahnung, wer das ist.
„Hi. Kann ich mich hier hinsetzen? Ist der Platz noch frei?“
„Äh. Du sitzt doch eh schon.“
Und dann zwinkert mir Raina noch so zu. Verdammt, wo bin ich hier gelandet?

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Endlich finde ich Joshi. Der kann sich jetzt aber was anhören. Auch wenn er es gut meint, geht das Ganze hier doch
etwas zu weit.
„Ähm, Joshi? Ich finde das hier gerade nicht so lustig. Was hast du gemacht? Können wir nicht einfach zurückfahren? Geht das?“
Wird Zeit, dass ich 18 werde. Dann könnte ich mich jetzt einfach ins Auto setzen und abhauen.

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„Boah, was bist du so verklemmt? Wenn ich du wäre, hätte ich das genossen, dass mich die Mädels so anhimmeln. Sei
doch froh darüber.“

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Doch ich gehe jetzt einfach. Fahre ich eben mit dem Bus. Das ist mir wirklich langsam zu viel. Vor allen Dingen, als ich
Alex auch noch sehe. Was hat die überhaupt an? Ich komme mir vor, wie in einem Freudenhaus für Teenies, oder so.
Nein. Weg hier.

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Sie bleibt stehen und ich versuche einfach weiterzugehen. Verdammt, ist das peinlich.

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„Hey, Joel. Auf der Suche nach der großen Liebe? Hihi. Hätte ich von dir nie gedacht.“
„Äh.“

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„Komm doch einfach mit. Ich bin mit meinen Freundinnen hier heute verabredet. Komm schon.“
„Äh, nein.“
„Und wenn ich dir 'nen Drink spendiere?“
„Dann auch nicht.“
Verdammt, was geht hier ab? Ich will doch einfach nur nach Hause.

Schließlich schafft Alex es dann doch irgendwie, dass ich mit zu den anderen komme. Wie blöd fühle ich mich eigentlich
gerade? Also so nötig habe ich es dann doch nicht. Neugierig bin ich dann trotzdem.
„Was macht dieses Zeug eigentlich? Ist das eine Droge?“

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„Na ja. Hihi. Joel, du siehst heute so heiß aus. Nein, du siehst immer heiß aus, hihi. Warum bist du eigentlich so süß?“

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Ich weiß nicht warum, aber irgendwie finde ich das langsam doch recht witzig und bleibe hier einfach mal sitzen. Ich
hoffe nur, dass Daniel nicht um die Ecke kommt. Ich glaube, der würde mich nun so richtig verdreschen. Das blonde
Mädchen schaut mich immer so an. Wow. Sie ist recht ruhig, im Gegensatz zu den anderen. Habe aber keine Ahnung,
wie sie heißt.

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Und egal, was ihr sagt: Joshi ist schuld.
Svenja sieht in ihrem Kleid aber auch irgendwie total süß aus.

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Okay, okay. Es kann ja wohl nicht schaden, wenn man ein bisschen von dieser rosa Suppe trinkt. Das werden ja wohl
keine Drogen sein oder so. Dürfen sie ja gar nicht verkaufen. Kann ja gar nicht so schlimm sein.

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Aber hey. Die Girls brauchen sich jetzt keinen einzubilden. Ich passe mich nur an und so. Und ein bisschen Spaß darf
man dann ja doch wohl noch haben. Beste draus machen jetzt.

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„Wisst ihr. Joel ist nicht so wie die anderen Jungs. Nicht so ein Spießer. Das finde ich süß.“

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„Japps. Daniel hat mich ja letztens angemacht und meint ihr, das klappt so einfach? Ne, pfff. Aber Joel ist da ganz anders, hihi.“
Äh, was labern die da? Ich bekomme im Moment nur die Hälfte mit, aber das ist wohl auch besser so.

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Das Zeug ist doch total bescheuert. Wow. Aber irgendwie fühle ich mich. Woah. Vielleicht finde ich ja doch heute meine
kleine Prinzessin hier. Also. Wo kann man das Zeug kaufen? Heftig.

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„Und sag´schon, Joel. Hast du eigentlich eine Freundin? Oder hattest du schon mal eine?“
„Äh, mehr oder weniger. Aber ....!“ Wow. Ihre Brüste. Sie ist wirklich total hübsch. Hätte ich von Pinky nie gedacht. Süß.
Am liebsten würde ich sie jetzt abknutschen.

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„Was? Du hattest noch nie eine Freundin? Wow. Das hätte ich nicht gedacht. Ehrlich. Das macht dich noch sympathischer.“

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Wie sie mich gerade anlächelt. Ob ich sie doch mal fragen sollte, ob sie mit mir ausgeht oder so? Ohne diese Suppe würde
ich mich das niemals trauen. Aber jetzt. Ich ziehe sie förmlich mit meinen Augen aus. Krass.

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„Ich habe nämlich beschlossen, dass ich dir meine Festival-Rose schenke.“
Bevor man hier nämlich reinkommt, bekommt jeder eine Rose, die er dem schenken möchte, mit wem man sich ein Date
vorstellen könnte. Cool. Ein bisschen verlegen bin ich dann doch.

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„Nun ja.“
„Was? War das jetzt nicht gut? Ich dachte, du freust dich.“
„Äh, ja. Doch. Ähm.“

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Teil 2 dieser Geschichte folgt


 
  • Danke
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Bis dann auch noch Raina auf mich zukommt und mir ihre Rose schenkt. Puh.
„Und du bekommst meine, hihi.“


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„Tja Mädels. Hier ist jemand so richtig verlegen. Habt ihr mal gesehen, wie süß er guckt, wenn er verlegen ist? Ich glaube,
ich brauche mehr von dem Gesöff.“

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Ich muss hier erstmal weg. Vorne am Stand sichte ich Joshi. Das Zeug ist ja pervers. Ist ja nicht so, dass mich Joshi gewarnt
hatte. Toll. Jetzt sitze ich da zwischen den ganzen Mädchen und würde am liebsten jedes Einzelne küssen und ....
Waaaaaaaas zum Geier geht hier?

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Irgendwie bekomme ich auch nur noch die Hälfte mit und dann ist es wohl besser, dass ich lieber in Joshis Nähe bleibe.
Ich fühle mich gerade total hilflos und ausgeliefert. Obwohl, zwischen den ganzen Mädels da so? Wow.

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Also versuche ich das Geflirte zu ignorieren und mache jetzt einfach mein Ding. Vielleicht werde ich ja mit scharfen Essen
wieder klar im Kopf. Wer ist das da überhaupt neben mir?

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Und überhaupt. Was wollen die alle?

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Nach dem Essen fühle ich mich langsam wieder etwas besser. Was auch immer in diesem Gesöff ist: Nicht mehr davon.
Ich will hier keinen falschen Eindruck hinterlassen.
Und dann schenkt mir Alex noch ihre Rose.
„Hier für dich. Meine Telefonnummer hast du ja, hihi.“

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Bis plötzlich da so eine alte Frau im Kleid ankommt und ihr voll eine pfeffert, mit ihrer Handtasche. Ey, was läuft hier
heute falsch? Auf jeden Fall bin ich jetzt wieder einigermaßen da. Hoffe, ich habe nichts Unüberlegtes gemacht. Wusste
ja nicht, dass das Zeug so zwiebelt.
„Aua, verdammt. Blöde Kuh.“

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„Was ist das für eine blöde Ziege? Ist sie etwa eifersüchtig? Blöde Schlange. Boah. Hast du das gesehen?“

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Mir aber gerade egal. Ich möchte jetzt doch irgendwie mal wissen, wer dieses blonde Mädchen ist. Ja, ich gestehe, dass
ich noch nicht so ganz klar im Kopf bin, aber so halbwegs. Deswegen möchte ich es mir nicht noch weiter verscherzen.
„Hey, wer bist du eigentlich?“
„Hmm? Ich?!“

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„Ich. Ähm. Katharina.“
„Oh, cool. Ich bin Joel.“
„Ich weiß, hihi.“
Ja, ich habe sie schon bei uns in der Schule gesehen, aber irgendwie ist das total an mir vorbeigegangen. Vielleicht weil
sie wohl eher mehr die Stille ist?

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Wow.

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Später hole ich mir noch einen Drink und den gleichen Gedanken hat Katharina dann wohl auch.
„Na, Joel. Hey, sie würde voll zu dir passen. Meinst du nicht?“
„Halt die Klappe.“

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Ich warte eben auf die Richtige und probiere mich nicht aus. Aber bislang hat man ja gesehen, was dabei rausgekommen ist.
„Hey, Katharina. Ich glaube, Joel hat ein Auge auf dich geworfen.“
„Wie bitte? Nein. Wie kommst du darauf, Svenja?“

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Wow. Echt.

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Wieso ist sie mir nie aufgefallen? Irgendwie bekomme ich kein Wort mehr raus.
„Äh.“
Aber irgendwann lasse ich irgendwas raus, was sie wohl lustig findet. Keine Ahnung mehr was so genau, aber okay. Kann
man so machen.

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Und dann stehe ich da so und alles läuft wie ein Film bei mir ab. Ich weiß nicht. Schnelldurchlauf. Aber immer mit den
Augen auf sie gerichtet. Dieser Abend ist schon so richtig verrückt.

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Aber ich sollte lieber abbrechen. Es ist besser. Ich habe irgendwie gerade das Gefühl, dass ich es mir hier nicht verscherzen
sollte. Ich muss ganz dringend nach Hause. Ganz schnell.

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„Joel? Warte mal kurz.“

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„Das war ein schöner Abend. Etwas verrückt, aber schön, hihi. Ich freue mich, dass du mich endlich mal gesehen hast.“
„Ähm.“

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Ich sag’ ja: Ich muss nach Hause. Die Lichter gehen hier jetzt auch an und es muss wohl schon später sein. Plötzlich lief
alles nur noch an mir vorbei. Als wäre ich betrunken. Dürfen Teenager so ein Zeugs überhaupt trinken? Ich weiß es nicht.
Aber eines weiß ich: Ich trinke das nie wieder.

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Joshi fährt mich nach Hause und an das Einzige, was ich jetzt noch denke, ist das hier:

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Ich stehe recht früh wieder auf. Die Sonnenstrahlen gewinnen schließlich und es wird Zeit, dass ich hier endlich mal
Gardinen reinbekomme. Meine Güte. Sehe ich irgendwie schon wach aus? Wohl eher nicht.
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Ich dachte echt, dass dieses Gesöff harmloser ist, aber was ich da gestern abgezogen habe, war nicht ich. Das war so
megapeinlich und Joshi hätte da nie mit mir hingehen dürfen. Auf dem Festival habe ich mich bestimmt so richtig blamiert.
Und dann ist morgen noch Besprechungstag in der Schule. Nein, da gehe ich nicht hin. Garantiert nicht.
Erstmal wachwerden. Also es ist nicht so, als würde ich mich fühlen, wie ein Betrunkener, der jetzt einen ordentlichen Kater
hat. Nein, denke, das fühlt sich anders an. Plötzlich hat man da voll die Gedanken und möchte am liebsten mit allen Mädels
der Welt flirten. An sich harmlos. Eigentlich. Als wenn da so ein kleiner Engel eine Überdosis Liebesgefühle mit seinem Pfeil
in dein Herz geschossen hat. Voll krass.

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Lustig war es trotzdem irgendwo. Also nachher dann zumindest.

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Ich höre, wie Michelle quengelt und da denke ich mir, kann ich doch mit ihr eine Runde drehen. Sonne scheint und es
ist warm. Hey, es ist ja erst 6 Ur morgens. Passt schon. Bisschen ablenken von dem ganzen Spaß. Die Mädels werden
mich doch morgen in der Schule auslachen.
„Na, Süße?! Wollen wir eine Runde drehen? Hast du Lust?“
Ich glaube, Michelle ist meine einzige Freundin. Sie knuddelt wenigstens mit einem, haha.

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Ihr Zimmer haben wir jetzt auch schon fast fertig. Ein bisschen muss noch getan werden, aber die Kleine fühlt sich schon
ganz wohl. Hoffentlich ist mein Zimmer aber bald dran. Schrecklich, mit den kahlen Wänden.
„Komm, ich zieh’ dir was Cooles an und dann geht's los, hehe.“

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Alles einfach mal abschütteln und mit meiner kleinen Schwester rumcruisen. Yeah.

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Später machen wir sogar die Gartenarbeit zusammen. Ich muss jetzt einfach irgendwas tun. Ständig denke ich an gestern.
Ich muss gestehen, dass ich schon lange nicht mehr so gelacht habe, wie gestern. Vor allen Dingen mit Katharina. Ich hoffe,
ich habe es mir nicht verscherzt. Bei keinem.

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Plötzlich sitzt man da zwischen einem Haufen Mädels, die einen noch mit Rosen beschmeißen. Da bin ich doch eigentlich
nur so ein Softie und an mir ist nicht mal was dran. Wenn man sich manche Typen so anguckt, bin ich ja echt noch ein
Milchbubi gegen.

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Und dann überlege ich, ob ich schon jemals mit Katharina gesprochen habe. Ich weiß noch, als sie sagte, dass ich sie
endlich mal gesehen habe. Warum kommt mir dieser Satz so bekannt vor?

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Während ich so über gestern nachdenke, kommt es mir alles wieder so schnell vorbei vor. Man macht hier sein Ding
und schwups, ist man fertig.

Meine Eltern sind auch mittlerweile wach. Na gut. Ich war ja auch nicht gerade ruhig, aber ich kann mal sagen, dass
Michelle gerade einen ordentlichen Ausflug hatte.
„Die Weiterbildung würde mich wirklich sehr weiterbringen. Ich sehe zu, dass sie dann auch nur vormittags ist.“

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„Ja, ist ja auch kein Ding, aber das bedeutet auch größere Aufträge und ich mache mir ja jetzt schon Sorgen.“

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„Was sagst du denn dazu, Joel? Dein Praktikum kann davon auch nur profitieren. Mir ist es wichtig, dass ihr beiden
einverstanden seid, sonst blase ich das Ganze ab. Ich kann den Anwälten noch nicht zu dolle in den Hintern treten, dass
sie mal ordentlicher arbeiten und auch genauer sein sollen. Das ist mir wichtig.“

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„Was ist, wenn Paps erschossen wird? Der Job ist schon gefährlich genug. Ich denke, du möchtest noch ein bisschen von
deinem Paps haben, oder?“

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„Emily? Das mit dem Überfall war eine Ausnahme. Außerdem war ich zivil unterwegs. Ich arbeite doch verdeckt. Wenn
mich einer erwischt, dann nur, weil ich geschludert habe. Aber ich schludere so schnell nicht.“
„Ich denke auch, Mam. Er ist doch kein Polizist oder so, der wie blöd jemandem hinterherfahren muss. Paps versteckt
sich doch. Ich finde die Weiterbildung toll. So kann Paps eben noch besser werden.“
„Hmpf. Okay, ihr habt recht.
Seit dem Überfall ist Mam sehr ängstlich geworden, was Paps betrifft. Kann man ja auch verstehen. Aber das hätte in dem
Falle jedem passieren können.

Ich lasse die beiden allein, denn ich wollte mir mal die Baustelle vom Baumhaus anschauen. Irgendwie habe ich jetzt Bock
darauf, dieses Ding aufzubauen. Und dann verpiesel’ ich mich immer nach da oben und habe meine Ruhe vor allen Mädels
und Melodys. Einfach nur ich da oben.

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„Na, was meinst du? Wollen wir das Ding aufbauen?!“, höre ich Paps hinter mir plötzlich sagen.

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„Was ist denn mit Mam? Hat sie deiner Weiterbildung zugestimmt?“
In dem Moment kommt Mam raus und antwortet selbst:
„Ja, alles gut. Er geht ja nicht jeden Tag in die Tankstelle, hihi. Wollen wir anfangen?“
„Wow. Cool. Das Ding echt aufbauen? Klar, machen wir.“
Paps holt sein Werkzeug aus dem dunklen Raum da unten. Keller nenne ich es noch nicht. Da gibt es ja nicht mal Licht.

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Und so hämmern, bohren und sägen wir wie die Wilden. Michelle wird bestimmt auch ihre Freude daran haben. Einfach
nur cool.

Einige Stunden später ruft Mam zu mir rüber:
„Joel? Du hast Besuch.“

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„Jo, komme.“
Ich lege meinen Hammer zur Seite und gehe hoch.

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Gut, Mam hat nicht gesagt, wer es ist, aber der Grund erklärt sich schnell von selbst. Woher soll sie Katharina auch kennen?
Sie ist das nämlich und jetzt werde ich doch ordentlich nervös. Hoffe, ich habe keinen falschen Eindruck hinterlassen. So
eine große Labertasche bin ich doch gar nicht. Und außerdem hat sie mich immer so angelächelt und, hmpf. Ich weiß auch nicht.

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Klar. Mam und Paps schauen sich nur an und grinsen. Ich schüttel’ aber nur mit dem Kopf. Manno. Da grinsen sie nun
noch mehr.
„Hihi. Unser Sohn hatte gestern seinen Spaß, wie ich sehe.“
„Mam? Nein.“
Ich gehe zu Katharina und wundere mich, dass sie überhaupt hier ist. Will sie mir jetzt eine Standpauke halten, dass ich
ein Idiot bin und so? Woher weiß sie überhaupt, wo ich wohne?

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„Äh, hi. Was gibt's?“

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„Ähm. Ich habe dir deine Jacke mitgebracht. Die hast du gestern auf dem Festival liegengelassen.“
„Äh. Echt? Oh. Gar nicht mitbekommen.“

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„Aber cool. Danke. Woher weißt du überhaupt, wo ich wohne?“
„Na ja. Ich wohne nicht weit weg und du hast gesagt, du wohnst jetzt in Willow Creek und hier stand halt immer der
Umzugswagen und dann habe ich eins und eins zusammengezählt. Ich, ähm. Ich hoffe, das ist okay.“
„Jo, cool. Du. Ich muss dann weitermachen. Baumhaus und so.“
„Ja, okay.“
Genau sooooo viel rede ich nämlich. Nicht mehr und nicht weniger. Das gestern war doch total der Müll. Also stehe ich
auf und mache mich wieder ans Werk.

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Wird schon 'nen cooles Teil. Mein zweites Reich wird das.

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Ich sehe, wie sich Katharina noch eine Weile mit Mam unterhält, bevor meine Mitschülerin dann auch wieder abhaut.
Wenigstens hat sie schon mal nicht gelacht. Mädchen kichern doch immer gern über jeden Scheiß.

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Später kommt auch noch Joshi kurz rum und bringt mir die Rosen, die mir die Mädels geschenkt haben. Klar, dass meine
Eltern hier erst recht schmunzeln müssen. Man, ja. Ist halt so. Haben sie sich noch nie Rosen geschenkt? Ist doch egal.
„Hey, es tut mir leid, dass es gestern so ausgeartet ist. Ich meinte es nur gut und dachte, dass könnte dich etwas auf andere
Gedanken bringen.“

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„Jo, passt schon. Danke. Hast es ja nur gut gemeint.“
„Bist du nicht sauer?“
„Nein.“
Es klingelt an der Tür. Ich habe keinen Plan, warum ich aufmache, da es nicht zu übersehen ist, wer davor steht. Aber
vielleicht nutze ich die Chance und werde die Frau so richtig in den Wind schießen. Vielleicht hat sie mich ja gestern
auch nur gesehen und ist jetzt eifersüchtig. Hey, das wär's. Bin eh schon irgendwie total angeschlagen. Kann einfach
nicht schlimmer werden heute.
„Was willst du? Hab kein Bock auf Stress, okay? Hau einfach ab.“

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Ich dachte ja echt, dass ich hier in Willow Creek endlich Ruhe vor ihr habe und plötzlich steht sie dann doch vor der Tür.
Man ey. Wundert mich, dass man sie überhaupt da rauslässt.
„Ich wollte mich entschuldigen und dir sagen, dass ich noch Gefühle für dich habe und wir unbedingt reden sollten. Das
ist mir wichtig.“

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Natürlich. Gerade an diesem miesen und beschissenen Tag kreuzt sie auf. Na klar. Okay. Obwohl. Dann kann ich ihr endlich
mal die Meinung geigen. Habe ich ja eigentlich noch nie so richtig, oder? Hmm. Haha.
Dann versucht sie mich auch noch in den Arm zu nehmen. Boah, sie tickt echt nicht ganz sauber. Ich bin so angewidert.
Ne, nicht so.
„Hör zu. Ich habe auch weiterhin keinen Bock mehr auf den Mist, okay? Und ich möchte auch nicht, dass du mich anpackst.
Ich habe keinen Plan, was bei dir nicht so ganz sauber tickt, aber lass mich einfach in Ruhe, okay?“

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„Es wundert mich sowieso, dass ich so hinter dir hergeheult habe. Das war reine Zeitverschwendung.“

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„Wie bitte? Was redest du da? Ich wollte mit dir reden und du bist jetzt so ein Ekel? Das ist doch gar nicht wahr. Ich dachte,
du hast mich geliebt und wir könnten neu anfangen.“

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„Nein, es reicht mir, Melody. Ich werde mit dir nie wieder reden. Geh einfach, okay? Hau ab. Lass einfach gut sein. Plötzlich
ist alles wieder für dich heile Welt und ich soll dir hinterherlaufen. Nein. Der Zug ist abgefahren. Verschwinde einfach!“
Wow. So habe ich noch nie geredet. Ich möchte sie eigentlich nicht wirklich verletzen, aber es kommt gerade alles irgendwie
hoch und ich muss das jetzt einfach mal rauslassen. Mein Leben geht weiter, ja. Aber ohne Melody. Sie hat einfach keinen
Platz mehr in meinem Leben.

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„Boah, du bist so widerlich. Du bist ein richtiger Idiot und ich werde das jedem sagen, was für ein Trottel du bist. Du kannst
nichts anderes, als andere verletzen. Pah. Ich hasse dich.“
Sie fängt an, mich nach hinten zu schubsen, aber ich bleibe stark.

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„Ach, ja? Wer ist denn hier widerlich, hmm? Alles sollte immer nach deiner Pfeife tanzen. Immer wieder. Du bist egoistisch
und ich finde es ja schon abnormal, dass du überhaupt weißt, wo ich wohne. Soll ich etwa noch weiter wegziehen, damit
ich endlich Ruhe vor dir habe?“
Ich habe wirklich keine Ahnung, wo diese Wut plötzlich herkommt. Es ist so, als wenn ich meine ganze Last von mir runterschreie.
Alles, was mir nicht guttut, haue ich raus. Ich bin so wütend. So aufgebracht.
Schließlich schaut sie mich auch einfach nur an und fängt nicht mal an zu heulen oder so. So richtig kalt ist sie gerade. Hat
sie überhaupt Gefühle? Denn hey. Ich fange an, zu weinen. Zwar nicht doll, aber ich bin noch am Sortieren, ob das jetzt wirklich
guttat. Ich weiß es noch nicht.
„Ich hasse dich, Joel.“
Sie dreht sich um und verschwindet.

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So renne ich einfach nur noch quer durchs Haus und gehe auf das Baumhaus rauf. Ich will jetzt allein sein.

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Erst wollte ich ja heute eigentlich gar nicht los, da das ja schon peinlich genug war auf dem Festival, aber irgendwie habe
ich trotzdem Bock in die Schule. Wird hoffentlich schon nicht so schlimm sein. Also checke ich erstmal die Lage, bevor ich
irgendwas anderes mache.

Okay. In der Mensa ist es schon mal ruhig. Die anderen schauen mich zwar nur kurz an, aber sind dann gleich wieder mit
ihrem Zeugs beschäftigt. Jeder schreibt noch den Rest der Wochenberichte, wie es aussieht.

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Ich setze mich zu Christopher, wechsel jedoch kein Wort mit ihm. Was soll ich ihm auch erzählen außer: „Hey, ich hab´
mich voll blamiert. Und was hast du so gemacht?“

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Auch von Daniel und Alex kommt nichts. Na ja, fast. Alex hat mir eben voll zugezwinkert. Äh, ja.

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Und dann ist da noch Katharina. Etwas versteckter, aber ich sichte sie dann doch. Schnell wieder verstecken. Irgendwie süß.

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Svenja redet auch nicht wirklich viel mit mir. Gut, sie hat „Hi“ gesagt. Schon mal besser als gar nichts.

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Das da ist übrigens Dean. Bester Bro von Daniel oder wie man das nennen soll. Dean ist der Checker schlechthin, aber
mich hat er jetzt noch nicht dumm von der Seite angemacht. Sehe ich als Kompliment.

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Mein Tisch wird immer voller. Wow. Selbst Daniel kommt mit dazu und schaut mich kurz an. Das sah letztens hier ja
noch alles ganz anders aus.
„Alter, habt ihr die Jessica gesehen? Die roch voll nach Puff. Ey. Aber nen sexy Hintern hat sie. Muss ich wohl mal
abchecken, die Gute.“

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Ich muss gerade nur schmunzeln, da ich ihm gern mal Melody vorstellen würde, haha. Sie wäre die Richtige für ihn. Tja,
ihr wundert euch nämlich gerade schon, warum ich überhaupt so gut drauf bin, oder? Das liegt daran, weil ich mir die
halbe Nacht den Kopf zerbrochen habe. Na klar. Erst wegen Melody. Es tut eben weh. Ja, immer noch. Aber ich möchte
das vergessen und arbeite sehr stark daran. Denn irgendwo hier in der Schule ist ein Mädchen, das mir ein verdammt
süßes Gedicht geschrieben hatte und ich kann mir langsam denken, wer das war. Ihr Name? Tja.

Nein, es ist nicht Svenja.

„Hey. Sorry, dass ich mich vielleicht etwas danebenbenommen habe. Hoffe, ich habe mich nicht zu sehr zum Kasper
gemacht. Tut mir leid, wenn und so.“

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„Nein, alles cool. Das hat nur bewiesen, dass du nicht so ein Aufreißer wie manch anderer bist. Echt alles cool. Oder
hattest du keinen Spaß?“

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„Äh, doch. Doch klar. War witzig. Echt.“
Und eben peinlich, aber das muss sie ja nicht wissen. Fand's halt trotzdem dumm. Wäre ich nämlich nicht dagewesen,
dann hätte ich jetzt nicht gewusst, wer dieses Mädchen mit dem Gedicht ist. Wie ich darauf gekommen bin? Na ja. Ganz
einfach. Ich bin der Sohn eines Detektivs und mache sogar Praktikum als einer. Es war irgendwo ganz leicht, aber trotzdem
möchte ich jetzt erstmal wissen, ob ich recht habe. Also gehe ich zu Katharina.
„Hey, hast du kurz Zeit? Ich würde gern mit dir reden.“
„Äh. Wie bitte? Mit mir?“

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Sie kommt etwas zögerlich und verwundert mit. Gut, mich kostet das nun einiges an Mut, aber so wirklich möchte ich
mir das nicht anmerken lassen. Ich bin mir so sicher. Wenn nicht, dann darf ich mich ab sofort nicht mehr Sohn eines
Detektivs nennen. Das steht außer Frage.


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„Hey, du, ähm. Ich. Also ich wollt´ dich eigentlich nur fragen, ob du ähm. Hast du mir dieses Abschlussball-Gedicht
geschrieben?“
Puh. Echt gerade. Ich fühle mich, als ob ich vor hunderten Leuten was aufsagen muss und den Text vergessen habe.
So schwer kann das doch gar nicht sein. Meine Wangen fangen an zu glühen. Ich glaub´, ich werde krank. Irgendwie sowas.


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Katharina schaut mich ganz irritiert an und gerade finde ich das so richtig Kacke. Also diese Situation. Ey, ich lieg´ voll
falsch. Verdammt.
„Du kannst es ruhig sagen. Also da wäre nichts falsch dran.“

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„Ähm. Nun ja. Ich. Äh. Ähm, wieso soll ich dir denn gerade sowas schreiben? Wir kennen uns doch gar nicht und beachtet
hast du mich auch noch nie.“
Da muss ich schmunzeln.
„Und genau das stand in dem Gedicht. Dass ich dich noch nie beachtet oder gesehen habe oder so. Hey, komm schon.
Ich habe recht, oder?“
„Hmpf, also .... boah. Das äh.“

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„Alles klar. Du warst das. Hey, da ist doch nichts Schlimmes dran.“
„Äh.“

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„Ist das wirklich nicht schlimm, dass ich sowas geschrieben habe? Also ich denke mir, hallo? Du bist Joel Duvan. Äh.
Überhaupt, dass du mit mir sprichst, ist ähm. Aber ja, ich war das.“
Sie atmet irgendwie jetzt erleichtert auf. Wow. Ja, ich gebe zu, dass sie sehr unauffällig ist, aber irgendwie mag ich das
lieber, als wenn man mir um den Hals fällt. Haben wir ja gestern gesehen. Oder eben auch auf dem Festival.

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Und mir fällt es gerade auch leichter, mit Katharina zu reden. Ich hatte recht und darauf bin ich etwas stolz. Aber warum
behaupten alle immer, dass ich mich eher in die Mädchenmeute schmeiße? Man, das nervt. Mülltüte über den Kopf stülpen,
mit einer hässlichen Fratze und dann noch mit Hundekacke einschmieren und dann kann es losgehen. Ah, nein. Das Thema
Hund lasse ich lieber. Auch davon möchte ich mich eigentlich ablenken. Jingles fehlt mir. Ich verstehe immer noch nicht,
warum er da einfach mitgegangen ist. Irgendwie schaffe ich es immer, dass alle vor mir abhauen. Bin ich echt so gruselig?
Stopp, aus.
„Nein, wirklich. Ich fand´ das süß. Du hast dir die Mühe gegeben und das ist schön. Und ja. Jetzt beachte ich dich. Sonst
würde ich jetzt hier nicht sitzen und rausbekommen haben, dass du das Gedicht geschrieben hast, oder?“

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„Du, ich. Äh. Ich muss jetzt in den Unterricht. Wir sehen uns.“
„Klar.“

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„Vorsicht. Da ist die Tür!“
Dong. Zu spät.
„Alles gut?“
„Ja, hihi.“

Das Witzige ist, dass wir in einer Klasse sind und sie sogar hinter mir sitzt. Das wird mir jetzt erst bewusst. War ich wirklich
so mit Melody beschäftigt, dass ich alles um mich herum vergessen habe? Und die andere Frage ist: Muss Katharina nicht
vor mir hier angekommen sein? Also in den Unterricht? Wo bleibt sie? Soll ich lieber mal nachschauen gehen? Nachher hat
sie eine Beule oder so.

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Doch dann kommt sie in den Klassenraum. Wow. Echt jetzt? Eben war das Lipgloss noch nicht drauf.

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Und sie saß wirklich immer die ganze Zeit hinter mir. Mir fiel das nie auf. Ich rätsele und rätsele, wer mir dieses Gedicht
geschrieben haben könnte und da sitzt sie die ganze Zeit hinter mir. Ob ich sie mal auf einen Kakao einladen soll?

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Wir haben am Samstag so viel zusammen gelacht. Ich dachte erst, dass es diese rosa Pampe wäre, aber irgendwie habe
ich das Gefühl, dass es die ganze Zeit Katharina war. Das am Samstag fühlte sich so anders an. Tja. Und dann hat mir
Melody alles versaut.

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Es klingelt. Jetzt oder nie. Ich frag´sie einfach, ob sie nicht mal Lust hat. So nach der Schule dann so. Auf gehts Joel. Das
ist ganz einfach. Ansprechen und ....

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...... vorbeilaufen. Vorbildlich. Arghs.

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Okay. Dann vielleicht später. Gehe ich erstmal zum Spind und so.

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Ey, komm schon, Joel. Echt jetzt? Du gehst da jetzt wieder hin und fragst sie. Ganz einfach. Hingehen und ....

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„Äh. Hättest du Dings, weil dann wegen und dann hätte kann Dings?“
Boah, maaaaaan.

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„Man. Nochmal. Also. Hättest du Lust, mit mir mal 'nen Kakao trinken zu gehen?“
Katharina dreht sich zu mir um und schaut mich mit großen Augen an.
„Stopp mal kurz. Joel Duvan fragt mich gerade, ob ich mit ihm 'nen Kakao trinken möchte? Könnte mich mal bitte jemand zwicken?“

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„Ja, warum nicht? Bin ich irgendwie der Bundespräsident, oder so? Man ey. Bin auch nur so 'nen Typ, der auch gern mal
Kakao trinkt. Solls geben.“
Gut, der war scheiße. Aber, Mann. Ich vergeig’ es doch eh immer wieder. Okay, kann ich ja eigentlich nicht wissen, weil ich
noch nie ein Mädel gefragt habe. Japps. Selbst Melody nicht.
„Sorry. Nein. So war das nicht gemeint. Ich würde mich sehr freuen. Ja. Immerhin würde es mich schon interessieren, wer
mir da dieses Gedicht geschrieben hat.“
„Oh, cool. Ja. Ich. Warum nicht? Morgen? Ah, nein. Morgen kann ich nicht. Hmpf. Ich melde mich bei dir, okay? Hihi.“

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Wow, ich hab grade echt nen Mädchen gefragt? Echt? Krass. Ihr wisst gar nicht, wie schnell ich den Unterricht verlassen
kann. Sehr schnell. So richtig schnell. Wusch. Ab in den Bus und nach Willow Creek. Tja. Da sitzt dann auch Katharina,
aber wir sprechen nicht mehr miteinander.

Post holen und dann rein. Ich könnte die Welt umarmen.

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„Hi Mam, hi Paps. Ich habe euch lieb.“
„Äh.“

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„Na, meine süße Lieblingsschwester. Lass dich knuddeln. Hab dich lieb. Bist die Beste.“

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Ich räume auf, mach die Hausaufgaben. Helfe bei Michelle und so weiter. Alles blitzblank. Später helfe ich Paps dann
noch beim Baumhaus.

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Gegen 20 Uhr klingelt es und ich schaue nach. Katharina? Jetzt noch? Uff. Jetzt habe ich mich bestimmt umsonst gefreut
und sie klatscht mir jetzt voll eine, weil ich halt den doofen Satz vorhin gelassen habe. Oh, man. Ich habe es voll vergeigt. Echt.

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Lieber nicht aufmachen. Aber sieht dann auch doof aus, wenn sie mich eh schon gesehen hat.
„Äh, hiiiiiii. So spät noch? Kann ich dir helfen? Oder möchtest du mir wieder was bringen, was ich vergessen habe?“

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Sie riecht voll nach Vanille. Cool. Und ich nach Schmierfett. Und japps. Ihr Lipgloss ist auch nachgezogen worden. Woah.

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„Äh. Ich habe deine Nummer gar nicht. Wie soll ich dir denn Bescheid geben? Wir sehen uns doch erst nächsten Montag wieder.“

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„Oh ja. Meine Nummer, hehe. Ja. Cool. Stimmt. Jo. Meine Nummer. Kein Ding. Japps. Hier ist sie.“

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„Alles klar. Mehr wollte ich nicht. Schönen Abend dir noch, hihi.“
„Äh, ja ja. Dir auch. Tschüss.“

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Und dann soll man da noch vernünftig Essen machen? Verdammt. Aua. Hmpf.

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Also, es gibt da eine Sache, die ich an meinem Praktikum nicht so schön finde. Ich muss Punkt 5:30 Uhr aufstehen. Warum?
Das weiß nur Paps. Und immer noch habe ich keine Gardinen. Wir kommen aktuell nicht dazu, hier weiterzumachen. Überall
steht noch alles rum und der Keller wird auch immer voller. Paps kann jetzt aber unser altes Haus verkaufen. Wäre ja schön,
wenn wir es losbekommen. Mam fühlt sich auch ganz wohl bei ihrem neuen Job. Ist noch nichts Aufregendes, aber sie ist
erstmal froh, wieder arbeiten zu gehen. Aber das ist mir gerade noch egal, denn: Meh.

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„Und? Was machen wir heute Schönes? Wieder einen Opa verfolgen? Haha.“


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„Meinst du, der Job besteht nur daraus? Komm erstmal in die Lehre, dann werde ich dir die richtigen Aufträge zeigen.
Dann wirst du nicht so lachen.“

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Später kommt Mam noch zu uns und sie ist ja mal überhaupt nicht neugierig.
„Was war denn gestern mit dir los? Du warst ja drauf, als hättest du etwas zu viel Fled Rull getrunken.“

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„Äh, nichts Mam. War gestern halt ein sonniger Tag und so und da muss man gute Laune haben.“

Später sitzen ich und Paps startklar im werdenden Esszimmer.
„Wir können los. Bereit für alles.“

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„Na dann. Auf nach Windenburg.“
„Oh, was gibt es da denn Spannendes?“
„Wirst du dann sehen.“

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„Du verstehst nämlich wirklich eines noch nicht. Meinst du, ich jage den ganzen Tag irgendwelchen verlorenen Katzen
hinterher oder helfe alten Leuten über die Straße? Ich kann dir sagen, was ich dreimal die Woche mache. Und davon machst
du eindeutig noch zu wenig.“

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„Du würdest ja nicht mal hundert Meter in drei Stunden schaffen.“
Oh nein. Ich ahne was. Fitnesscenter. Arghs. Oh oh.

Und ich habe recht behalten. Es ist das Fitnesscenter. Obwohl. Vielleicht gehen wir dann wieder in dieses heiße Bad und
mal schauen, wer dann heute so duscht. Kann doch noch witzig werden.
„Ich sag´ doch, dass du eine lahme Tasche bist.“

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„Deswegen ziehen wir uns jetzt um und dann zeige ich dir, wie das geht. Ich bin zwar 37 Jahre alt, ja? Aber so lahm wie
mein 17-jähriger Sohn bin ich bei Weitem nicht.“
Jupps. Ich ahne echt was.

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Aber wer weiß, ob das Katharina gefallen wird, wenn ich so ein sportlicher Typ bin? Oder hmm. Vielleicht mag sie ja auch
lieber diesen Milchbubi. Sie weiß wohl auch noch gar nicht, was ich überhaupt für ein Praktikum mache. Paps nimmt mich
hier manchmal ganz schön ran.
„Also, aufwärmen, Junge. Eins, zwei, eins, zwei. Hopp, hopp. Bis zum Mittag möchte ich wieder zuhause sein.“
Wer bis heute noch dachte, dass mein Paps ein ruhiger Sesselpupser ist, hat sich geirrt.

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„Na los. Hopp, hopp. Der Pudding muss auch mal fest werden.“

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Aber stimmt. Dafür, dass Paps schon langsam die 40 ankratzt, hat er sich gut gehalten. Er ist fit wie eh und je. Und dann
gibt er damit immer noch an, haha. Er ist schon cool drauf.

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Boah. Das zwiebelt ganz schön. Aber ich gebe nicht auf. Schlappmachen gibt es nicht. Auch wenn sich meine Arme und
Beine gerade anfühlen, als würde da einer Beton rüberkippen. Woah. Ich mach´ weiter.

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Es gibt ja auch schöne Dinge, nach diesem harten Training. Diese hier.

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Wow. Ob ich Katharina dann irgendwie auch eine Rose mitbringen soll? Oder ein Gedicht schreiben, oder so. Hmm.
Normal bin ich ja nicht so der Schnulzi. Ich wüsste gar nicht, was ich schreiben soll.

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Aus meinen Gedanken werde ich jedoch rausgezogen, als Paps da plötzlich voll laut schreit.
„Maaan. Geht das auch vorsichtiger?“

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Anschließend geht es an den Boxsack. Ich versuche mich auch nicht ablenken zu lassen. Kein Stück. Bin voll dabei.

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Ganz cool haue ich zu und versuch das zu machen, was Paps macht. Irgendwie. Mir ist aufgefallen, dass Katharina ein
schönes Lächeln hat. Wir haben so gelacht am Samstag. Echt schön.

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Komm. Jetzt aber.
Hmm. Ich weiß jetzt gar nicht. Hat sie blaue oder grüne Augen? Egal. Sie sind hübsch.

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„Sag´mal. Was machst du da eigentlich? Soll ich dir da vielleicht einen Plüschhasen hinstellen? Meine Güte. Hau rein, da! So richtig!“

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Schließlich müssen wir aber erstmal nach Hause. Paps muss zur Weiterbildung. Da würde ich ja irgendwo gern mitkommen,
weil er da bestimmt voll die schweren Sachen machen muss, aber nein. Ich helfe Mam noch ein bisschen.
„Na, wie läuft es so?“

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Und dann erstmal umziehen. Hier ist auch ganz schon oft sehr heiß. Ich mag das nicht so, wenn die Klamotten so auf
der Haut kleben. Bäh.

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Nachher wollen Paps und ich ein paar Häuser weiter. Eine Frau hat ihn angerufen, weil sie denkt, dass ihr Mann Dreck
am Stecken hat und Paps soll jetzt beobachten. Kriminelle Treffen und weiße Vans wurden gesichtet und plötzlich fährt
der Ehemann ein richtig dickes Auto.
Doch erstmal ruhe ich mich draußen noch etwas aus. Wie das wohl so mit Freundin wäre? Hach, ja. So Arm in Arm kuschelnd
durch den Park.

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Krass wäre es, wenn der Zettel von Alex gekommen wäre. Ich möchte sowieso wissen, wer dann die anderen drei waren.
Hmm. Svenja? Alex? Raina? Hey, Moment. So viele Rosen habe ich doch auch am Samstag bekommen. Uff. Echt die drei?
Nein, Mit ihnen kann ich nichts anfangen. Gut, Raina vielleicht, aber ne. Neee.

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Paps braucht wohl noch eine Weile und so setze ich mich an den Rechner und schaue, ob ich nicht vielleicht doch einen
Brief schreiben kann. Mit Gefühlen schreiben und so.
Aber ey. Das klingt doch voll lächerlich. Voll dumm. Boah.
Ich bin froh, bla, dass ich bla. Bla bla bla.

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Und ich freue mich bla. Das kann ich ihr doch niemals geben. Da schläft sie doch bei ein. Mann, ey.

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„Bist du da dann bald mal fertig? Können wir?“
„Äh, ja. Ich lösch´ das eben und dann bin ich fertig. Uno momento.“

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Ähm, okay. Paps packt zwei Stühle ein. Wird das 'nen Picknick? Was hat er denn jetzt vor?

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Selbst die Angeln packt er ein. Haha, ich sehe es kommen. So wie damals im Park. Okay, krass. Jo. Mach´ ich mal mit.

Als wir am Ziel ankommen, stellt Paps die Stühle zurecht.
„Schau. Da müssen wir drauf achten. Dahinten. Das kleine Haus. Alles muss dokumentiert werden. Egal, wie langweilig
es ist. Dafür mach’ ich dann ja das immer. Auch wenn ich denke, dass dieser Typ einfach nur eine Midlife-Crisis hat, muss
es trotzdem professionell aussehen, verstehst du? Interessant wird es dann erst, wenn plötzlich so eine Blondine in kurzem
Rock auftaucht. Aber so weit kommt es leider meist nie.“

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Paps will jetzt echt angeln? Das ist schon krass. Nur mir fällt auf, dass Sonnenschirme noch fehlen. Ey, ich werd´ mir voll
den Sonnenbrand holen.

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Und Tatsache. Es passiert null. Nichts.

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Bald fange ich noch an, so wie Paps gern zu angeln. Ich sehe es schon kommen. Obwohl. Eigentlich cool. So mit Paps von
Mann zu Mann und so. Das ist eigentlich ein cooler Gedanke.
„Und? Wer ist dieses Mädchen? Lass mich raten: Die, die vorgestern hier war?“
„Äh, was?“

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„Sie ist hübsch. Passt zu dir.“
„Äh, nein. Wie kommst du darauf?“
„Echt jetzt? Du wirst mir gerade ein bisschen zu nervös. Ich weiß, dass ich recht habe.“
„Äh.“

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„Wie heißt sie?“
Ich muss jetzt doch schmunzeln, weil man Paps einfach nichts vormachen kann. Entweder bekomme ich nämlich gerade
einen Sonnenbrand im Gesicht oder ich bin verlegen. Ja, genau. Der Sonnenbrand ist es. Definitiv.
„Äh. Katharina.“

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„Wie hast du Mam eigentlich kennengelernt?“
„Äh. Lange Geschichte.“
„Na, komm schon. Wir haben doch Zeit, denke ich.“
„Ein anderes Mal. Nachher bin ich nicht aufmerksam genug. Verstehst du?“

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„Hattest du vor Mam eigentlich schon eine Freundin? Oder mehrere? Haha. Komm schon Paps. Du warst bestimmt voll
der Frauenheld.“
„Äh. Wie kommst du darauf? Ich hatte eine Freundin vor Mam. Verena.“
„Echt? Was ist passiert?“
„Darüber möchte ich nicht sprechen.“
„Wow. So schlimm? Nein, okay. Bin ruhig.“

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„Sie ist bei einem Autounfall gestorben, als sie mit ihren Eltern in den Urlaub fahren wollte.“
„Oh.“

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„Oh, cool. Guck mal Paps. Mein erster Fisch. Cool, oder?“
„Jo.“

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Paps ist manchmal wie ein versiegeltes Buch. Ich weiß nicht viel aus seiner Vergangenheit. Er erzählte mir aber, dass er
kurz davor war, in eine Gang zu gehen. Paps und Gang? Wow. Er meinte, er fühlte sich immer allein.
Daraufhin zieht auch Paps noch einen prächtigen Fisch aus dem Wasser und wir bemerken, dass sich an dem Haus heute
nichts mehr tut.

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Also brechen wir so langsam ab. Midlife-Crisis. Eindeutig.

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Mich würde trotzdem das Leben von Paps interessieren. Und auch das von Mam. Vielleicht werde ich es ja eines Tages
erfahren. Ich frage mich sowieso, wer Jimmy wirklich ist. Warum versteckt er sich? Paps ist seitdem so ruhig. Weiß er
vielleicht doch mehr, als er zugeben möchte?

„Na, du. Irgendwie habe ich das Gefühl, du wirst immer schwerer. Puh. Obwohl. Wenn ich so weitermache, kann ich
dich bald mit einer Hand stemmen, haha.

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Ich frage Paps, ob er mir nicht die Nummer von Colin geben kann. Er mag es nicht so, wenn man über seine Mandanten
redet oder eben mit ihnen redet. Aber vielleicht ist es auch mal ganz cool, dass ich mich da melde. Irgendwie hat es ihn ja
schon interessiert, was ich so mache. Ganz ungewohnt.
Als ich ihn jedoch anrufe, geht keiner ran. Versuche ich es später nochmal. Und dann kommt von einer fremden Nummer
eine SimsApp Nachricht mit einem „Hi.“ Ich finde schnell heraus, dass es Katharina ist.

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Puh, nur wie antworte ich jetzt?
 
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„Und, Paps? Was machen wir heute Schönes? Ist es aufregender als gestern?“
„Na ja. Ich muss gleich erstmal weg. Weiterbildung. Dann kannst du schon mal einige Bücher durchforsten. Ja, ich weiß,
es ist langweilig, aber was soll ich machen? Kann dich ja schlecht mit dem Auto losschicken und du legst dich dann auf die Lauer.“
„Ne, alles cool, Paps.“
„Nachher machen wir dann auch dein Zimmer und das Wohnzimmer. So kannst du dann noch ein bisschen Kraft dazugewinnen.
Passt doch. Selbst Schränke schleppen hilft schon.“

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„Cool. Bekomm´ ich dann endlich Gardinen? Lange halte ich es nämlich nicht mehr ohne aus.“

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„Hättest dir doch schon lange was von deinem Taschengeld zusammensparen können, wenn dir das so wichtig ist. Nicht
immer meckern, sondern machen. Hast doch genug. Und Gardinen sind nicht teuer, wenn du keine mit Goldspitzen nimmst.“
Er hier wieder, haha. Aber ja, er hat schon recht. Wenn ich das richtig sehe, haben ja nicht mal Mam und Paps Gardinen.
Ich schaue, ob Katharina mir geschrieben hat. Außer dem „Hi“ kam nämlich nichts weiter. Und ich war so kreativ und habe
genauso geantwortet. Wow.


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Später kommt Mam zu mir.
„Na, wie läuft es so mit Katharina? Schon die ersten Eroberungsversuche? Hihi.“
„Äh.“
War ja klar, dass Paps das gleich weitererzählen musste. Pff. Dachte, wir reden gestern von Mann zu Mann und können
Geheimnisse für uns behalten. Hätte ich mir aber auch selbst denken können, dass das nichts wird.

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Na gut. Während Mam den Garten macht und Paps bei der Vorlesung ist, kümmere ich mich um Michelle. Kann ich ja
mit ihr Gewichtheben üben, haha.

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Gut, ich habe wohl etwas zu viel mit ihr gespielt. Sie ist fix und alle. Der böse große Bruder, haha.

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Mache ich mich dann ran an die Bücher, aber so richtig konzentrieren kann ich mich trotzdem nicht. Ich schaue immer
auf mein Handy, ob irgendwas von Katharina kommt. Sie hat mich bestimmt vergessen und der Kakao steht ja auch noch an.

Die Zeit vergeht wie im Fluge und Paps kommt nach Hause. Ungewohnt, ihn bei den Hausaufgaben zu sehen. Aber er wird
das locker rocken.

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Wir machen also alle gerade so unser Ding. Mam und ich haben schon ein bisschen das Wohnzimmer gemacht. Mit
Streichen und Tapezieren wurden wir zum Glück gestern schon schnell fertig. Langsam wird es gemütlich bei uns. Und
hier möchte ich nie mehr weg.

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Aber so wirklich weiter kommen wir gerade auch nicht.

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Aaaaah, es geht weiter. Wunderbar. Ich bin irgendwie nur dabei, den ganzen Schrott einzuräumen. Und natürlich mache
ich mein Zimmer fertig. Wird richtig cool hier. Bekomme sogar 'ne kleine Anlage rein. Paps richtet sich auch sein kleines
Büro ein. Natürlich darf hier keiner ran. Okay, ich musste nur mal kurz was schreiben und so, aber Paps hat ja eh alles gesichert.
Selbst wenn ich hacken könnte, sind die Daten bombenfest.

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Ich freue mich trotzdem, dass der Einzug langsam weitergeht. Fast zwei Wochen wohnen wir jetzt in Willow Creek.

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Hier muss was hingeschleppt werden und dahin. Mam schiebt in der Wohnzimmerecke alles zurecht und mehr schaffen
wir heute dann auch nicht mehr. Hab auch langsam kein Bock mehr. Bin fix und alle.

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Sieht doch schon ganz gut aus.

Ich geselle mich schließlich zu Paps. Füße qualmen.
„Du? Ich habe dir aber nicht erlaubt, hier an meinem Rechner Liebesbriefe zu schreiben. Das kannst du nicht einfach machen,
da hier meine private und arbeitsbedingte Adresse ist, okay?“

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„Ich habe meine Daten später noch verschlüsseln müssen, damit man das nicht erkennt.“
„Paps, ich habe doch gar nichts abgeschickt. Ich habe das doch gelöscht. Mehr wollte ich nicht machen. Wirklich.“
„Ach ja? Und warum steht die Mail auf gesendet?“
„Wie bitte? Nein. Das kann nicht sein.“
Ich springe auf und werde doch langsam panisch. Natürlich weiß ich, dass ich von Paps aus keine Mails schreiben darf.
Verdammt. Und doch habe ich nicht nachgedacht.

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„Dann guck selbst. Sie steht als gesendet da. Man. Lass den Blödsinn!! Sonst sperre ich den komplett.“
„Paps, ich.“
Er steht auf und lässt mich sitzen, damit ich mich selbst überzeugen kann. Verdammt. Die Mail wurde wirklich versendet.
Oh nein. Verdammt. Was mache ich denn jetzt? Da stand doch nur Müll drin und war nicht mal fertig. Katharina wird mich auslachen.

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Ich raste aus. Gesendet. Gesendet. GESENDET!!!!!! Nein, nein, nein.

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Arghs. Nein. Ich bin so hohl. So dumm. Arghs.

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Ich werde am besten Katharinas Nummer löschen und mich auf Ewigkeiten in meinem Zimmer einschließen. Nie wieder
zur Schule gehen. Nie wieder. Nie wieder solche blöden Fehler machen.

Okay, erstmal runterkommen. Durchatmen. Es ist eh zu spät. Ich gehe in mein Zimmer und denke nach.


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Da trösten mich nicht mal diese blöden Jalousien. Die ziehe ich jetzt runter, damit keiner Vollidiot Joel sehen kann.

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Und da freue ich mich eigentlich, jetzt so ein schönes Zimmer zu haben.

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Nö. Ich bin für niemanden mehr zu sprechen. Besser ist das. Ich bleibe hier und höre Musik und mein Handy schmeiße
ich aus dem Fenster oder so. Oder ich ziehe mir die Decke über den Kopf. Aber heute ist mir alles egal.

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Folge 33.jpg

Na toll. Jetzt haben wir auch noch die Meldung bekommen, dass wir heute in die Schule kommen müssen, weil einige
Herrschaften meinen, ihr Praktikum zu schwänzen. Klar. Gerade heute. Und was soll ich jetzt machen? Wenn Katharina
den Rotz gelesen hat, dann ist eh alles vorbei. Obwohl. Bringe ich es hinter mich.

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Oder nein. Hey. Ich habe eine viel bessere Idee. Ich geh´einfach undercover in die Schule. Yes. Richtig gute Idee.
„Ähm, Joel? Was soll das denn werden? Übertreibst du nicht ein bisschen?“
„Wieso? So kann ich in die Schule gehen, ohne dass mich Katharina entdeckt. Ich finde die Idee gut.“

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„Bei dem, was du da geschrieben hast, würde ich auch abhauen. Wie kommst du bitte auf so einen Mist?“
Das Problem bei Paps gerade ist, dass er nicht weiß, ob er grinsen oder ernst gucken soll. Ja, Mann. Ich habe halt nur
die Wahrheit gesagt.

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„Und außerdem: Was soll ich jetzt machen, Paps? Es ist eh zu spät. Sie wird mich hassen und ich habe halt Pech mit den
Mädchen. Muss ich wohl durch. Liegt wohl ein Fluch auf mir. Ich wollte das doch gar nicht abschicken. Du hast mich abgelenkt.“
„Natürlich. Jetzt bin ich wieder schuld.“

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„Ja, was denn auch, Schatz? Er kann doch ruhig seine Gefühle äußern. Was ist daran falsch?“

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„Emily? Nicht, wenn er an MEINEM Rechner schreibt, dass sie schöne Brüste hat und ihre Schenkel auch nicht ohne sind.
Und der Hintern erstmal. Ich bitte dich.“
„Oh.“

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„Ja. Ich muss jetzt aber los. Es ist doch meine Aufgabe, das wieder geradezubiegen.“
Mich erkennt jetzt eh keiner. Hoffe ich zumindest.

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Ich sehe Katharina nicht im Bus. Sehr schön. Dann wird es heute halb so wild und ich kann gelassen durch den Tag gehen.
Aber na klar: Uniform. Ich habe das mal wieder voll verpeilt. Wer hat sowas überhaupt erfunden? Ich sehe darin aus, wie
Mr. Professor Möchtegern.

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Das neue Schuljahr beginnt ja schon richtig cool. Ich laufe so rum und möchte mich am liebsten in der Besenkammer
verstecken. Man, ey. Was bin ich auch für ein Idiot? Warum habe ich überhaupt diesen Schrott so geschrieben? Das hätte
ich doch niemals so abgeschickt.

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Also ab durch den Flur und einfach irgendwo hinsetzen, wo niemand ist. Katharina habe ich auch im Schulgebäude nicht
gesichtet. Aber man weiß ja nie.

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Aber okay. Es wäre langsam dann doch mal besser, sich bei den anderen blicken zu lassen. Sage ich halt, dass ich im
Moment lichtscheu durch eine Krankheit bin, oder so. Was soll ich denen denn sonst erzählen?

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Ich setze mich also an den Tisch und die anderen schauen mich kurz an und reden dann weiter. Ja, hab´ halt heute mal
eine Sonnenbrille auf und ein Kapuzen-Shirt. Was ist dabei? Würden die auch alle machen, wenn sie lichtscheu wären, oder so.
Katharina sichte ich auch weiterhin nicht. Gut. Tief durchatmen und sein Ding machen.

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Alles cool. Svenja fragt mich zwar, ob ich krank bin, aber dann habe ich ihr das einfach gesagt, dass meine Augen ziemlich brennen.

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Na gut. Dann geh´ ich vor dem Unterricht nochmal kurz auf'n Pott und dann ziehen wir den Stoff durch.

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Als ich dann so die Tür aufmache und durch den Flur gehe, bemerke ich, wie jemand hinter mir ist. Ich drehe mich um
und denke nur: Ach du Kacke! Mist. Wo kommt sie denn her? Ich hab´ sie doch eben nicht in der Mensa gesehen und
dachte, die Luft wäre rein. Na toll. Ich versuche, cool zu bleiben.
„Hey, Joel. Warte doch mal.“
Wie hat sie mich bitte erkannt? Ich hab´ mich doch voll gut versteckt.

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Ich setze mich hin und erwarte jetzt einen ordentlichen Anschiss. Doch sie ist total gut drauf und lacht auch und so.
„Hey, na Sportsfreund? Wie ist dein Tag so? Hihi.“
„Äh.“

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„Äh. Du bist mir nicht böse? Also wegen der Mail?“
Katharina schaut mich an, als würde sie von gar nichts wissen. Doch dann verzieht sie die Miene und schaut mich nur noch an.

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„Also, ich weiß, dass die Mail sehr dumm war und ich wollte das eigentlich so gar nicht abschicken. Ähm.“

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„Also, das sollte noch überarbeitet werden und war noch nicht fertig.“
„Moment mal. Du hast mir die Mail geschickt? Ich dachte, das wäre nur so ein Spam.“
„Äh, nun ja, also.“
Waaaaaas?!!!! Sie wäre nicht drauf gekommen, dass das von mir kam? Verdammt. Warum habe ich nur mein Mundwerk
aufgemacht? Warum zum Teufel?

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„Also, du hast mir geschrieben, dass ich tolle Brüste hätte und sowas? Du warst das? Nicht dein ernst, oder? Von wegen
lichtscheu. Du schämst dich.“
„Äh, nein. Ich.“
Wie gern würde ich jetzt im Boden versinken?

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„Ach, lass gut sein. War scheiße von mir und ich geh´ jetzt einfach. Alles klar. Sorry, für diesen dummen Fehler. Kommt
nicht wieder vor.“
Ich stehe auf und gehe einfach. Nur weiß ich gerade nicht so richtig, wohin überhaupt. Schlimmer kann es einfach nicht werden.

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Mann, sie ist aber so hübsch, lieb und eben anders. Anders als Melody. Anders als Svenja und Co. Also gehe ich zurück
und versuche noch zu retten, was zu retten ist.

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„Ich bin auch nur ein Kerl und ich habe doch gesagt, es tut mir leid. Wollte ja nochmal drübergehen und dachte, das wird
schon und so. Und dann. Ach, Mann. Was willst du jetzt von mir hören? Es ist nun mal die Wahrheit und warum kann ich
nicht ehrlich sein?“

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„Hätte ich dir sagen sollen, dass du hässlich bist? Mann, ja. Das mit den Brüsten und so hätte nicht sein sollen. Ey. Aber
du ähm. Ach, ich halte jetzt die Klappe.“
Okay, ich sehe, dass Katharina doch langsam etwas wütend wird. Als ich gehen will, da schubst sie mich leicht.
„Du bist auch nur so ein Perversling wie die anderen auch. Kein Wunder, dass du jetzt immer mit Daniel abhängst. Wie
konnte ich nur glauben, dass du mein Gedicht süß findest?“

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„Wie viele hattest du denn schon in der Kiste, hmm? Na sag´schon! Wie viele? Boah, wie konnte ich nur glauben, du bist
anders? Ich bin so naiv.“

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Okay, das zerreißt mir gerade doch etwas das Herz. Irgendwie kenne ich die Situation schon. Oder bin ich hier vielleicht
der, der einfach zu doof für die Mädchen ist? Soll ich das lieber aufgeben? Blöder Mist hier gerade.
Deswegen muss ich einfach handeln. Ich merke, wie ihr das selbst wehtut und das tut uns beiden gerade nicht gut. Ich
will ihr nicht wehtun. Nein. Es sieht schlimmer aus, als es ist. Ich könnte ein Mädchen nie hauen. Niemals. Wir berühren
uns sogar mit den Händen und ich weiß nicht, was das gerade ist. Ich schaue sie an und sie schaut mich an. Tja, und dann:
„Ich hatte bislang noch keine Freundin und habe auch noch nie mit einem Mädchen geschlafen.“
Damit hat Katharina dann doch nicht gerechnet. Sie hält irritiert meine Hand fest und tja. Dann passiert es. Ich halte ihre
auch nun kurz fest, doch dann löse ich mich.

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„Nur, du musst eines wissen: Ich hatte das letztens schon, dass man mich einfach so wegschubst. Und das mag ich nicht.“
Und so gehe ich weg. Da bleibt sie baff stehen. Bis sie schließlich doch nachkommt, weil es klingelt.

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Ich gehe schnurstracks in den Klassenraum. Wow. Politik. Absolut nicht mein Fach. Katharina hat sich woanders hingesetzt,
aber nö. Das mache ich nicht mit.

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Bis dann der Probealarm auslöst. Zum Glück. Ich kann im Moment sowieso nicht so richtig atmen und brauche frische
Luft. Nein, nicht wegen Katharina. Ja, vielleicht doch. Aber nicht nur wegen ihr. Ich habe Angst, wieder zu versagen. Nicht
noch einmal.

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Katharina kommt erst viel später raus. Wir stehen hier alle, wie bestellt und nicht abgeholt.

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Bis ich sie sichte und es gleich klarstellen möchte.
„Hey, wie gesagt: Ist alles ein bisschen scheiße gelaufen und ich würde dich trotzdem gern zu einem Kakao einladen.“


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Und hinter mir höre ich eine bekannte Stimme nuscheln.
„Uh, der kleine Joel hat Beziehungsprobleme. Oder eher ein Startproblem.“
Ich drehe mich um.
„Gibt es ein Problem, Alex? Passt es dir nicht, dass ich sie anspreche, oder wie?“
Ja, ich bin angepisst.

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„Nein, alles gut, Joel. Mach´ du mal. Weiß, ich halt nur für die Zukunft Bescheid. Aber hast dann ja eben nicht den besten
Start, hihi.“

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Die Zeit zieht sich danach wie ein Gummiband. Wieso breche ich nicht einfach das blöde Gymnasium ab und gehe arbeiten?
Dann mache ich Dinge, die Erwachsene tun und muss mich nicht mit so einem Teeniekram rumschlagen. Ich weiß ja nicht
mal mehr, ob es was mit Katharina und mir wird. Ob es überhaupt irgendwann mal mit irgendwem was wird?

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Eine kleine Hoffnung habe ich aber noch. Als wir dann endlich mal Schulschluss haben, stecke ich Katharina einen Zettel
zu. Es muss einfach klappen.

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Zuhause bemerkt Paps auch schnell, dass es wohl nicht so gut lief heute. Aber möchte ich im Moment darüber reden? Nö.

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Mich interessiert es nicht mal, dass Emilio und Joshi da sind. Was ich aber mitbekomme ist, dass Aurelie immer häufiger
die Schule schwänzt und auch ihr Praktikum nicht wahrnimmt. Und Emilio hat sich wieder mit Naomi versöhnt. Tja, schön.

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Folge 34.jpg

Am nächsten Tag erlebe ich nachmittags ein Gespräch mit. Paps habe ich noch nie so laut erlebt. Ja, na klar. Mir fiel schon
auf, dass Aurelie nicht mehr in die Schule kam. Zweimal schon nicht. Aber dass sie dann eine von den Schülerinnen ist,
die schwänzen, hätte ich nicht gedacht.
„Wenn du meinst, tun und lassen zu können, was du willst, nur weil du nicht mehr hier wohnen möchtest, dann hast du
dich geschnitten. Es war schon peinlich genug, deswegen in die Schule zu müssen. Was ist los mit dir?“
„Paps, ich entschuldige mich, okay?“
„Mach´so weiter und ich drücke kein Auge mehr zu. Dann kommst du wieder zurück.“
„Ja, alles klar. Ich würde schon gern in Henford bleiben, aber mag die Copperdale nicht. Gibt es da eine Möglichkeit, dass
ich wieder auf die Brindleton kann?“

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Ich habe nie so richtig verstanden, was plötzlich mit meiner Schwester los war. Irgendwann wurde sie immer giftiger.
Ob da mehr hintersteckt?

Aber ich muss mich erstmal um meine eigenen Probleme kümmern. Meine Eltern denken jetzt bestimmt ich bin techtelgeil,
oder so. Man, ja. Meine männlichen Hormone sind etwas mit mir durchgegangen, aber das heißt noch lange nicht, dass ich
Unrecht habe.
Ich schnappe mir das Mittagessen und verpiesel mich ins Esszimmer, wo Mam gerade die Kleine füttert.
„Huiiii, hihi. Und der nächste Hubschrauber. Brrrrrrrrrt.“

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Michelle hat so ein sorgloses Leben. Ich hoffe, sie wird es einfacher haben als wir. Selbst Niklas meldet sich absolut nicht
mehr und Madleen auch nicht. Aber vielleicht wird es sich irgendwann auch alles aufklären und wir sind wieder bombenfeste
Geschwister.
„Mam? Mir ist das peinlich, okay? Und es bringt mir nichts, wenn du immer so grinsen musst. Ich denke, jeder Mann ist so
und ich bin nun mal fast einer. Also, wo ist das Problem? Sei froh, dass ich mir keine Zeitschriften kaufe.“

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„Nein, es ist nicht so, dass wir uns jetzt darüber lustig machen. Ja, es war witzig, weil ich nie gedacht hätte, dass du
sowas schreiben kannst, hihi. Aber es ist halt an Marcs Rechner passiert und das war nicht so schön. Stell´ dir mal vor,
du hättest die Mail aus Versehen einem Mandanten geschickt.“

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„Ich kann auch nichts dazu, dass während des Umzuges mein blöder PC kaputtgeht. Wäre ja alles nicht passiert, wenn
wir nicht ständig umziehen würden. Ich hab´ auch kein Bock mehr, okay?“
Was soll ich machen? Bin immer noch mies gelaunt. Im Moment bin ich nur froh, dass ich mich im Praktikum verstecken kann.

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„Dann bekommst du einen Neuen. Entschuldige. Daran habe ich nicht gedacht.“

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„Ist das okay, wenn ich nachher zum Lichterfest gehe? Vielleicht kann ich da eine Sache wieder geradebiegen. Ich hoffe,
sie kommt auch.“
„Soll Paps dich bringen?“
In dem Moment kommen er und Aurelie zu uns. Die beiden starren ins Leere, aber wie es aussieht, ist meine kleine Schwester
langsam wirklich zur Vernunft gekommen. Sonst wäre sie jetzt nicht hier.

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Sie fängt an, zu erzählen:
„Ich möchte mich bei euch entschuldigen und hoffe, dass ich das irgendwie wieder bereinigen kann. Leider ist mir etwas
in der Schule passiert, dass nicht hätte sein sollen und das wusste ich nicht anders zu verarbeiten. Ich möchte Joel jetzt
auch nicht sagen, was genau passiert ist, da ich mir vorstellen kann, dass das nur böses Blut geben wird. Deswegen möchte
ich einfach nur die Schule verlassen und dann ist gut. Und besonders bei Joel möchte ich mich für mein Verhalten entschuldigen.
Du kannst da doch nichts zu und hey. Bleib´am Ball mit Katharina. Sie ist eine ganz Liebe, auch wenn sie in letzter Zeit etwas
übertrieben hat, hihi. Sie und knappe Klamotten? Nein, hihi. Nur mein großer Bruder hat sie halt umgehauen.“
Aurelie steht auf und bittet mich, dasselbe zu tun. Sie nimmt mich in den Arm.
„Es tut mir leid.“
„Alles gut. Erzählst du mir aber irgendwann, was passiert ist?“
„Vielleicht.“

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„Ich habe noch ein gutes Wort eingelegt und habe Katharina einfach gesagt, sie soll sie sein und sich nicht verstellen.
Vielleicht hättest du sie ja so schon viel eher gesehen. Ich kenn´ dich doch.“

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Jetzt bin ich erst recht neugierig und muss plötzlich ganz schnell zum Lichterfest. Hoffe nur, sie vergisst diese blöde Mail.
Mein Zimmer wird nämlich langsam langweilig.

Also mache ich mich startklar. Paps bringt mich hin. Wunderbar. Wenn ich denn nicht so lange im Bad brauchen würde.
Machen das eigentlich nicht nur die Mädchen so?

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Ich bin nervös, weil ich noch nicht weiß, was jetzt auf mich zukommt. Katharina hat sich verstellt, nur damit sie mir
gefallen könnte? Oh weh.
Um 19 Uhr kommen Paps und ich in Mt. Komorebi an. Viel ist noch nicht los. Na ja. Denke, normal für ein Lichterfest.

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Hoffentlich hat sie meinen Zettel gelesen. Na ja. Ganz bestimmt. Sie hat doch bestimmt noch andere Dinge in ihrer Tasche.
Irgendwas braucht man daraus doch immer. Oder sie will einfach nur nicht. Bald werde ich es wissen.
Also warte ich.

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Cool. Ein Wunschbaum. Natürlich wünsche ich mir, dass Katharina heute herkommt. Auch wenn ich an sowas nicht glaube.

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Und ich warte weiter.

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Und warte.

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Bis ich irgendwann ordentlich Durst bekomme. Mittlerweile ist es 20 Uhr durch. Langsam glaube ich, dass dieser Abend
total uncool werden wird und ich mich wieder mal zum Deppen mache.

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Schlürf.

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Langsam kenne ich diesen Stein auswendig

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Kurz vor 21 Uhr.

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Es wird auch langsam dunkler und kühler. Ich sehe, wie die ersten Besucher zum Lagerfeuer rennen. Wird wohl gleich angemacht.

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Und da ich ja gerade nichts Besseres zu tun habe und auch ordentlich die Lust verliere, überhaupt nochmal um irgendwas
zu kämpfen, mache ich einfach ein Foto mit dem Kollegen hier.

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Und dann warte ich weiter. Wie naiv bin ich, Dussel eigentlich?

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Schließlich habe ich keinen Bock mehr und rufe Paps an. Um kurz vor 22 Uhr gebe ich auf. Ich gehe zum Treffpunkt und
erwische wenigstens Raina hier. Hätte ich das gewusst, wäre der Abend vielleicht nicht ganz so trostlos geworden.
„Hey, du hier? Wo kommst du denn her?“

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Alex kommt auch mit dazu. Aber sie guckt nur blöd und grinst.
„Äh, alles in Ordnung?“

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„Weiß ich noch nicht.“
Und so gehe ich einfach. Mehr kann mir einfach nicht mehr passieren. Ne, ich mag nicht mehr. Das war's.

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Zuhause mache ich nur mein Handy aus und höre auf zu hoffen. Pfff. Kann man sehen, was dieser blöde Wunschbaum
in Erfüllung bringt. Schwachsinn.

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Nicht mit mir.

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Folge 35.jpg

Am nächsten Vormittag kümmere ich mich um Michelle und lerne halt noch 'nen bisschen. Besser als an gestern zu denken.
Raina hatte mich vorhin noch angeschrieben, was denn los gewesen sei. Aber mit ihr darüber zu reden, würde das Lächerliche
noch steigern. Joel der Dussel. Mädchen-Dussel. Wie auch immer ich das nennen kann.

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Deswegen werde ich mich wohl wieder mit Dingen beschäftigen, wo ich besser drin bin. Zocken zB. Oder seine kleine
Schwester einfach liebzuhaben. Mehr brauche ich nicht. Habe ja versucht, mal ein bisschen aus mir rauszukommen, aber
man sieht ja, wie ich scheitere.
„Das ist heute 'nen blödes Wetter, was? Können wir draußen gar nicht zusammen spielen.“
„Da da.“

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Mam war heute Morgen ganz schön schnell und hat mir einen neuen PC besorgt. Für meine Spiele reicht der voll und ganz.
Ich kann ja auch nichts zu, wenn er während des Umzuges runterfällt. Der war mehr als Schrott. Und da habe ich mir die
ganzen Teile mühsam zusammengespart. Erstmal das Ganze einrichten und den Kopf freibekommen. Vielleicht zocke ich
auch die nächsten drei Jahre durch. Dann gehe ich eh studieren und so. Ach ne. Wer weiß, auf was ich für Probleme dort dann stoße?

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Heute ist irgendwie so ein Gammel-Samstag. Bei dem Wetter auch kein Wunder. Paps lernt sehr viel für seine Weiterbildung.
Wenn er nach Hause kommt, schreibt er seinen Kram oder löst Fälle. Mam wiederum hat jetzt schon bei ihrer Arbeit einen so
guten Eindruck hinterlassen, dass sie ihre Probezeit mit Bravour besteht. Freut mich, dass es zumindest bei meinen Eltern gut läuft.

Paps holt mich und Mam ins Esszimmer. Familienversammlung. Da bin ich mal gespannt.

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Vielleicht ist das jetzt meine Chance, mich mal richtig auszukotzen.
„Kann ich nicht auch die Schule wechseln? Das ist total doof da und irgendwie ist da alles Mist und dann dieser Müll da
gestern. Das ist so peinlich und meine Noten werden jetzt bestimmt auch schlechter, weil ich mich nicht mehr konzentrieren

kann und so. Ja, so wird es nämlich nachher aussehen.“

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„Und dann kam Katharina noch nicht mal und Alex war dann da und grinste wieder nur blöd. Ich mach´ mich doch nur
zum Clown da. Mam, das ist schon fast Mobbing.“

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„Hör mal zu. Wenn du meinst, es Aurelie jetzt gleichzutun, hast du dich geschnitten. Wegen so einem Kram wirst du
bestimmt nicht die Schule wechseln und reißt dich vielleicht mal zusammen. Was hast du im Praktikum bislang gelernt,
hmm? Mimi machen?“

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„Außerdem kommt Jimmy gleich vorbei und möchte mit uns reden. Es kann nicht mehr lange dauern.“
„Wie bitte? Jimmy kommt her?“
„Ja, warum nicht? Habe nachgedacht und ich möchte mir anhören, was er zu sagen hat. Wenn er wirklich in Schwierigkeiten
steckt, dann helfe ich.“
„Jimmy hat uns aber angelogen.“
„Wo denn?!“

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Da mich gerade die Gedanken von gestern wieder zerreißen, beschließe ich, Michelle zu füttern. Mal schauen, ob ich
das hinbekomme. Sah gestern bei Mam zumindest leicht aus. Meine Schwester und ich sind ein Spitzenteam.

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Ich werde Katharina und Melody endgültig vergessen. Das Leben, wie es jetzt ist, macht mehr Spaß. Ich kann tun und
lassen, was ich will. Wollte doch sowieso mal mit Emilio um die Häuser ziehen.

Es klingelt etwas später an der Tür. Mam macht auf und es hört sich nach Jimmy an. Wäre ja jetzt auch zu einfach, wenn
es Katharina sein würde. Sie ist für mich gestorben und Punkt.
Jimmy hat es sogar sehr eilig.
„Hey, hören sie mal. Sie können hier nicht einfach so reinplatzen.“

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Moment mal. Das soll Jimmy sein? Letztens sah er doch noch ganz anders aus. Musste er sich wirklich so sehr tarnen?
Das wäre ja krass. Und er sieht Paps wirklich sehr ähnlich. Hm. Wenn ich das alles so analysiere, müssten die beiden also
die gleiche Mam haben. Paps meinte mal, dass er mehr nach seiner Mam kommen würde. Habe sie nur auf Bildern gesehen.
Wow, die Ähnlichkeit ist der Hammer.

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„Ist okay, Emily. Das ist Jimmy. Ich habe mich letztens schon kurz mit ihm getroffen.“
Wir setzen uns hin und ich komme aus dem Staunen nicht mehr raus.
„Hey, Joel. Alles klar? Was machen die Mädels so?“
„Äh.“
„Nein, Spaß. Es klingt wirklich sehr doof, dass ich meine Familie erstmal kennenlernen muss. Da muss ich mich dran gewöhnen,
plötzlich eine Familie zu haben. Sorry, also, wenn ich hier so reinschneie.“

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„Ich bin übrigens Sebastian. Jimmy ist nur mein Spitzname. Habe ich auf der Straße bekommen. Es ist alles eine lange
Geschichte und ich möchte euch das nicht alles gleich erzählen.“

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Paps schaut Jimmy, äh Sebastian aufmerksam an. Für ihn muss es auch ein ganz schöner Schlag sein, plötzlich einen
Halbbruder zu haben. Nur, warum haben wir davon nie was gewusst? Warum ist er plötzlich hier? Warum sah er so
anders aus? Ich verstehe absolut gar nichts.

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„Ich werde Jimmy helfen, weil es stimmt, was er sagt. Tanya ist unsere Mutter. Er ist vier Jahre jünger als ich. Als Paps
damals starb, weißt du doch noch Emily. Ich war 17. Mam hat danach einen anderen kennengelernt, aber nicht gewusst,
was auf sie zukommen würde. Wie Jimmy schon sagte: Es ist eine lange Geschichte. Doch ich werde ihm helfen. Damals
wusste ich noch von gar nichts und er hat mir nie gesagt, dass er mein Bruder ist. Tja. Und jetzt kann ich was machen und
das werde ich auch.“

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„Hätte ich mich nicht versteckt, dann wäre mir mein Onkel auf die Schliche gekommen. Irgendwann hätte auch er euch
entdeckt. Ihr werdet bald verstehen, was ich meine. Ich kann noch nicht zu viel reden. Weiß nicht, wem ich trauen kann.
Ihr und die Hunde seid das Einzige, was ich im Moment habe. Mein Onkel hat mir alles genommen.“

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Hm, ich denke mir gerade nur, dass er gar nicht jünger aussieht als Paps. Wow. Ich muss noch so viel verstehen und
vielleicht kann ich Paps dabei helfen. Noch habe ich sechs Wochen Praktikum. Wenn er wirklich mein Onkel ist, dann bin ich dabei.

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„Okay, Jungs. Ich lasse euch mal allein reden. Muss eh die Wäsche aufhängen.“
„Nur wenn ich dir helfen soll, dann musst du mir auch alles erzählen. Und wenn meine Familie in Gefahr ist, dann musst
du mir das auch sagen. Sonst muss ich Hilfe anfordern. Das geht dann nicht anders.“

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Ich bleibe nur hier sitzen und höre aufmerksam zu.
„Von welchem Onkel redest du eigentlich? Mam hatte doch gar keinen Bruder. Wer soll das sein?“
„Von meinem Paps. Er ist gestorben und mein Onkel wollte nicht, dass ich die Baufirma bekomme. Er hat alles in die
Wege geleitet, damit er sie bekommt. Ich konnte gar nichts mehr machen. Der Typ hat so viel Macht. Sagt er einmal einem
Bullen was, dann führen die das aus. Er ist zu mächtig für mich. Mir ist die Baufirma eigentlich egal, aber er hat mein ganzes Leben ruiniert.“

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„Was meinst du, warum sie mich im Krankenhaus nicht behandeln wollten? Meine Tarnung ist aufgeflogen. Er kannte
selbst den ausgedachten Namen plötzlich von mir.“
„Ach. Und du spazierst dann hier einfach so rein, ohne zu wissen, ob du nicht irgendwie Aufmerksamkeit auf dich gezogen hast?
Letztens hat mein Sohn schon Mist gemacht und jetzt kommst du noch mit so einer lebensgefährlichen Situation an? Einfach so?“

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„Nein. Ich habe eine neue Tarnung. Also nicht so ganz. Mann, ey. Ich habe keine Zeit, das alles zu erklären.“
„Okay. Und was brauchst du? Personenschutz? Ich kann meinen Kumpel anrufen. Damit das nicht in Richtung Polizei geht.
Der kümmert sich um alles. Brauchst du Schutz oder nicht?“

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„Sicher, dass du dem Kumpel trauen kannst? Mittlerweile habe ich es aufgegeben. Ich bin schon ganz paranoid von diesem
ganzen Mist. Ich möchte einfach nur, dass es endlich vorbei ist und ich mich vernünftig von meiner Frau verabschieden kann.
Und wenn ich kann, dann werde ich diesem Arsch die Eingeweide rausballern, damit er mal spürt, wie so ein Leben ist.“
Also, es ist ja nicht der Satz, der jetzt gerade komisch klingt, sondern dass er darüber lacht. Onkel Jimmy scheint wirklich viel
durchzumachen. Dass er sich zwischendurch mal eigenartig benimmt, habe ich schon bemerkt.

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„Nur tu mir bitte einen Gefallen. Verhalte dich unauffällig und mache nicht den Anschein, dass wir uns kennen. Ich merke
gerade, wie idiotisch das war, dass du hier einfach so reinspaziert bist. Da überlege ich mir dann was. Du tauchst jetzt
erstmal unter und wenn es so weit ist, dann gibt ein Kontaktmann dir ein Prepaid-Handy, okay? Du lässt dich nicht mehr
hier blicken, bis die Luft rein ist, alles klar?“
„Ja, na klar. Tut mir leid. War doof von mir. Ich verschwinde erstmal wieder.“
„Du kommst in 6 Tagen zu diesem Convenience Laden hin. Ich gebe dir die Adresse. An der Kasse melde dich mit meinem
Namen an. Die Kassiererin dort ist nicht so ganz helle, aber das wirst du schon hinbekommen.“
„Alles klar. Danke.“
Jimmy verlässt das Haus, nachdem er uns noch einen Namen gibt. Ich hoffe, dass alles gutgehen wird.

Paps und ich machen uns direkt dran und versuchen etwas über den Onkel rauszufinden. Der Fall klingt so gefährlich. Wer
weiß, wo er überall seine Strippen zieht?

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Das Paps doch etwas schiss hat, sehe ich ihm an. Immerhin kann jeder Fehler die ganze Familie mit reinziehen.

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Er durchforstet seine speziellen Seiten. Wir haben noch viel zu tun.

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Manchmal wünsche ich mir, dass ich nicht mehr nur im Praktikum wäre, sondern direkt bei Paps anfangen kann. Herr Müller
hat mir letztens gesagt, dass ich locker vorzeitig die Schule abschließen kann. Meine Noten sind wieder im hellsten grün.
Ob ich das machen soll?

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Folge 36.jpg

Heute habe ich sturmfrei, weil Mam, Paps und Michelle in Henford sind. Habe da keine große Lust hin. Stattdessen mache
ich hier dann alles und versuche immer noch einen klaren Kopf zu schaffen. Ich habe da ja langsam Übung drin.

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Also mache ich Hausaufgaben.

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Geh´ joggen und bewundere den werdenden Park.

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Und zock halt 'ne Runde. Was soll's? Regnet eh zwischendurch ganz schön und um gute Laune zu haben, lädt das Wetter
nicht gerade ein. Es geht langsam Richtung Herbst. Ich hasse den Herbst. Mieses Wetter. Kalt und ungemütlich. Zumindest
erlebe ich selten schöne Tage dazwischen.

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Es klingelt an der Tür. Eigentlich habe ich absolut keine Lust, zu öffnen. Mir doch egal. Ist eben keiner zuhause. Braucht
ja keiner wissen. Aber beim dritten Mal gehe ich dann doch. Hätte ich meine Jalousie runterziehen sollen? Hmpf.
Äh, ist das Katharina? Was ist denn mit ihr passiert? Holla. Nur, was will sie hier? Erst sitzen lassen und dann kommt sie
angekrochen? Pfff.

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Ich hasse unsere Eingangstür. Hier soll eine hin, ohne so riesen Fenster. Wenn ich dann kein Bock auf wen habe, dann
weiß man nicht, dass ich zumindest an der Tür gelinst habe. So sieht man mich ja. So auch Katharina.

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Aber ich öffne. Mein Problem ist gerade, dass mein Herzklopfen doller wird, aber ich auch irgendwie total die Wut habe.
Ein komischer Mix. Ein paar Takte wird sie sich jetzt trotzdem anhören müssen. Immerhin saß ich da so lange und wartete.
Hätte sie mir wenigstens Bescheid geben können.

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„Hey, es war ziemlich dumm von dir, mich wie ein Idiot auf dem Lichterfest sitzenzulassen. Richtig uncool.“
Aber wow. Ich wusste gar nicht, dass sie eine Brille trägt. Hübsch. So anders diesmal. Richtig süß.

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„Wie bitte? Was für ein Lichterfest? Wovon redest du? Meinst du in Mt. Komorebi? Da hatte ich keine Lust drauf.“

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Äh, okay. Da verstehe ich gerade gar nichts mehr. Hätte sie mir doch sagen können, dass sie keine Lust hat. Aber kam ja
nichts. Boah. Langsam reicht es.
„Moment mal. Du hast doch meinen Zettel bekommen, oder nicht? Den ich dir letztens zugesteckt habe.“
„Welchen Zettel? Wo sollst du ihn zugesteckt haben? Ich habe nichts bekommen.“

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„Na, in deine Tasche. Von der Schuluniform.“
„Wie bitte? Ähm. Ich. Oh. Die habe ich in der Schule ausgezogen, weil ich nachmittags noch wegmusste. Hatte ich die
halt im Spind gelassen. Moment. Was hattest du vor? Mit mir zum Lichterfest? Und wieso ist dein Handy überhaupt aus?
Ich wollte mit dir reden.“
„Ähm. Handy? Aus? Ups.“
Langsam merke ich, dass ich der größte Versager aller Zeiten bin.

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„Okay, irgendwie ist das alles ein bisschen scheiße gelaufen, oder? Ich dachte, du willst nichts mehr mit mir zu tun haben,
weil ich halt diese blöde Mail verschickt habe und so und na ja.“
Boah, ich schäme mich total. Wieso habe ich eigentlich mein Handy nicht wieder angemacht? Warum habe ich Katharina
den Zettel nicht einfach in die Hand gedrückt? Oh, man.

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„Na ja. Ich habe ja auch viel Mist gebaut und ein guter Start war das wirklich nicht. Ich wollte immer die ganze Zeit vor
dir auffallen. So dachte ich, siehst du mich. Und dann habe ich halt immer diese engen Klamotten getragen. Ich bin doch
selbst schuld, wenn du solche Worte schreibst. Damit habe ich mich ja selbst nicht wohlgefühlt.“
„Moment. Woher willst du wissen, dass ich auf sowas stehe?“

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„Ich glaube, wenn ich dich vor einigen Wochen so gesehen hätte wie jetzt, dann wärst du mir viel eher aufgefallen. Ist
wirklich so. Das sieht gut aus. Hübsch.“
„Wirklich? Ich dachte, die Brille würde dich abschrecken. Bin eben nicht so, nun ja. Ich kann dir einfach nicht die Schuld
für letztens geben. Irgendwie fand ich das ja trotzdem süß, hihi. Denkt ihr Jungs immer so beim Schreiben?“

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„Hm. Nein, nein. Eigentlich denke ich nicht so. Keine Ahnung. Da ist ein bisschen zu viel bei mir durchgeflogen. Tut mir leid.“
„Ja. Mir tut es auch leid. Nur wäre lieb, wenn du dein Handy mal anmachen würdest, hihi.“
„Äh, ja. Klar. Hast du eben Lust noch ein bisschen mit reinzukommen?“

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„Äh. Klar. Ein bisschen Zeit hätte ich. Wollte nachher noch mit meinen Eltern in die Stadt.“

Wir gehen also rein und das Erste, was ich mache, ist mein Handy an. Das war echt fast zwei Tage aus. Uff. Tausende von
Nachrichten strömen rein. Emilio, der mich im SimsApp vollgespammt hat. 4 Anrufe in Abwesenheit. Sind so einige Nachrichten.
Oh. Hier hat mich Raina sogar gefragt, ob ich mit zum Lichterfest möchte.
Erstmal rufe ich aber Emilio an und frage, was los ist. Scheint ja dringend zu sein.
„Ey ja, sorry. Hab vergessen, mein Handy anzumachen. Ja, klar. Komm doch rum. Cool. Bis gleich.“

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Katharina schaut sich ganz interessiert um. Sie redet jedoch nicht viel. Aber macht sie eh schon nicht wirklich. Das ist
aber okay. Ich muss gestehen, dass sie wirklich so sehr süß ist. Jetzt weiß ich auch, warum ich sie nicht bemerkt hatte
bislang. Aber so. Total süß. Mädchen, die sich nur präsentieren wollen, sind eben nicht mein Ding.

15 Minuten später trudelt mein älterer Bruder ein. Er ist der Zweitälteste von uns. Emilio grinst nur, als er in meine Richtung kommt.

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„Alter. Was sollte der Scheiß? Kannst doch nicht einfach dein dummes Handy auslassen. Wollt mit dir was machen und
du Vollhonk hast das Ding einfach aus. Komm erstmal her, du Pfosten.“
„Ja, sorry. Bisschen schwierig alles im Moment.“

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Er flüstert mir zu:
„Was hast du denn da für 'ne Schnitte an Land gezogen? Wow.“
„Äh, hab´ ich gar nicht.“
„Laber nicht rum. Die passt voll zu dir.“

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„Was stinkst du überhaupt so? Hast du dich nicht mehr gewaschen? Du siehst aus wie 'nen Penner.“
„Äh.“
Das mein Bruder immer so direkt sein muss.

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„Du stinkst so rum und hast hier voll die Schnitte im Haus. Alter, ey. Kannst doch nicht machen. Geh´duschen und dann
drehst 'ne Runde mit ihr. Voll so romantisch und so.“
„Wer sagt, dass ich mit ihr zusammen bin? Also ich ähm. Maaan. Was laberst du?“

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Langsam drehe ich durch. Ich weiß absolut nicht mehr, was ich sagen soll. Plötzlich ist Katharina hier und dann sagt mir
mein Bruder, dass ich stinke. Boah. Ey, ich geh’ gleich ins Bett.
„Hübsches Ding.“

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„Was glotzt du mich so an? Ey. Die ist voll verknallt in dich. Siehst du das nicht? Geht schön was trinken oder so.“
Kann er nicht einfach die Klappe halten?

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„Ey, man. Ohne scheiß. Ihr solltet keine Zeit verplempern. Echt. Ich hab damals auch voll lange gewartet bei Naomi und so.
Man lebt nur einmal. Klar, haben wir uns bisschen gezofft und so, aber alles cool. Ich mein das jetzt echt so. Bin froh, dass
die dumme Melody nicht mehr hier ist. Wirklich. Konnte sie nicht leiden. Aber sie passt zu dir. Wie ist ihr Name?“

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„Katharina ist mein Name.“
Ich zucke zusammen. Ich hab nicht mitbekommen, dass sie in der Nähe ist. Hat sie etwa alles mitgehört? Verdammt.

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Und er grinst nur. Man. Er hat sie die ganze Zeit gesehen. Das hat er extra gemacht. Ich hasse ihn. Warum müssen sich
immer alle einmischen? Es reicht langsam.
„Ich finde die Idee gut. Wir wollten doch eh einen Kakao trinken gehen. Wieso nicht jetzt? Wir fahren erst heute Nachmittag los.
Und ist das dein Bruder? Hihi.“

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„Äh, ja. Das ist Emilio. Und jetzt was trinken? Ich ähm.“
„Alter, sag's doch ruhig. Du stinkst. Du siehst aus, als hättest voll das Problem. Du hast nie so gestunken.“
Ich denke mir gerade nur, dass es, glaube ich, jetzt einfach nur besser wäre, wenn mein Bruder seine Klappe halten würde.
Was versucht er hier überhaupt gerade?

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Ich schaue Katharina an und sie findet die Idee wohl wirklich toll. Cool. Krass. Gehe ich duschen und dann ab ins Café.
Irgendwie geht gerade alles Schlag auf Schlag. Ich weiß nur nicht, ob ich Emilio gerade danken, oder rausschmeißen soll.

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Gut, er hat recht. Rasieren könnte ich mich auch mal wieder. Habe ich mich die Tage echt so gehen lassen? Das war mir nicht bewusst.

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Ich komme ins Wohnzimmer und hoffe, dass mein Bruder nicht zu viel Müll erzählt hat.
„Cool. Ich zisch´dann mal wieder ab. Euch viel Spaß. Und grüß Mam und Paps. Und du Sausack meldest dich mal und
lässt dein Handy an!“
„Jo, alles klar. Mach´ ich. Sorry. Tschüss.“

„Wollen wir los?“
„Okay, hihi.“

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Ein bisschen ist ja jetzt Emilio schuld, dass wir uns spontan ins Café aufmachen. Ich weiß nicht. Er hat mir gerade so viel
Mut zugesprochen, dass ich einfach jetzt die Chance nutze, um alles wieder geradezubiegen. Selbst Katharina hatte schlechtes
Gewissen und fühlt sich nicht so wohl. Also wird es Zeit, das zu klären.
Wir haben ein kleines Café hier in Willow Creek. Aurelie hat mir gesagt, dass dort oft welche aus unserer Schule rumlungern.
Dann hoffe ich aber, dass es die Richtigen sind. Wird schon alles.

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Zehn Minuten gehen wir ca. Und das Witzige ist, dass wir kein Wort gesagt haben. Ab und an haben wir uns angelächelt
und so, aber das war es auch schon. Puh. Und dann sieht sie in ihrem Rock noch so hübsch aus. Sie hebt sich jetzt so richtig
von den Mädchen aus der Schule ab.
Katharina dreht sich um und schaut sich das Café von draußen an. Sie war hier wohl noch nie. Gut, ich ja auch nicht. Schicker Schuppen.

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Wir suchen uns einen freien Platz. Das Café hat gerade erst aufgemacht.

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Und dann geht es los.

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Ah, jetzt weiß ich, welche Augenfarbe sie hat.

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Schließlich bestelle ich mir ein Eis. Irgendwas muss ich jetzt machen, sonst läuft mein Herz gleich Amok.

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Was sie wohl über mich denkt?

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Ich möchte halt nichts vergeigen. Wie lange bin ich hinter Melody hergelaufen und nachher entpuppt sie sich als ordentliches
Biest? Oh je. Ja, Melody. Hoffentlich funkt sie mir nicht dazwischen. Sie weiß, wo ich wohne und das ist gar nicht gut.

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„Du siehst süß aus“, meint sie plötzlich.
„Findest du?“

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„Äh, du siehst aber auch süß aus. Lass das so. Das sieht toll aus, hehe.“

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Wow, sie sagt, dass ich süß bin. Läuft doch.

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Oh, mein Handy vibriert. Ich schaue nach und sehe nur, dass Emilio geschrieben hat. Er fragt, ob wir uns schon geküsst
haben und so. Boah.

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Na toll. Dann kommen auch noch Raina, Christopher und Maximilian durch die Tür. Aber lieber sie, als Daniel oder Dean.
Dann wohnen die Drei also in Willow Creek? Aurelie meinte da was. Wäre ja cool. Was aber nicht so cool ist, ist das hier:
„Ist das okay, wenn ich zu Raina rübergehe? Mal Hallo sagen.“
„Äh, okay. Klar.“
Cool. Dann bleibe ich hier eben sitzen.

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Irgendwie habe ich langsam das Gefühl, dass hier was ganz und gar nicht gut läuft. Hm. Vielleicht war das doch ein bisschen
zu spontan und wir hätten warten sollen. Immerhin dachte ich vorhin noch, sie hasst mich.

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Da kann sie lachen und reden. Na toll. Was mache ich denn jetzt schon wieder falsch? War alles wieder umsonst? Ich kann
es aber auch nie lassen.

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Der nächste Teil der Folge folgt.
 
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Mal denke ich, alles ist cool und es geht bergauf und im selben Moment weiß ich gar nichts mehr. Also bestelle ich mir
einen Kakao und dann mal schauen, wie es weitergeht.


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Ist doch echt scheiße so.

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Oder bin ich einfach nur zu feige, sie anzusprechen? Habe ich Angst? Ich weiß es nicht. Jedes Mal, wenn ich rüberschaue,
würde ich am liebsten aufstehen und ihr direkt sagen, dass ich mich total in sie verknallt habe. Aber dann kommt das
eben bei raus.
Vielleicht habe ich ja dann doch noch ein bisschen von diesem ätzenden Mittag und geselle mich zu Christopher. Er hängt
mittlerweile gar nicht mehr mit Daniel ab.
„Hey, na. Wie geht's?“

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Wir verstehen uns ganz gut und auch Raina erkundigt sich immer, wie es mir geht. Sie ist die beste Freundin von Katharina.
So viel habe ich schon rausbekommen.
„Wenn du willst, können wir uns ja mal öfter treffen, Joel. Wäre cool. In Willow Creek ist nie wirklich viel los, aber wir hängen
hier gern mal ab.“

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Später kommt auch Maximilian mit dazu. Mit ihm rede ich jetzt auch immer öfter und er scheint auch ganz korrekt zu sein.
„Ja, coole Idee. Finde ich auch. Sollten uns mal öfter treffen. Abends werden hier immer schnell die Bordsteine hochgeklappt.“
Normal bin ich nicht so der Typ, der Kontakte knüpft, aber hier fühle ich mich doch ganz wohl. Da bleibe ich mal am Ball.

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Trotzdem fühlt sich hier eine Sache noch absolut falsch an. So richtig falsch. Nicht, dass ich mich jetzt nicht freue, Freunde
zu finden. Nein.
„Äh, ich muss mal eben was klären.“
Ich stehe auf und packe ganz kurz all meinen Mut zusammen. Jetzt oder nie.

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„Ich melde mich bei euch und dann hänge ich ganz bestimmt mal 'ne Runde mit euch ab. Aber jetzt muss ich erstmal
kurz los. Kommst du mal mit raus, Katharina?“
Sie schaut mich ganz irritiert an. Klar, Raina grinst nur. Schließlich steht sie aber dann doch auf und folgt mir. Jetzt muss
es schnell gehen, sonst steh´ ich da gleich wieder wie der Depp von gestern.

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Vor der Tür sehe ich zwar, wie alle ganz neugierig gucken, aber das ist mir gerade egal.
„Hey, du. Hör zu. Ich möchte nicht, dass schon wieder alles ins Wasser fällt und sich das ewig so weiter im Kreis drehen würde.
Das ist uncool. Ja, ich kenne dich kaum, aber wir haben es ja bislang schon zu einem sprachlosen Kakao geschafft, aber du musst
wissen, dass ich dich wirklich sehr süß finde und ähm .... Ach, was soll's?“

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Ich drehe mich einfach um und diesmal möchte ich keine Zeit verplempern. Nicht hoffnungslos auf Dinge warten, die eh
nie passieren werden. Ich hoffe einfach mal, dass ich jetzt alles richtig mache und sie auch so fühlt. Nein, sie muss so fühlen.
Allein, dass sie mir schon dieses Gedicht geschrieben hat, sagt viel aus. Das reicht schon.
Und dann küsse ich zum ersten Mal in meinem Leben ein Mädchen. Hoffe, sie ballert mir jetzt keine. Drinnen höre ich nur
lautes Gejubel. Boah, haha.

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Wow. Sie erwidert ihn. Ich könnte gerade gar nicht mehr aufhören. Es kribbelt total und um mich herum verschwindet
alles. Äh. Jo. Cool, würde ich sagen.

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„Sorry, das musste ich gerade machen und ich hoffe, das war jetzt okay und so und du hasst mich jetzt nicht und gehst
nach Hause.“

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„Weil, eigentlich wollte ich nicht so vorpreschen, aber mir geht das alles langsam auf den Keks, verstehst du? Ja, ich kenne
dich kaum, aber das würde ich gern ändern. Aber allein, dass du mir das Gedicht schon geschrieben hast, zeigt mir, dass
du anders bist.“
Und was macht sie? Sie steht nur da. Gut. Ich lerne schnell, dass sie das wirklich gut kann. Stundenlang irgendwo sitzen
und nichts sagen. Wow.

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„Und wir gehen das langsam an, okay? Also nicht so schnell mit Dingsda und so.“
„Okay. Klingt gut, hihi. Ganz langsam.“

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Bis sie dann wieder zu mir kommt und mich küsst. Uff. Das ist gerade ein ganz ungewohntes Bild. Aber ein schönes.
Aber man. Wir sollten jetzt nichts überstürzen. Erstmal kennenlernen. Vielleicht war ich jetzt doch etwas zu schnell und.
Maaaan. Dass sie mir so nah ist, macht mich richtig nervös.

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„Okay, hihi. Du hast recht. Wir gehen das langsam an, hihi. Also erst mit kennenlernen und so. Sorry, hihi.“
Sie kann sogar richtig verlegen sein. Süß.

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„Aber du hast mich gerade geküsst und ähm, herrje. Ich. Wow. Hast du mich gerade wirklich geküsst? Das ähm. Oder
habe ich geträumt oder so? Ich, wow. Das, ähm.“

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„Nein, du träumst nicht.“
Ich gebe ihr zur Bestätigung einen Kuss auf die Wange. Man muss es ja nicht gleich übertreiben, finde ich.

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Spätestens jetzt merkt Katharina, dass ich es ernst meine und plötzlich kann sie auch mal von sich aus lachen. Und wenn
sie lacht, dann ist es wunderbar.


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„Okay. Ich ähm. Ich muss dann aber auch langsam los. Und na ja, also. Wir sehen uns, denke ich. In der Schule und so.
Und jetzt langsam angehen, okay? Hihi. Bis bald.“


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Ich will dann auch langsam nach Hause. So im Regen rumknutschen ist ungemütlich und ich muss sowieso erstmal registrieren,
was hier gerade passiert ist. Also winke ich den anderen im Café zu, dass ich mich vom Acker mache, während Katharina
sich noch einen schönen Nachmittag mit ihrer Familie macht.

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Am nächsten Morgen muss Mam mir erstmal berichten, was sie gestern so in Henford erlebt hat.
„Hihi. Maximilian ist so süß. Er kommt jetzt bald in den Kindergarten und mag gerne Schokotorte. Und kannst du dir
vorstellen, dass er schon Dreirad fahren kann?“
Maximilian ist mein kleiner Neffe. Der Sohn von Joshi. Also nicht der Maximilian aus der Schule, haha. Das gibt Kopfkino,
wenn er Dreirad fahren würde.

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„Und dann hat er mir Blümchen gepflückt, was total süß war. Sie haben es da echt schön. Nächstes Mal musst du einfach
mal mitkommen. Dort kann man schön spazieren gehen und so.“

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Das Problem bei Mam ist gerade, dass sie mich nicht zu Wort kommen lässt und ich nicht erzählen kann, was mir denn
gestern passiert ist. So ist es auch bei Paps. Nur bei ihm geht es nicht um Henford, sondern um Jimmy und den Fall.
„Weißt du? Ich habe viel recherchiert jetzt und das wird ein ganz dicker Fisch. Das sage ich dir jetzt schon. Viel weiß ich
zwar noch nicht von diesem Onkel, aber er hat sowas von eine reine Weste, dass ich einfach nicht tiefer graben kann.
Aber weißt du was? Vier Augen sehen mehr als zwei und wir werden den Fall lösen, oder?“
„Klar.“

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Tja. Und dann muss ich auch schon los und die beiden erfahren nicht, dass ich eine angehende Freundin habe. Oder ist
das schon meine Freundin? Puh, das wäre doch etwas früh. War ich gestern vielleicht etwas zu schnell? Na ja. Dann erfahren
meine Eltern es eben später. Ich muss nämlich los.

Und dann so mieses Wetter in Copperdale. Tja. Der frühe Herbst lässt grüßen. Aber egal. Wenn ich gleich wieder Katharina
sehe, dann ist der Regen auch egal.

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Ich muss immer an diesen Kuss denken. Und je näher ich an die Eingangstür komme, desto nervöser werde ich. Habe
immer noch etwas Angst, dass alles zu schnell war und sie es sich anders überlegt oder so. Bin eh gespannt, was mich
hier heute erwartet. Ich versuche jetzt rauszufinden, was mit Aurelie ist. Einen kleinen Verdacht habe ich schon. Hat sie
etwa jemand begrabbelt? Sich an sie vergangen? Das wäre richtig übel. Nur wer? Der würde sich warm anziehen können.
Nein, doofe Gedanken. Aber was für ein Hin und Her gerade.

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Auf jeden Fall ist es hier schon mal gemütlicher. Die anderen haben sich alle in die Mensa verpieselt. Wieder dasselbe Bild.
Die letzten Berichte, wie jeden Montag. Maximilian muss immer grinsen. Haha und ich auch. Dreirad und so.

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Katharina sichte ich jedoch noch nicht.

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Der übliche Montag. Bis ich schließlich oben auf die Bühne schaue. Katharina steht dort mit Raina. Ich sollte mir angewöhnen,
erstmal immer da hochzuschauen. Aber sie geben keinen Mucks von sich. Die beiden sind in der Theatergruppe. Oben wird
immer alles durchgegangen.
„Hey, Joel, hihi. Guten Morgen.“
Höre ich sie sagen und in dem Moment klappe ich hastig mein Buch zu.
„Hey. Na.“
Boah. Ich merke gerade, dass ich mich hätte rasieren können. Will ja nicht wieder so rüberkommen, wie gestern. Nervt immer,
das blöde Rasieren.

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„Wie war dein Tag gestern noch so?“
„Äh, toll. Ja.“

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Ich gehe zu den beiden hoch und Raina kommt sofort an und umarmt mich.
„Glückwunsch, euch beiden. Ich freu´mich voll für euch. Das war ein Bild für die Götter und ich hoffe, es ist nicht schlimm,
dass ich euren Kuss im Status gepostet habe. Das ist eben echt der Renner. Wirklich. Voll krass.“
„Äh, wie bitte? Status?“
Das hat sie doch jetzt nicht wirklich gemacht? Habe noch gar nicht auf mein Handy geschaut heute. Wie auch, wenn man
fast verpennt hätte?

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Und dann knuddle ich Katharina eine Runde.
„Du siehst gut aus. Steht dir.“
„Danke. Mein Rock wird langsam etwas zu luftig, hihi.“
Aber so im Augenwinkel bemerke ich, dass Raina doch etwas eifersüchtig scheint. Na ja, was soll ich machen? Ich fange
bestimmt nicht mit allen was an. Ih, nein.

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Denn auch Alex geht an uns vorbei, als hätten wir jetzt was Falsches gemacht.

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Und so versuche ich, diesen Tag irgendwie rumzubekommen. Also nicht, dass es jetzt doof ist hier zu sitzen und Katharina
anzustarren, die in Bio leider etwas zu weit weg sitzt.

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Nein, es ist der Gedanke, dass ich wissen möchte, was mit Aurelie passiert ist und ich absolut nichts bemerke. Sie meinte,
wenn sie es sagen würde, dann würde es nur böses Blut geben. Also muss sie jemand angegrabbelt haben oder so? Aber
es sind noch alle da. Ich glaube nicht, dass derjenige jetzt noch in der Schule sitzen würde. Und das andere ist, dass ich
Paps helfen möchte. Er vertieft sich immer mehr an seinem PC und auch in den Akten. Und ich sitze hier und langweile mich.
Na ja. Nicht so ganz. Ein bisschen was Schönes hat der Tag dann doch nach der zweiten Stunde.
„Hey. Könntest du mal bitte aufstehen? Ich glaube, ich habe da vorhin noch was vergessen.“

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„Ich habe dich noch gar nicht geküsst. Da das ja eh jetzt weiterverbreitet in einem Status steht, kann ich das hier wohl
auch mitten in der Klasse machen, oder nicht? Oder wäre das zu schnell und so? War das gestern zu schnell? Sorry, dafür ich .....“
„Nein, das war nicht zu schnell.“
Und flupp, liegen meine Lippen auf ihren. Einige fangen an, zu jubeln.

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Mir total egal, was die anderen sagen. Fakt ist, dass Katharina ein Traum ist, doch diesen Traum hatte ich nur zu spät.

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Einer der Jubelnden ist Max. Er hat mir vorhin angeboten, ihn Max zu nennen. Keiner macht sich die Mühe, seinen Namen
voll auszusprechen oder zu schreiben. Und er meinte, seine Kumpels sagen alle Max. Okay. Cool.
„Haha, ihr beiden. Ihr seid voll schräg, aber echt schon cool.“

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In der Pause sitzen wir auch zusammen. Warum auch nicht? Ich genieße ihre Nähe richtig. Wollen uns auch bald mal
treffen und richtig kennenlernen. Klar, erfährt man jetzt sowas zwischendrin, aber um sie nach ihren Interessen zu fragen,
bleibt in der Schule viel zu wenig Zeit.
„Wie wäre es am Wochenende? Hast du da Zeit?“

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Was mir aber auffällt ist, dass Svenja kein Wort mit uns redet. Sie haut sogar ab. Boah, was soll das denn jetzt? Nur Herr
Müller setzt sich noch zu uns.

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Na dann soll sie halt gehen.
„Joel? Ich muss mit dir bald mal sprechen. Ich weiß ja nicht, ob du darüber schon nachgedacht hast, vorzeitig deinen
Abschluss zu machen, aber ich muss das bald wissen.“
Ich glaube, die Antwort hat sich eh gerade erledigt, wenn ich mir Katharina so anschaue. Warum soll ich jetzt schon die
Schule abschließen? Dann sehe ich sie ja noch weniger.

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„Ich überlege es mir, aber ich denke nicht. Mir gefällt es hier und warum sollte ich das jetzt aufgeben?“
„Okay. Deine Entscheidung.“
Ist doch so. Man ist nur einmal Teenager und das will ich voll und ganz ausschöpfen. Na klar. Manchmal reizt es mich dann
aber doch, mit Paps im Job umherzuziehen, aber es sind doch eh nur noch zwei Jahre. Die bekomme ich auch noch rum.

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Irgendwo dann ja schade, dass schon Schulschluss ist. Wäre hier gern noch bei Katharina geblieben. Sie hat mir erzählt,
dass sie ein Praktikum in einer Grundschule macht. Sie ist sich noch nicht sicher, ob sie Lehrerin werden möchte oder
Künstlerin. Habe schon gesehen, dass sie richtig gut malen kann. Wirklich schön.

Also fahre ich nach Hause und stelle schnell fest, dass auch hier das Wetter richtig scheiße ist. Wieder so ein öder Tag,
wo man eigentlich nur zocken will.

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Als ich ins Esszimmer komme, sehe ich, dass Paps hier ordentlich was gemacht hat. Mam ist sehr lange arbeiten und so
hat sich Paps eben um alles gekümmert. Schön gemütlich hier jetzt.

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„Kann ich dich kurz sprechen? Es ist wichtig.“

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„Äh, klar. Und du. Sieht übrigens cool aus. Sogar mit Ofen. Echt cool.“
„Danke. Erstmal. Wie war dein Tag so?“
„Boah. Die sind alle voll eifersüchtig, dass ich jetzt mit Katharina ähm ....zusammen?! .... bin. Das ist doch voll Kinderkram.“

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„Moment. Du bist mit Katharina zusammen? Was habt ihr hier bitte gestern getrieben?“

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„Äh, nein. Also nicht richtig zusammen. Also, wir kennen uns noch gar nicht richtig und ähm. Na ja. Äh. Haben uns
geküsst und so und ähm. Und jetzt wollen wir uns öfter treffen.“
„Okeeeeee. Da ist man mal kurz für einen Tag weg und mein Sohn haut hier die Frauen um. Alles klar. So. Aber nein. Mal
was anderes. Wir müssen vorsichtig sein im Fall Jimmy. Ich weiß nicht, was der Onkel da für einer ist, aber er hat ordentlich
was zu melden. Als ich recherchieren wollte, hat sich plötzlich ein Virus versucht, einzuschleusen. Keine Ahnung, was da los
ist, aber das ist wirklich ein dickes Ding. Ich habe ja mal versucht, was über ihn rauszufinden und die haben alles sofort aufgelegt.
Egal, ob Ämter, Polizei. Nichts. Natürlich habe ich verdeckt ermittelt, aber irgendwas sagt mir, dass ich die Finger von lassen soll.
Aber das kann ich doch nicht machen.“

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„Dieser Typ will auf jeden Fall nicht auffliegen. Nur warum? Hat der so viel Dreck am Stecken, dass er die ganze Stadt
manipulieren kann?“

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Puh, das hört sich wirklich gewaltig an und irgendwie habe ich langsam doch etwas Schiss. Jimmy war ein normaler Mann
und verliert plötzlich seine Frau und lebt auf der Straße. Doch was passiert mit uns, wenn wir weiter nachforschen? Trotzdem
darf ich Paps gerade nicht hängen lassen. Jetzt ist wieder so der Moment, wo ich sage, dass ich die Schule doch schon abschließe.
„Egal was ist, Paps. Ich helfe dir und wir werden schon aufklären, was dahintersteckt.“

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„Ich will unsere Familie nicht in Gefahr bringen. Das würde ich nicht verkraften.“
„Ich weiß, Paps.“
Der Fall geht ihm wirklich nahe. Und ich möchte einfach nur noch für ihn da sein.
„Hey, komm´mal her, Paps. Ich bin am Überlegen, schon meinen Abschluss zu machen und studieren zu gehen. Irgendwie
habe ich langsam das Gefühl, dass es mir immer wichtiger wird, dir zu helfen. Du musst da nicht allein durch.“

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„Nur erzähl deiner Mam noch nichts davon, bitte. Sie macht sich nur unnötig Sorgen. Ich muss erstmal schauen, wie es
weitergeht. Ich hatte zwar schon manchmal recht krasse Fälle, aber das scheint alles zu übersteigen.“

Wie auch immer: Ich bin dabei. Aber jetzt schon die Schule verlassen? Mann. Ich weiß es einfach nicht. Irgendwie ja, aber
irgendwie auch nein. Aber Paps braucht mich. Selbst meine kleine Schwester könnte in Gefahr geraten.

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Und da ist sie noch so unschuldig.

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Mal wieder wurden wir in die Schule beordert. So wird das aber nichts mit dem Praktikum. Wieder wurde geschwänzt
und unsere Lehrer wollen eine Ansage machen. Na toll. Wie soll ich denn jetzt Paps helfen? Ich denke zumindest, dass
es das mit dem Praktikum war.
Als wir aus den Bussen steigen, ist die Stimmung auch recht trüb.

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Ich gehe direkt in die Mensa und sehe .... Madleen?! Hä?! Wie jetzt?

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Madleen geht doch auf die Brindleton High? Na, das wird ja immer besser. Mal nachfragen. Damon ist auch wieder in
der Schule. Er war jetzt auch einige Zeit weg, seit Aurelie nicht mehr hier war.

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„Madleen? Du hier? Was ist passiert?“
Meine kleine Schwester schaut mich nur an und richtet dann ihren Zeigefinger hoch auf die Bühne.
„Das da ist passiert und sie möchte, dass ich auch hier auf die Schule gehe.“
Der Vorteil ist, dass unsere Schule eine Gesamtschule ist. Hier kommen alle Schichten zusammen.

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Ich schaue hoch und sehe Aurelie. Meine andere kleine Schwester, die wegen ein paar Vorkommnissen, die letzten Male
nicht in der Schule war. Das erstaunt mich gerade doch echt.
„Äh. Hä?!“
„Bevor du weiter drüber nachdenkst, umarm deine Schwester doch erstmal. Was ist los mit dir? Freust du dich nicht,
dass ich wieder hier bin?“
„Äh, klar. Doch.“

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So voller Fragezeichen bin ich noch nie in die Schule gegangen.
„Ist denn alles wieder gut? Dir ging es ja wirklich mies. Du hast dich nicht mal mehr gemeldet.“

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Und da bin ich gerade so perplex, dass ich alles andere total vergesse. So viele Fragen gerade und das Puzzle setzt sich
noch nicht so zusammen. Madleen hier. Aurelie hier.
„Warum hast du mir nie was gesagt? Du weißt doch, dass du immer zu mir kommen kannst.“
„Nein. Diesmal nicht.“
Hm, ich verstehe immer noch nicht mehr. Natürlich freue ich mich, dass meine Schwestern jetzt hier sind, aber wie kommt
das jetzt auf einmal? Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich die halbe Welt irgendwie verpasse. Als wäre es unwichtig,
mir was mitzuteilen.

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Schließlich setze ich mich wieder an den Tisch.
„Und warum meldest du dich nicht mehr? Was soll das? Habe ich dir irgendwas getan? Hast du dich irgendwie mit Aurelie
verbündet oder so? Man ey. Ich bin dein Bruder.“

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„Joel? Lass Madleen aus dem Spiel. Ja, ich habe sie da ein bisschen mit reingezogen, aber das wollen wir heute klären, okay?
Du hast uns ja auch nichts mehr gesagt. Oder meinst du, wir hätten nicht auch gern gewusst, dass du eine Freundin hast, hm?“

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In dem Moment kommt Frau Paulsen in die Mensa. Ob sie jetzt mal erklärt, was hier los ist?
Ich fühle mich aber auch gerade so ordentlich ertappt. Aurelie hat sowas von recht. Hmpf.

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„Tut mir leid, Joel. Echt. Wir hätten dir mehr erzählen sollen, aber du auch uns. Es ist alles ein bisschen zerfallen. Und du
musst eines noch wissen: Shadow und Melody belästigen uns nicht mehr. Sie haben fast das ganze Heim aus Langeweile
in Brand gesteckt und sind jetzt woanders. Ich weiß nicht, wo. Paps hat mir nichts gesagt. Aber sie sollen uns jetzt in Ruhe
lassen. Mir hat Shadow doch auch immer irgendwelche SMS geschickt. Das war schon richtig gruselig. Also komm mal her.
Tut mir leid.“

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„Kommt ihr denn wieder zu uns nach Hause?“
„Mal schauen. Wir sind wirklich am Überlegen.“
In dem Moment kommt auch die andere Lehrerin zu uns.
Frau Paulsen fängt an:
„So ihr Lieben. Aus gegebenen Anlass war es mir wichtig, dass wir heute ebenfalls alle zusammenkommen. Daher bitte
ich kurz um eure Aufmerksamkeit.“

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Ich hoffe ja, dass ich jetzt schlauer werde.
„Hey, ich würde mich voll freuen, wenn ihr wieder nach Hause kommt. Echt.“

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„Daniel ist ab heute kein Schüler mehr an dieser Schule. Uns ist zu Ohren gekommen, dass er einige Mädchen aus der
Schule begrabscht und belästigt hat und sowas dulden wir natürlich nicht.“
Jetzt weiß ich auch, warum die anderen nichts mehr von ihm wissen wollten. Das leuchtet ein. Aber boah. Er hat meine
Schwester begrabscht? Dem hätte ich so gern ..... Hmpf. Nein. Ruhig bleiben.
Sie erzählt weiter:
„Es kam hier in der letzten Zeit sowieso immer mehr zu Unruhen. Schüler fingen an, das Praktikum zu schwänzen und
machten sich lieber einen schönen Tag. Was ist los mit euch? Daher haben wir uns mit Herrn Müller zusammengesetzt
und beschlossen, dass das Praktikum nur noch diese Woche gehen wird. Und die Schwänzer dürfen sich auf eine saftige
Strafarbeit freuen. Und zu guter Letzt, möchte ich verkünden, dass wir eine neue Mitschülerin haben. Ihr Name ist Madleen.
So, das war es von unserer Seite. Wenn es noch Fragen gibt, dann kommt bitte zu uns ins Lehrerzimmer.“
„Und wer bitte ist jetzt deine Freundin? Paps hat nur gesagt, dass du eine hast.“

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Ich muss das Ganze erstmal alles sortieren. Wow. Das ist eine ganz schöne Granate. Jetzt verstehe ich, warum Christopher
und Max nichts mehr von Daniel wissen wollen. Immerhin waren sie seine besten Freunde. Nur Dean hielt noch zu ihm.
Aber das hätte ich als angehender Privatdetektiv doch sehen müssen. Bin ich etwa so schlecht?

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„Du. Ähm. Es tut mir auch leid, dass ich mich nie gemeldet habe. Aurelie hat nur rotgesehen und dann bin ich hinterhergezogen.
Ich wollte ihr helfen und für sie da sein. Und da habe ich irgendwann alles andere vergessen. Und dann mit Shadow war einfach zu viel.“

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„Und? Wer ist jetzt eigentlich deine Freundin? Sag schon.“
„Äh. Wir sind noch nicht zusammen. Haben uns nur geküsst und so.“
„Hihi. Und da ist man nicht zusammen? Einfach so? Du bist ja süß.“
„Äh. Hä?!“
Madleen hat aber vollkommen recht. Sie hätte das doch eigentlich mit als Erste erfahren sollen. Warum auch immer
unsere Familie in der letzten Zeit zerpflückt wurde: Es darf nie wieder passieren. Endlich können wir mal reden und wie
es aussieht, gibt es da viele Themen.
Ich gehe also zu Katharina.
„Hey, du. Sorry. Ich ähm. Ich war ein bisschen abgelenkt und habe dich noch gar nicht begrüßt. Also ‚Hi, hehe.“

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Madleen kommt zu uns und stellt sich bei Katharina vor.
„Hihi. Du bist ja süß. Ja doch. Passt zu meinem Bruder. Schön. Freut mich. Bin Madleen.“
„Katharina.“

Und Christopher scheint wohl meine Schwestern zu mögen. Ich kann nicht mehr. Aurelie muss immer zu uns rüberschauen,
weil sie es wohl nicht glauben kann, dass es Katharina ist. Tja, es ist aber so.

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Und was guckt Raina jetzt schon wieder so?

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Eben war die Lage auch noch recht angespannt in der Mensa. Langsam lockert es sich aber alles wieder auf. Und den
ganzen Spaß muss ich erstmal verarbeiten. Ich habe plötzlich so eine Wut auf Daniel. Hat er dann etwa auch Katharina
begrabbelt? Meine Hände ballen sich zu Fäusten.

Als ich in die Klasse komme, ist Aurelie auch bei mir. Sie sagt, dass sie lieber in meiner Nähe bleibt. Okay, cool.

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Ich habe jedoch mitbekommen, dass Damon nicht mehr mit ihr zusammen ist. Schade eigentlich. Er ist ein netter Typ.
Aber vielleicht klärt sich ja jetzt alles nach und nach.

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Später hole ich mir nur einen kleinen Snack. Bekomme im Moment nicht so wirklich was runter.

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Es ist schade, dass unser Praktikum beendet wird. Man, ey. Warum muss ich jetzt unter dem Mist der anderen leiden?
Ich möchte Paps helfen. Er sagt selbst, dass es ein dickes Ding wird. Und, maaaaan. Dann geht dieser scheiß Kasten nicht.
Ich flipp´ gleich aus. Ich bin so wütend. So viel wieder auf einmal. Gerade weiß ich nicht so richtig, wo ich mit meinen
Emotionen hin kann.

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Und dann diese Stimmung hier am Tisch. Wow.

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Bis mir dann Katharina auf die Schulter tippt und mich in den Arm nimmt. Das brauche ich jetzt.
„Hey. Tut mir leid, dass ich dich noch nicht richtig begrüßt habe. Tut mir leid.“
„Alles gut. Du brauchst dich nicht zu entschuldigen.“

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Und in diesem Moment merke ich, wie froh ich eigentlich bin, Katharina um mich zu haben. Sie tut mir wirklich sehr gut.
„Ich mache das mit einem Kakao wieder gut, okay?“
„Okay.“

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Ihre Nähe möchte ich absolut nicht mehr missen. Dank ihr fange ich mich jetzt so einigermaßen und kann mich auf die
nächsten Stunden vorbereiten.

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Zuhause ist Paps wieder voll zugange, doch eines möchte ich jetzt trotzdem wissen:
„Warum habe ich eigentlich von alledem nichts gewusst? Mich hätte das schon interessiert, was mit meiner Schwester passiert ist.“

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„Damit ich wegen zwei Sachen in die Schule kommen muss?! Ich glaube nicht, dass du ruhig geblieben wärst.“

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„Aber, das mit Madleen hättest du mir doch sagen können. Warum erfahre ich nie was?“
„Tja. Da musst du dann wohl eher nur besser zuhören. Ich habe mit euch letztens noch drüber gesprochen.“
„Äh.“

Okay, das sagt mir gerade, dass es wohl besser wäre, wenn ich mich für heute ausklinke. Das alles zu sortieren, wird
eine Weile dauern.
Trotzdem muss ich einmal schmunzeln, als ich Michelle auf dem Boden sehe.
„Hey, Süße. Dauert nicht mehr lange und dann düst du hier wohl auch durchs Haus. Und egal, was ist. Ich werde auf
dich aufpassen.“

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Folge 39.jpg

Heute sollte ich zu Paps, seinem Kumpel Alexander. Na ja, eigentlich Alexander Meyer, aber ich darf ihn auch Alex nennen.
Sehr cool drauf und er ist Anwalt. Er hat mir heute ein bisschen gezeigt, wie er mit meinem Paps zusammenarbeitet. Die
beiden sind wie Pech und Schwefel und ich muss gestehen, dass ich diesen Beruf langsam auch richtig interessant finde.

Aber nun geht es erstmal nach Hause.

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Doch bevor ich durch die Tür komme, höre ich ein Hundebellen. Nein, es ist nicht Jingles. Aber trotzdem ist es ein bekanntes.
Alaska? Hmm. Ich schau´ mal.

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Bin eigentlich total kaputt. Was heute in mein Hirn ging, war nicht gerade wenig. Heftig, was er da für dicke Bücher in
den Regalen stehen hat.
Ich schaue mich um und sehe erst nichts. Bis plötzlich Alaska ganz aufgebracht auf mich zukommt.

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Die arme Hündin ist ganz fertig. Ist schon wieder was mit Jimmy passiert? Alaskas Vorteil ist jetzt aber, dass sie keine
halbe Weltreise hinter sich hatte.

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Sie springt mich an und schlabbert mich ab.
„Hey, Süße. Was suchst du denn hier? Du warst doch letztens so entschlossen, mit Jingles einfach so abzuhauen. Komm´,
lass dich drücken.“

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„Was ist denn überhaupt los mit dir? Was hast du?“
Irgendwas versucht sie mir zu sagen. Sie bewegt sich ganz hektisch hin und her. Langsam habe ich wirklich das Gefühl,
dass mit Jimmy wieder irgendwas ist. Ein bisschen kennt man die Hundesprache dann ja doch schon.

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Also gehe ich rein und lege meine Sachen zur Seite. Paps ist gerade dabei, Michelle zu füttern. Er findet es etwas schade,
dass unser Praktikum abgebrochen wird. Tja, kann er sich bei den Schwänzern bedanken. Aurelie war da aber eine ganz
andere Geschichte. Das muss ich gerade zu ihrer Verteidigung sagen.

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„Paps? Kann ich dich kurz sprechen? Ich glaube, dass was mit Jimmy ist.“
„Moment. Ich denke, Michelle würde das jetzt nicht hören wollen, oder?“
Er wirkt heute etwas gereizt. So habe ich ihn noch nicht gesehen.

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Später setzen wir uns an den Tisch und Paps fragt:
„Und? Was ist los? Hast du bei Alex viel lernen können? Und wie kommst du darauf, dass was mit Jimmy ist?“

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„Er scheint gut untergetaucht zu sein. Hat sich zumindest nicht mehr blicken lassen. Telefon ist tot. Ist doch wunderbar.
Er hat mich fast schon etwas zu viel mit reingezogen.“

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„Viren auf dem PC deuten darauf hin, dass jemand etwas verbergen möchte. Was ganz gewaltiges. Oder wie will man
sich sonst erklären, dass Jimmy so eine Panik schiebt und ich eine virenverseuchte Webseite vorfinde, hmm?“
In dem Moment kommt Alaska durch die Tür. Ihre alte Eingangstür hat sie so schnell nicht vergessen.
„Na ja, Paps. Weil der weiße Fellknäuel wieder zurückgekommen ist und uns was zeigen möchte.
Schau. Sie ist ganz aufgedreht. Hey, Süße. Wir finden Jimmy, okay?“
„Wuff.“

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„Okay. Alles klar. Ich zieh´mich um und dann brechen wir auf. Ich rufe eben Madleen an, ob sie kurz Zeit hat, um auf ihre
Schwester aufzupassen. Immerhin hat sie gesagt, dass sie es alles wiedergutmachen will. Dann kann sie ja gleich damit anfangen.“

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Wir warten noch eine Weile auf meine Schwester. Joshi bringt sie vorbei. Irgendwie merke ich, wie mulmig Paps zumute ist.
Er versucht zwar irgendwie ruhig zu bleiben, doch man sieht ihm an, dass er jetzt nichts Schlimmes hofft. Ich hole die alte
Hundeleine raus und leine Alaska an. Sie kann kaum erwarten, endlich loszukommen.

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Einmal tief durchatmen und Ruhe bewahren. So hat es mich Paps gelehrt. Egal, was kommt. Einer braucht immer einen
klaren Kopf. Zwei sind sogar noch besser.

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Würde es jedoch nicht so regnen, wäre das jetzt einfacher. Langsam bin ich so richtig durchnässt und bin froh, dass unser
Ziel gar nicht so weit weg ist. Alaska führt uns nämlich in den Park. Hier haben wir Jimmy ja damals auch schon gefunden.
Hat er sich etwa wieder hier versteckt?

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Bäh. Ich gönne mir definitiv hiernach erstmal 'ne Wanne. Regnet das immer so viel in Willow Creek? Da lobe ich mir dann
doch noch etwas die heißen Tage in Copperdale.

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Es ist aber auch gut, dass die weiße Hündin wohl genau weiß, wo es hingeht. Darüber bin ich gerade sehr dankbar. Das
ist ekelig. Meine Füße frieren langsam und dort ist Land unter. Die Hände kleben.
Bis Paps schließlich stehenbleibt.
„Ich glaube, ich sehe da vorne was. Warte mal.“

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Paps schaut um die Ecke und dann höre ich nur lautes Entsetzen.

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Folge 40.jpg

Als ich selbst um die Ecke komme, sehe ich, wie Paps sich auf den Boden kniet. Egal, wie nass und matschig es gerade ist:
Er kniet sich hin.
Schließlich erkenne auch ich, was passiert ist: Jimmy liegt bewusstlos auf dem Boden. Das Bild kennen wir ja irgendwie schon.
Der arme Kerl.

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Ich komme mit Alaska zu ihnen hin und schaue, ob ich helfen kann. Warum immer in diesem Park?

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Paps sitzt einfach nur da. Ganz erstarrt.
„Kann ich irgendwas tun? Einen Notarzt rufen? Paps? Hey.“
Doch er reagiert nicht.
„Paps?“

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Er steht auf und schüttelt mit dem Kopf.
„Jimmy ist tot. Ich glaube nicht, dass er noch einen Notarzt braucht.“
„Wie bitte? Aber!“
„Er ist tot.“
Es braucht eine Weile, bis ich es einigermaßen registriere. Vielleicht irrt Paps sich ja auch nur. Woher soll er das denn
jetzt auch wissen?

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„Weißt du, Joel? Ich hatte für kurze Zeit mal einen Bruder. War ein schönes Gefühl. Ich hatte doch nicht mal richtig eine
Familie. Und dann das. Geh jetzt aber bitte. Du kannst hier nichts tun, okay? Und du sollst dir das jetzt nicht anschauen.“
Alaska hat erst gar nicht verstanden, was los ist. Als sie jedoch erkennt, dass da ihr Herrchen liegt, sprintet sie auf ihn los
und fängt an zu heulen. Spürt sie, was ihm widerfahren ist?

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So richtig wollen meine Tränen aber nicht kullern. Es fühlt sich eben nicht so an, als wäre ein guter Freund oder Familienmitglied
verstorben. Trotzdem fühle ich mit. Es tut weh. Paps geht es schlecht. Er kniet sich auch wieder zu ihm runter und ich höre,
wie er anfängt zu weinen. Und ich kann nichts tun.

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Einige Zeit später rafft er sich auf und kommt zu mir. Er zückt sein Handy und meldet den Todesfall. Die Stimmung ist
so richtig verstummt.

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Er darf ihn jetzt auch nicht anfassen. Wenn es nämlich Mord ist, kann Paps ganz schnell mit reingezogen werden. Das
wäre fatal.
„Alaska? Kommst du? Wir nehmen dich erstmal mit.“
Die Hündin schaut mich jedoch nur an und dann wieder zu Jimmy. Sie hat sich dazu entschlossen, bei ihrem Herrchen
zu bleiben.
„Okay, Süße. Du weißt ja, wo wir wohnen.“
Und so gehen wir wieder nach Hause.

Zuhause lasse ich meiner Wut jedoch freien Lauf.
„Jimmy war bestimmt irgendwie in was verwickelt. Und der arme Mann musste dafür sterben. Wir müssen dem nachgehen,
Paps! Du und ich!“

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„Wir müssen hier gar nichts, okay? Wir wissen gar nichts.“
Er schaut mich mit roten Augen an und versucht sich ständig zusammenzureißen.
„Mann, ja. Du hast recht, sorry, Paps.“
Als er aufstehen will, nehme ich ihn in den Arm.
„Es tut mir leid. Ich fühle mit dir.“

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Paps schaut nach Michelle. Wenn die Kleine wüsste, was wir gerade erlebt haben. Sie hat jetzt nicht mal mehr Onkels
und Tanten. Oder gar Großeltern. So wie ich. Das fühlt sich irgendwie nur so halb an, wenn ich mal so darüber nachdenke.
Oft sehe ich, wie Kinder auf dem Spielplatz mit ihren Großeltern spielen. Das habe ich nie erlebt.

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Ich lasse die beiden allein und geh erstmal unter die Dusche. Echt widerlich. Ich fühle mich so richtig bäh.

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Und so packe ich mich einfach nur noch vor die Glotze und versuche zu vergessen, was gerade passiert ist. Aber trotzdem
kommen die Gedanken immer wieder hoch, dass ich gerade eine Leiche gesehen habe. Eine Leiche. Boah, da muss ich mich

schütteln. Wie lange er da wohl schon lag?

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Es klingelt an der Tür und ich gehe hin. Ach, du scheiße. Das ist Katharina. Also nicht, dass ich mich nicht freuen würde
oder so. Hmpf. Nein. Wir sind eigentlich heute verabredet und dann kam das dazwischen und, maaaan. Dementsprechend ist
auch ihre Laune jetzt wohl. Oh ja. Sie ist mies drauf. Nein, nicht mehr heute. Bitte nicht.

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Oh, man. Das tut mir voll leid. Und sie musste da im Regen stehen und ich vergesse das total. Aber sie wird doch hoffentlich
verstehen, warum ich nicht gekommen bin, wenn ich ihr erzähle, was eben passiert ist.

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Hmpf.

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„Du hast mich einfach sitzen lassen, Joel? Du hättest dich melden können. Oder triffst du dich mit anderen Mädchen?
Sei ehrlich. Du kannst es ruhig sagen.“
Äh, was bitte denkt sie über mich? Ey, das geht zu weit. Das macht mich gerade sogar irgendwie sauer. Und da springen
meine Emotionen gerade schon im Salto.

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Und dann kann ich mich nicht mehr halten.
„Boah, echt jetzt? Du denkst, ich flirte mit anderen Mädchen und so? Ey. Wahnsinn. Cool. Hör zu, ich habe im Moment
andere Probleme, ja? Kein Bock grade.“

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Die spinnt doch voll. Mein Herz rast auch gerade. Mann. Ich muss mich beruhigen. Tief durchatmen. Das Problem ist auch,
dass ich gerade sogar heulen könnte. Alles schießt hoch, nur weil sie sowas glaubt und ich eben noch einen Toten gesehen
habe. Am besten die Klappe halten. Das hat heute keinen Sinn mehr.
„Ach, wie schön. Was fährst du mich jetzt so an? Sag doch, dass ich dich nicht stören soll. Wäre ganz einfach gewesen,
bevor du mich da so im Regen stehenlässt. Gut. Dann weiß ich ja Bescheid, dass du mich nur verarschst. Schön. Ich gehe!“

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„Ja, dann hau doch ab. Keine Lust jetzt. Tschüss.“
Und so gehe ich rein und lasse Katharina stehen.

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Nur. Was tu’ ich hier jetzt eigentlich? Bist du bescheuert, Joel? Was kann sie denn jetzt zu allem, hmm? Vollidiot du. Du
hast sie immerhin sitzenlassen. Also beweg deinen Arsch nach draußen. Los!

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Und das tu´ ich auch. Ich drücke sie ganz fest an mich und sehe, dass sie mittlerweile auch weint. Tut das gerade echt Not?
Sie ist so eine Süße. Eine Süße, in die ich so richtig verliebt bin. Und ich mache alles kaputt? Niemals.
„Sorry. Ich wollte das nicht sagen. Hey, du. Mein Onkel ist gerade verstorben und ich habe das total vergessen dadurch,
dass wir uns treffen wollten. Holen wir nach.“

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„Nur, dass du mir unterstellst, dass ich mich mit anderen Mädchen treffe, nimmst du zurück.“
„Ja, sorry. Wollte ich nicht sagen. Hey, mein Beileid. Manno. Tut mir leid. Ich. Hmpf.“
Ich weiß doch, dass so eine Beziehung schon ganz schön stressig sein kann. Aber sie kann auch schön sein. Hey, Moment.
Beziehung?
„Wir holen das nach. Versprochen. Wir haben ja auch bald wieder mehr Zeit, wenn das Praktikum vorbei ist. Dann treffen
wir uns eh jeden Tag.“
„Okay, hihi.“
Und schließlich geht es mir wieder besser.

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„Möchtest du eben noch mit reinkommen? Also, ich hätte nichts dagegen und so.“
„Ja, cool. Gerne.“
Als wir ins Wohnzimmer kommen, wischt Paps sich noch schnell Tränen aus dem Gesicht.
„Hey, Paps. Ich habe dir Katharina noch gar nicht richtig vorgestellt. Also: das ist Katharina. Und Katharina. Das ist mein Paps.“

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„Hallo, Herr Duvan.“
Ich setze mich zu ihr rüber und flüstere nur:
„Sie ist nämlich meine Freundin.“

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Und jetzt möchte ich auch gerne wissen, was mit Jimmy passiert ist. Es wundert mich sowieso, dass er im Park war. Paps
meinte doch, dass er untertauchen soll. Aber im Park?
 
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Folge 41.jpg

Als gestern Katharina so bei mir war und ich sie in den Arm genommen hatte, habe ich mich sehr wohl gefühlt. Es war
irgendwie was besonders und dann dieses Knistern dazu. Einfach schön. Ich hoffe, das Gefühl werde ich nie verlieren.
Ganz anders, wie damals bei Melody und .... Auuuutsch. Verdammt. Ich sollte mich auf das Rasieren konzentrieren.

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Sei es drum. Ich kann mich wieder sehenlassen und irgendwo freue ich mich ein wenig, dass das Praktikum doch frühzeitig
beendet wird. Nicht, dass ich es jetzt nicht cool fand, mit Paps on Tour zu sein. Nein. Ich möchte in Katharinas Nähe sein.

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So, aber jetzt erstmal was essen. Habe ich gestern Abend ganz vergessen. War irgendwie total durch den Wind. Und ......
Hmm?! Ich gehe durch den Flur und höre Mam und Paps laut reden.
„Ach, ja? Emily, nein. Jetzt hörst du mir mal zu!“
Was zum Geier geht da ab?

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Streiten die beiden etwa? Ich pirsche mich etwas weiter an und versuche, das Gespräch mitzuhören.
„Ja, wir haben eine Leiche gesehen, aber das heißt noch lange nicht, dass wir in Gefahr sind. Ich lasse das nicht zu, okay?“

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„Der Fall, wie an der Tankstelle, hat doch auch überhaupt gar nichts damit zu tun. Mir ist nicht mal was passiert und ich
kannte diesen Typen doch nicht mal. Du übertreibst ganz schön, weißt du das?“

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„Ach, ja? Es ist ja noch nicht mal das. Was ist das überhaupt noch für eine Beziehung? Ich habe mich damals so eingesperrt
gefühlt und jetzt, wo ich wieder arbeite, geht es mir richtig gut und hey. Ich arbeite gern jeden Tag. Es macht Spaß. Was
machen wir denn großartig noch, hmm? Du küsst mich ja nicht mal mehr. Hauptsache, deine Fälle werden gelöst, was?“

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„Du bist langweilig geworden. Wundert mich, dass wir überhaupt sieben Kinder zustande bekommen haben.“
Ich habe gerade das Gefühl, dass ich in einem total falschen Film bin. Mam und Paps streiten sich wirklich. Das haben sie
so noch nie wirklich gemacht. Und plötzlich geht es richtig laut her. Ich kann kaum glauben, was ich da höre. Tränen kullern
langsam meine Wange runter.

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Deswegen werde ich erstmal zu einem Kollegen ziehen. Ich brauche erstmal Abstand und Michelle nehme ich mit. Jeden
Tag immer so eine Angst zu haben, dass dir was passiert und dann irgendwie das Gefühl zu haben, dass du mich überhaupt
gar nicht mehr liebst. Nein. Das muss ich erstmal verarbeiten. Ich nehme Michelle mit!“
„Hörst du dich gerade reden, Emily? Was erzählst du da für einen Schwachsinn? Natürlich liebe ich dich.“
Paps versucht gerade verzweifelt, Ruhe zu bewahren

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„Das ändert trotzdem nichts an meiner Entscheidung. Hast du dir mal überlegt, warum Madleen und Aurelie nicht wieder
zurückgekommen sind? Hast du das? Sie haben Angst, okay? Manchmal habe ich das Gefühl, du ziehst die Gewalttätigen
förmlich an. Wer weiß, was Jimmy wirklich ist, hmm? Hast du gesehen, wie er aussieht? Vielleicht ist es gar nicht dein Bruder,
sondern nur so ein Betrüger.“

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Mam steht plötzlich auf und reißt den Stuhl weg.
„Es reicht mir. Ich ziehe mich an und wecke Michelle. Dann bin ich weg.“
Sie will doch jetzt nicht wirklich gehen? Seit Mam arbeitet, hat sie sich etwas verändert. Das ist mir selbst schon aufgefallen.
Sie arbeitet sehr lang. Meist haut sie schon um 7 ab und kommt um 21 Uhr wieder nach Hause. Sie redet nicht mal mehr so
wirklich mit uns. Sagt nur, dass sie müde sei.

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„Nein, Moment Emily! Was wird das jetzt?“
Paps steht auf und versucht sie aufzuhalten.
„Was habe ich dir getan, hmm? Deine Arbeit steigt dir wohl etwas zu sehr zu Kopf, was? Ich habe alles für dich getan und
bin sogar für dich nach Willow Creek gezogen. Und dann soll ich dich nicht mehr küssen? Manchmal habe ich das Gefühl,
du hast einen anderen. Du bist immer länger weggeblieben. Meinst du, das bemerke ich nicht? Und Michelle nimmst du
nirgendwo mit hin. Ich glaube, ich kümmere mich weitaus mehr um sie, als du es je getan hast. Du arbeitest ja lieber den
ganzen Tag. Ach, und du willst zu einem Kollegen? Ist er das vielleicht? Hmm?!“
„Was redest du da? Wie, ähm. Wie kommst du da denn jetzt drauf?“
Mam wird plötzlich leiser.

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„Hihi, Marc. Hörst du dich jetzt mal reden? Wow. Ist doch meine Sache, ob ich länger auf der Arbeit bleibe oder nicht.
Viel zu tun eben. Dich schert es doch auch immer 'nen Dreck.“

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Und schließlich wird Paps so richtig sauer. Hat Mam wirklich einen anderen? Boah. Das wäre so krass. Kann einer diesen
Film bitte nochmal zurückspulen? Geht das? Der geht doch bestimmt ganz anders.
„Nein, Emily. Du setzt dich jetzt hierhin und sagst mir die Wahrheit. Sofort! Wir sind 20 Jahre zusammen und du ziehst
zu einem Kollegen?“

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„Du hörst mir jetzt mal zu. Ich liebe dich verdammt nochmal und du weißt ganz genau, dass ich euch beschützen möchte
und ihr keine Angst haben braucht. Ich habe nur langsam das Gefühl, dass das nur eine faule Ausrede ist. Was ist mit dir
passiert, Emily? Rede mit mir. Und sagt mir verdammt nochmal die Wahrheit.“

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Aber jetzt reicht es mir. Ich muss da jetzt rein. Das halte ich nicht mehr aus. Ich versuche auch cool zu bleiben. Als hätte
ich nichts mitbekommen und so. Mam verstellt auch sofort ihre Stimme, als ich reinkomme.
„Marc? Ich bin doch nur für ein paar Tage weg. Geschäftsreise. Immerhin habe ich dann gute Aufstiegsmöglichkeiten.“

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„Immerhin möchte ich nur das Beste für meine Familie. Da gehört auch langes Arbeiten mit dazu.“

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„Mam? Du willst uns nicht verlassen, oder? Du bleibst doch hier, oder?“
Während ich das sage, muss ich mich ganz schön zusammenreißen. Ich darf jetzt nicht zeigen, dass ich alles mitbekommen
habe. Vielleicht war das die falsche Frage und jetzt weiß sie es. Ich bin total durcheinander.

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„Ähm. Ich. Nur für kurze Zeit. Ich. Äh. Ich muss auf Geschäftsreise und dann bin ich schon wieder da, hihi.“
Paps sitzt nur da und sagt nichts. Und dass Mam lügt, weiß ich. Boah. Sie lügt mich voll an. Warum kann sie jetzt nicht ehrlich sein?

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Schließlich steht sie auf und verschwindet im Badezimmer.
„Paps? Sie kommt doch wieder, oder?“

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Etwas später steht Paps wie erstarrt im Flur. Mam hat sich eine kleine Tasche mit Sachen gepackt und jetzt merke ich,
dass es ernst ist. Von wegen Geschäftsreise. Sie will Paps verlassen. Uns verlassen. Warum? Mann, ey. Aber vielleicht wird
sich alles klären. Ganz bestimmt. Morgen kommt sie wieder.
Mam schaut uns beiden an und ihr Blick ist nicht gerade der beste. Selbst ich kann gerade nichts machen. Was passiert
hier überhaupt?

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Bis sie dann schließlich lächelnd auf mich zukommt und mich in den Arm nehmen möchte.
„Hey, mein Junge. Das ist doch nur für ein paar Tage. Ich komme wieder. Versprochen.“
Aber so richtig kann ich das nicht glauben und erwidere die Umarmung nicht.

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„Okay. Dann nicht. Wie dem auch sei. Bis bald.“
Sie küsst nicht mal Paps. Geht einfach.

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Wir schauen ihr an der Tür noch hinterher. Sie dreht sich nicht mal um.

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Und Paps bricht plötzlich in Tränen aus.
„Sie wird mich verlassen, Joel. Sie wird nicht wiederkommen. Warum?“

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Doch ich kenne Mam. Sie braucht vielleicht nur ein paar Tage Auszeit. Ganz bestimmt. Ich nehme Paps in den Arm.
„Sie wird wiederkommen. Und dann sprecht euch bitte aus. Bitte.“

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Folge 42.jpg

Mein Sohn hat immer viel zu erzählen und mir ist aufgefallen, dass meine Geschichte untergeht. Deswegen möchte ich
mich gern bei ihm einklinken und das Leben eines Detektiven beschreiben. Nun ja. Und das eines Mannes, mit einem
gebrochenen Herzen. Was eben passiert ist, kann und will ich nicht akzeptieren. Selbst mein Sohn ist baff. Natürlich.
Sie ist seine Mam. Plötzlich geht sie. Nur warum?

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Ich muss auch die ganze Zeit darüber nachdenken, was passiert sein könnte. Irgendwas ist da doch faul? Ja, wir haben
uns in der letzten Zeit etwas gestritten. Aber nicht gleich so viel, dass sie an eine Trennung denken könnte.
Und pfff. Sie will Michelle haben? Sie hat doch nicht mal die Zeit, um sich um die Kleine zu kümmern. So weit kommt es
noch. Sie bleibt hier. Basta. Sie schläft so friedlich und bekommt gar nichts mit. Verdammt nochmal. Tränen laufen meine
Wangen runter, doch ich muss bei Sinnen bleiben.

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Jetzt stark bleiben und so. Sie wird schon wiederkommen. Doch dann bin ich richtig sauer auf sie. Da werde ich ihr ein
paar Takte erzählen.
Ich gehe erstmal duschen und gehe die letzten Tage durch. Hm. Ja, sie war wirklich länger weg. Plötzlich setzt sie Parfüm
auf und den besten Lippenstift. Warum eigentlich? Sie nannte das immer Aufstiegschancen. Wie denn? Erstmal mit dem
Chef ins Bett, oder was? Arghs. Nein. Nicht solche Gedanken jetzt.

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Und dann was essen. Sieht doch gut aus. Power am Morgen. Aber stimmt. Selbst gestern kam sie sehr spät nach Hause.
Ich habe nicht mal mitbekommen, dass sie ins Bett kam. Wenn ich diesen Kerl erwische, dann kann der flitzen.

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„Und? Was wollen wir heute machen? Das Haus weiter renovieren? Ist ja vieles liegengeblieben in der letzten Zeit.“
Ich lasse mir doch nichts anmerken. Nicht Marc Duvan.

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Mein Sohn sitzt auch nur da und starrt ins Leere und lächelt immerhin. Tja, wir sind halt eine starke Truppe. So schnell
wird uns nichts runterreißen.
Aber was kann nur passiert sein? Emily hat in der Zeit sehr viele Veränderungen durch. Sie kam immer gut gelaunt nach
Hause und das gönnte ich ihr richtig. Als ob ein neues Leben für sie begann. Ein Neuanfang. Moment! Ein Neuanfang?!

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Ich schaukle das auch ohne sie. Na klar, bin ich des Öfteren auch mal unterwegs, aber ich kann meine Zeit frei einteilen.
Manche Mandanten sagen dann zwar explizit, wann ich schauen soll, aber das kommt auch nicht jeden Tag vor. Und wenn,
dann nehme ich Michelle auch gern mal mit, wenn ich sowieso weiß, dass da nichts sein wird. So bekommt man alles super
unter einem Dach.
„Hey, Maus. Ich bin gleich wieder da. Muss nur den Garten machen. Gleich wieder da.“

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Und wenn ich mir das so anschaue: Puh, wie hat Emily das alles nur gemacht? Klar, ich habe auch zwischendurch geholfen,
aber ich kann doch nicht den ganzen Morgen jetzt Hühnerkacke aufsammeln?

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Nö, ich mach´ jetzt nicht schlapp. Ich zeige Emily, dass sie das bei mir gar nicht abziehen braucht. Soll sie doch gehen.
Vielleicht ist das ja dann noch so ein junger Typ, der nicht mal weiß wie man ihn ..... Man, halt die Klappe, Marc. Allein
der Gedanke setzt mir wieder nur Tränen in die Augen. Ich schüttle einmal den Kopf und weiter geht's.

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Immerhin sind die Hühner schon mal glücklich.

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Joel hat sich nach unten in den Keller verpieselt, um zu trainieren. Auch er möchte sich einen klaren Kopf schaffen. Ist
auch gut so. Der Junge kommt richtig nach mir. Die Stärkeren halten zusammen.

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Und ich? Na ja. Ich gieße Blumen. Hm. Ich müsste mir mal den Laden unter die Lupe nehmen, wo Emily jetzt arbeitet.
Vielleicht treffe ich sie dann ja. Mit ihm. Und dann renne ich los und polier ihm die Fresse. Marc? Schön weitergießen.
Die Gießkanne kann da jetzt auch nichts zu.

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Morgen kommt sie wieder und dann lege ich so richtig los. Und wenn sie dann nicht redet, dann bleibe ich ganz cool.
Mir doch egal. Oder meint sie jetzt, dass ich ohne sie nicht klarkomme? Tja, weit gefehlt. Alles erledigt.

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Nur, wie macht sie diese verdammten Dinger immer? Wollte das ja schon länger mal ausprobieren und das sieht irgendwie
leichter aus, als es ist.

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Ob Emily sich bei den anderen schon gemeldet hat? Vielleicht wissen sie ja mehr als ich? Und warum sagt Emily, dass
Madleen und Aurelie Angst haben, hier wieder zu wohnen? Ich kapier’ gar nichts mehr. Was soll hier denn passieren?
Alles nur Ausreden? Erzählt Emily ihnen vielleicht noch Blödsinn?
„Au, verdammt. Maaaaaan. Kacke hier. Blöder Kram.“
„Brauchst du Hilfe, Paps?“
„NEEEEEIN!“

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„Ich schaffe das schon. Siehst du? Ganz easy.“

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„Meinst du, Mam wird zurückkommen?“
„Hm, klar wird sie. Ich habe ihr nichts getan. Aber hörst du bitte auf, über sie zu reden? Wäre nett. Muss mich konzentrieren.“

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Und wie soll dieses Ding funktionieren? Was es nicht alles gibt. Emily musste auch alles recyclen.

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Nein, ich werde nachher mal schauen, wo ich diesen Laden finde. Und dann werde ich da reintanzen und erstmal ein paar
Dinge klarstellen. Pfff. Idiot. Wer auch immer. Mach meine Frau an und ich mache dich aus. So weit kommt es noch.

Aber verdammt. Was ist eigentlich mit Michelle da oben? Die Kleine habe ich ja ganz vergessen. „Joel? Hast du mal nach
deiner Schwester gesehen?“
„Äh, nö. Verdammt. Ich. Sorry, Paps. Wollte ich eigentlich.“
Und so renne ich schnell nach oben. Die Kleine kann nämlich langsam schon krabbeln und wenn sie da bestimmt einmal
auf Entdeckungsreise geht, dann ...
Ich schaue im Zimmer nach, doch sie ist nicht hier. Oh nein. Wenn Emily das sieht, dann nimmt sie die Kleine doch mit.
Immer ruhig bleiben.

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Ich höre aus dem Wohnzimmer ein Rumpeln kommen. So flitze ich ganz schnell rüber.
„Oh, nein. Oh, nein. Oh, nein. Michelle. Nicht!“

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Dann kommt auch noch eine Nachricht. Verdammt. Ich muss ja bald zu einem Mandanten. Wie soll ich das denn jetzt
noch hinbekommen?

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Und dann sehe ich Michelle. Sie macht nur Blödsinn.

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Schließlich kann ich das dann doch nicht mehr aufhalten. Ich fange ordentlich an zu heulen. Alle Emotionen kommen
plötzlich zusammen und ich platze einfach nur noch.
„Michelle. Hör auf. Hör auf, ja? VERDAMMT NOCHMAL!!!!! HÖR AUF!!!!!“

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Ich sacke zu Boden und fühle mich das zweite Mal in meinem Leben hilflos. Damals, als ich in die Gang wollte, war das
schon so. Und jetzt wieder. Aber war es da nicht Emily, die mir aus der Hilflosigkeit geholfen hat? Heute ist sie der Grund.
Ich kann einfach nicht mehr.

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„Paps? Ich übernehme Michelle. Alles gut. Wir bekommen das hin.“

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Ich bin gerade so froh, dass ich meinen Sohn habe. Er ist der Einzige, der mir den Halt gibt, den ich jetzt benötige.

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Folge 43.jpg

Dieser Tag will heute einfach kein Ende nehmen. Michelle ist jetzt im Bett und Paps sagt seitdem kein Wort mehr. Es ist
traurig, ihn so zu sehen. Bald werde ich Mam auch mal anrufen und fragen, was der Mist soll. Was ist nur mit Mam los?
Auf jeden Fall möchte ich Paps nicht mehr von der Seite weichen. Auch wenn wir dabei nur einen blöden Fernseher
anglotzen, der dazu noch aus ist.

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Hm. Irgendwas muss doch zu machen sein?

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Bis ich eine grandiose Idee habe. Paps wollte doch renovieren? Warum machen wir das jetzt nicht einfach? Klingt zwar
etwas doof, aber so kommt er auch auf andere Gedanken. Wenn er sieht, dass es hier trotzdem weitergeht.
Also verpiesel’ ich mich ins Esszimmer und frage meine großen Geschwister, ob sie nicht Zeit haben. Niklas geht nicht
ran, doch Emilio und Joshi haben Zeit. Cool. Nachdem ich ihnen erzählt habe, was passiert ist, lassen sie alles stehen
und liegen und kommen vorbei.

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Während Paps wenigstens schon mal den An-Schalter des Fernsehers gefunden hat.

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Und da mein Praktikum noch nicht ganz zu Ende ist, schaue ich, was Paps heute für Termine hat. Ich rufe alle an, zu
denen er noch hin müsste oder anrufen sollte.
„Ja, guten Tag. Ich bin Joel Duvan. Mein Vater kann seinen Termin heute leider nicht wahrnehmen. Er ruft Sie aber zurück.“
Was mir besonders Gänsehaut bereitet ist, dass alle vollstes Verständnis haben und sie auch warten können. Er ist nun mal
der beste Detektiv, meinen viele. Wow.

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Nachdem ich alles erledigt habe, räume ich noch etwas auf. Mal schauen, ob ich das Ruder heute noch etwas rumreißen kann.

Am Nachmittag trudeln Joshi und Emilio schließlich bei uns ein.
„Ich musste Max mitnehmen. Alina muss arbeiten, aber ich denke, das ist okay, oder? Was ist denn passiert? Was soll das von Mam?
So war sie doch noch nie drauf? Wie geht es Paps? Braucht ihr Hilfe? Wenn ja, dann meldet euch. Ich bin da.“
Es folgt eine feste Umarmung.

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„Was habt ihr hier heute überhaupt für komisches Wetter? Im Wetterbericht heißt es, dass es heute erst sehr heiß wird
und dann schneit. Ob Paps seine Laune dafür verantwortlich ist? Das wäre ein echtes Naturwunder.“
Emilio kommt auf uns zu. Er sieht auch sehr geknickt aus. Natürlich. Wer das jetzt gerade nicht ist, der mag Paps auch nicht.
Und Paps nicht mögen? Hmm.

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„Alter, ey. Was geht mit Mam? Spinnt die? Die soll mal bei mir vorbeikommen und dann erzähle ich ihr mal ein paar Takte.
Paps tut und macht und die haut einfach ab.“

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Das ist ja auch das, was ich nicht verstehe. Mam und Paps waren unzertrennlich. Na ja. Sind. Sie haben sich beide untereinander
unterstützt, wo es nur ging. Während Paps sich um die Kleine gekümmert und Essen gemacht hat, hat Mam sich eben um
den Garten gekümmert. Sie sind ein Team. Eins. So viele Dinge verstehe ich gerade noch nicht.

Wir gehen ins Wohnzimmer und versuchen aber nicht zu viel zu erwähnen. Immerhin wollen wir unseren Vater heute
etwas ablenken, so gut wir können.
„Alter, ey. Ihr habt ja hier voll noch gar nichts gemacht. Dachte, das Haus wäre schon fertig? Muss ich wohl mal mit anpacken, wah?“

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Trotzdem muss ich mit meinen Brüdern mal kurz rausgehen. Paps nimmt derweil seinen kleinen Enkel in den Arm und
freut sich schon mal, dass er hier ist. Das ist doch schon mal schön.
„Also, hört zu. Ich habe so das Gefühl, dass Mam wirklich einen anderen hat. Es spricht so viel dafür. Seit sie den Job hat,
ist sie total anders. Manchmal war ihr sogar alles egal, was wir machen.“

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„Ey, wenn die ......!“
Emilio wechselt aber schnell das Thema, als er Paps durch die Tür kommen sieht.
„Jo, dann würde ich mal sagen, packen wir es an, was? Wäre doch geil hier so 'ne coole Terrasse oder so. Ich find´ sowas geil.
Wie in alten Zeiten.

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„Okay, cool. Machen wir. Können ja eben zum Baumarkt fahren und mal schauen, was wir schönes finden.“
„Ey, nein, bleib´ du hier. Joshi und ich schmeißen das schon. Er ist doch so 'nen Einrichtprofi. Paps hat so viel für uns getan.
Ich denke, jetzt müssen wir mal wieder was gutmachen. Ohne Scheiß. Geht voll klar.“

Und schließlich nimmt alles seinen Lauf. Mein ältester Bruder hat einen recht großen Wagen, wo ordentlich was reinpasst.
Er ist immer noch total der Naturfreak. Irgendwo muss er seine Ausrüstung ja unterbekommen, sagt er ständig.

Sie kommen auch mit vielen Blumen zurück und Parkettboden. Puh. Also so hatte ich mir das jetzt eigentlich nicht vorgestellt.
Ich wollte eigentlich nur ein bisschen pinseln, haha.
Kurz kommen wir auf andere Gedanken.

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Ich finde das toll, dass die beiden hier sind. Paps ist auch die ganze Zeit in unserer Nähe, aber schaut uns nur erstarrt
hinterher. Ich hoffe trotzdem, dass er sich zumindest irgendwo dadrin trotzdem ein bisschen freut.
Joshi beschließt noch kurz, einen neuen Tisch zu holen. Passend dazu Stühle und ein bisschen Deko. Klar. Blumen müssen sein, sagt er.
Und Emilio versucht sein Bestes, um irgendwie bei Paps durchzukommen.
„Ey, ich find´ das voll geil, was ihr hier gezaubert haben. Voll die schöne Ecke habt ihr hier. Ich komme öfter rum und wenn
Naomi Zeit hat, dann kommt sie auch mit. Und ähm ....“

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Paps schaut nur nach unten und wir sehen, dass Tränen kullern. Er sagt absolut nichts und das stimmt uns sehr traurig.
Ich habe etwas Angst vor heute Nacht. Wenn er allein im Schlafzimmer ist. Da bleibe ich aber wachsam. Mir egal.
„Hey, du kommst jetzt erstmal her. Wir sind für dich da und vielleicht hat Mam ja nur ihre Tage oder so. Kann mir nicht
vorstellen, dass sie so einen coolen Paps wie dich verlassen würde. Ey, wie dumm muss die sein? Alter.“

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Meine Brüder sind richtig in ihrem Element und das, was bei rauskommt, kann sich richtig sehen lassen.

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Mittlerweile ist auch das Wetter umgeschlagen. Es ist milder geworden und fängt an zu regnen. Ob es wirklich heute
noch schneit? Wäre echt crazy.
Wir haben dann auch genug für heute und sitzen noch gemütlich zusammen.
„Egal, mit was eure Mutter jetzt noch ankommt: Ich werde nicht zulassen, dass sie unsere Familie zerstört. Nicht nach
all diesen Jahren.“
Das kommt wie aus einer Kanone geschossen. Wir schauen ihn an und sind sehr überrascht über die Worte.

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Danach schweigt er wieder und beobachtet nur, was wir sagen. Da müssen wir ganz schön aufpassen, dass nichts Falsches
rauskommt. Das wissen wir.
„Äh. Ich habe gestern wieder seltene Käfer entdeckt. Diese findet man immer im Kiefernwald.“
„Alter. Was macht eigentlich deine Freundin? Kennt Joshi die überhaupt schon? Musst ihm die mal vorstellen. Voll das hübsche Ding.“

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Okay, das waren wohl die falschen Worte, denn Paps verpieselt sich nach unten.
„Man. Tut mir leid. Hab nicht nachgedacht. War halt neugierig.“

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Katharina weiß auch schon Bescheid. So hat sie sich vorgenommen, am Nachmittag zu uns zu kommen. Sie kennt meine
Familie zwar noch nicht so richtig, aber Paps hat sie fasziniert. Sie sagte mir mal, dass sie meine Mam irgendwie komisch
findet. Bislang hatte sie nicht mal richtig mit ihr geredet. Nur Paps.

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Mir tut eh alles weh und so ist Katharina eine willkommene Abwechslung. Ja, es ist gerade etwas doof, wenn jetzt meine
Freundin da ist, aber sie denkt sich da nichts dabei. Warum auch?
„Hey, du. Es tut mir so leid. Als ich das gehört habe, bin ich total vom Glauben abgefallen. Manno. Ich hoffe, sie kommt
wieder. Lass dich drücken.“

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„Aber lass uns jetzt nicht übertreiben. Ich möchte das meinem Paps nicht antun. Wenn er uns dann so sieht und so, ist
dann auch nicht nett. Verstehst du, was ich meine?“
„Ja, hihi. Wir wollten es doch eh langsam angehen lassen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, wie ich finde.“
Während Katharina da so redet, beobachte ich sie einfach nur. Bis sie dann Worte lässt, die mich irgendwie total entzücken.
„Und wenn ihr Hilfe beim Babysitten braucht, dann mache ich das gern. Ich liebe Kinder und nach der Schule bin ich dann
immer bei solchen kleinen Pupsern, hihi. Windel wechseln und Flasche geben - kein Problem. Gern gehe ich dann auch mit
Michelle auf den Spielplatz. Oder wenn ihr so Hilfe braucht, dann bin ich da.“

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„Okay.“
Mehr kommt gerade irgendwie nicht. Ich schaue ihr direkt in die Augen.

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Wie wunderbar sich die Liebe doch anfühlt. Also, so richtig verliebt zu sein. Nicht einfach nur zu denken, man ist verliebt.
Ich gebe ihr einen Kuss auf die Wange.
„Langsam angehen lassen.“

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Und Joshi lernt sie dann auch mal kennen. Ich könnte Emilio immer noch dafür knutschen, dass er mir einen Ruck gegeben
hatte letztens. Ich wäre nie mit diesem wunderbaren Mädchen ins Café gegangen.
„Das ist übrigens mein großer Bruder Joshua. Er ist so ein Naturfreak. Also wenn du irgendwas über Schmetterlinge und Co
wissen möchtest, dann bist du bei ihm richtig.“

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„Hast du denn jetzt eigentlich vor, dir einen Bauernhof zu holen? Dann könnten wir ja bei dir mal Urlaub machen. Wäre doch toll.“

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Und dann bin ich noch entzückter von Katharina als vorhin noch.
„Ich finde die Natur interessant. Ich male gern Bilder. Irgendwo, mitten in der Natur. Wasserfälle sind toll. Ich kann mir
gut vorstellen, dass es in Henford schön ist zu wohnen. Da wollte ich auch immer hin. So viele Tiere, die man da entdecken
kann. Total schön. Ich glaube, dein Bruder und ich werden uns gut verstehen, hihi.“

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„Ich habe mal versucht, eine Schildkröte auf einem Stein zu malen, aber das ist mir nie gelungen. Plötzlich war nur noch
der Stein da, hihi.“
Ich muss gestehen, dass es mir richtig Spaß machen wird, dieses wunderbare Mädchen kennenzulernen. Hätte nie gedacht,
dass sie die Natur so liebt. Wow.

Durch das Babyphon höre ich Michelle und schaue mal nach. Sie hat heute viel geschlafen, was aber auch besser ist. Ich
mache sie fertig und gehe mit ihr nach draußen.
Katharina lächelt mich nur an. Ich schmelze.

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Was dann aber noch schön ist, ist, dass Paps sich dann doch wieder zu uns gesellt. Ohne zwar ein Wort zu sagen, aber er ist da.
Joshi und Emilio sind nur bereits schon los. Es ist ja auch schon 19 Uhr durch. Toll, dass sie heute so mit angepackt haben. Meine
anderen Geschwister haben sich nämlich bislang noch nicht gemeldet.

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Katharina bleibt auch noch recht lange hier. Wir schauen uns einfach nur an. Die ganze Zeit. Ob ich vielleicht mal mit ihr
zu einem Wasserfall fahren soll? So mit Radtour und Picknick. Das würde selbst ich irgendwie noch cool finden.
Ich möchte Michelle bettfertig machen, doch Paps nimmt sie mir ab.
„Ich mach´ schon. Du hast heute genug getan.“
Bei diesen Worten kommen selbst mir schon die Tränen.

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Später zeige ich Katharina noch mein Zimmer und wir unterhalten uns so noch ein bisschen. Wir freuen uns beide schon
sehr, ab Montag wieder Schule zu haben. Tja. Und dann schauen wir uns einfach nur wieder so an.

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„Du, ich muss jetzt aber langsam los. Nicht das meine Eltern noch eine Vermisstenanzeige aufgeben. Und wenn was ist,
dann sag Bescheid. Du bist echt süß, hihi. Und ja, wir lassen es langsam angehen.“
Ich spüre ihren warmen Atem und die Lippen auf meiner Wange. Elektroschock. Wow.

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Das war heute der turbulenteste Tag in meinem ganzen Leben. Ich bin froh, dass er vorbei ist. Doch mir fehlt auch Mam.
Es ist so still hier. Keiner mehr da. Ich muss an die Zeit denken, wo wir noch zu acht waren. Heute sind wir drei. Deswegen:
„Egal, was kommt, Paps. Ich bin da und helfe dir, wo ich kann. Und wenn du mich heute Nacht wecken musst. Mir egal. Du
bist der beste Paps überhaupt. Den lasse ich nicht im Stich. Emilio und Joshi auch nicht.“

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Folge 44.jpg

Die erste Nacht ohne Emily ist eine Qual. Ich schaue ständig auf ihre Bettseite rüber und bemerke, dass sie genauso leer ist,
wie dieses Zimmer hier. An schlafen kann ich gerade nicht wirklich denken.

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Ich bin immer kurz davor, mich bei ihr zu melden. Gehe Dinge durch. Die letzten Tage. Was war alles anderes? Und warum?
Liegt es an mir? Habe ich Fehler gemacht? Nur welche? Sie fehlt mir.

Durch das Babyphon höre ich Michelle. Wenigstens fühle ich mich gerade nicht ganz so einsam und hilflos. Ich habe kurz
Ablenkung. Na ja. Wirklich?

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Mein Kopf brummt. Nehme ich mir gleich eine Simserin und dann sollte es gehen. Michelle klingt gerade so laut. Alles klingelt.
Meine Augen brennen und ich weiß nicht mal, welches Jahr wir haben. Aber ich möchte mich zusammenreißen. Es tut mir so leid,
dass ich bei meiner kleinen Tochter so laut wurde. Was bilde ich mir überhaupt ein?
„Hey, Süße. Hab dir was mitgebracht. Schau mal. Kleine Nachteule du.“

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„Ich weiß doch. Du liebst Banane. Aber nicht so schnell. Schön langsam.“

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Als ich Michelle wieder ins Bett gelegt habe, bleibe ich noch eine Weile bei ihr und schaue sie an. Ich denke an die alte
Zeit zurück. Wo ich Emily zum ersten Mal gesehen habe und so hin und weg war. Und wir bekommen sieben Kinder
zusammen. Sowas hätte ich im Leben nie geglaubt. Dann soll plötzlich alles vorbei sein? Nein. Ich muss mit dieser Frau reden.
Vielleicht hat sie ja auch ein Problem und kann nicht drüber reden. Wird sie bedrängt? Genötigt? Ist ihr was peinlich?
Sie kann doch über alles mit mir reden.

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Gestern Nacht lag sie noch in meinen Armen. Glaube ich zumindest. Weiß ich gar nicht. Normal war das ja immer so.
Und was ist jetzt? Ich mag gar nichts ins Bett. Vielleicht schaue ich noch fern oder so. Hmpf.

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Am nächsten Morgen sieht es nicht anders aus. Tja. Ich dachte ja erst, dass alles nur ein böser Traum war. Vielleicht ist
Emily ja nur früher zur Arbeit und ich habe es nicht mitbekommen.

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Joel hat heute seinen letzten Praktikumstag, was ich aber doof finde. Normal hätte er jetzt noch mindestens drei Wochen.
Ich könnte ihn jetzt gut gebrauchen. Einige Eltern haben sich ja schon beschwert, dass alle nun drunter leiden müssen,
nur weil ein paar schwänzen würden. Das geht so nicht. Immerhin fördert das nicht gerade die Zukunft jener, die etwas
dafür tun wollen. Vielleicht gehe ich ja mal in die Schule und haue auf den Tisch.

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Und dann schießt wieder Emily durch meinen Kopf. Schon ist der Tag hinüber. Ich bin ein Wrack. Von hier auf jetzt.
Ich mag einfach nicht mehr.

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„Hey. Ich weiß einen Witz. Sagt die 0 zur 8: „Schicker Gürtel!“
Doch so wirklich lachen kann ich darüber jetzt nicht, auch wenn Joel es nur gut meint.

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„Och, Paps. Komm´schon. Mir fehlt Mam doch auch. Glaub mir. Ständig zerbreche ich mir den Kopf darüber, was passiert
sein könnte. Ob sie vielleicht von jemandem bedrängt wird? Mam würde dich doch niemals einfach so verlassen.“
Wenigstens haben wir die gleichen Gedanken. Er wird ein guter Detektiv.

Ich räume den Tisch ab und schaue nach Michelle. Anschließend versuche ich, mich bei allen Mandanten zu melden. Möchte
mich für die Umstände entschuldigen und werde mich bald melden. Sehe sogar, dass mir Alex eine Mail geschickt hat. Er hat
wohl Neuigkeiten über Jimmy. Muss ich mal anrufen. Das ist ja auch noch. Mich trifft es im Moment Schlag auf Schlag.

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Viele neue Anfragen sind eingetrudelt, aber ich brauche einen klaren Kopf. Es bringt nichts, auf der Lauer zu liegen, wenn
seine Ehefrau einem ständig durchschwirrt. Ein Fehler und alles ist geplatzt.

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Ich rufe Alex an. Natürlich interessiert mich, was er über ihn rausgefunden hat. Ich hatte zwar jetzt nicht so die wirkliche
brüderliche Bindung oder sowas, aber er war schon ein guter Freund, bevor ich überhaupt irgendwas wusste.
„Hey, Alex. Sorry, dass ich mich erst jetzt melde, aber ... Ich glaube, ich muss mich ein paar Tage ausklinken.“

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„Hmm? Okay?! Nein. Ich ähm. Ich habe nichts gesehen. Habe ihn nicht mal angerührt. Messerstiche?“

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Ich versuche, mich zu konzentrieren. Das wird ja immer bekloppter. Jimmy wurde anscheinend erstochen. Er wollte doch
untertauchen. Hat man ihn erwischt?
„Ja, natürlich kannst du vorbeikommen. Dann reden wir. Und nein, bei mir ist alles okay. Ich heule gar nicht. Nein, alles gut.
Wirklich.“

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„Ja, ich muss dann schauen, wie es weitergeht. Ich weiß. Ja. Okay. Also bis später, Alex.“

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Also, wenn Jimmy ermordet wurde, dann werde ich den Mörder finden. Und ich werde den Mann finden, der mir meine
Frau weggeschnappt hat. Ich weiß nicht, wie er sie um den Finger gewickelt hat, aber Emily ist meine Frau. Ich liebe sie
und ich werde um sie kämpfen. Oder ich bilde mir alles nur ein und sie braucht wirklich nur mal eine kleine Auszeit. Aber
komme, was wolle: Ich werde die Wahrheit rausfinden. Irgendwie.

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Mein Sohn und ich schlagen uns schon durch. Wir sind stark. Und das werden wir jedem zeigen.
„Hey, lass das. Das ging voll ins Auge, haha. Du bist doch eine Verrückte. Matschebaby.“

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Und ich mache derweil die schönsten Kerzen aller Zeiten und versuche mich zu konzentrieren.

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Nur: Warum passiert alles jetzt? Erst wird Jimmy ermordet und dann haut meine Frau ab. Gibt es vielleicht Zusammenhänge?
Möchte vielleicht MIR jemand was anhaben wollen? Hm. Das kann ich mir einfach nicht vorstellen.
 
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